Denkmäler machen Schlagzeilen: Welche Denkmäler errichtet, verhindert, gestürzt, erweitert, restauriert, umbenannt, zerstört, wiederaufgebaut oder vergessen werden, verrät viel über das Selbst- und Geschichtsverständnis einer Zeit und Gesellschaft. Vor allem die Black-Lives-Matter-Bewegung oder die Auseinandersetzungen um das Karl-Lueger-Denkmal in Wien haben in den letzten Monaten den Fokus auf Erinnerung im öffentlichen Raum gerichtet. Das Haus der Geschichte Österreich greift die aktuelle Diskussion auf und bietet einen neuen Online-Projektworkshop für Schülerinnen und Schüler ab der 8. Schulstufe an. Illustration Neue Burg: Artur Bodenstein

In den Zeiten von verstärktem Distance Learning unterstützt das Haus der Geschichte Österreich / kurz HdGÖ Pädagoginnen und Pädagogen mit einem neuen Online-Angebot für den Unterricht: Das Vermittlungsteam unter der Leitung von Eva Meran hat einen Projektworkshop entwickelt, der inhaltliche und kreative Auseinandersetzung mit Denkmälern ermöglicht und neue Blickwinkel auf den öffentlichen Raum eröffnet. Der Workshop richtet sich an Schülerinnen und Schüler ab der 8. Schulstufe und ist sowohl für Online-, Präsenz- als auch Hybridlehre geeignet. Termine sind ab morgen, dem 27. April 2021 buchbar.

Im Laufe der Zeit wurde immer wieder um Denkmäler, deren Errichtung, Entfernung oder Veränderung gerungen. Bei diesem Projektworkshop geht es darum, gemeinsam genau hinzusehen: Welche Denkmäler befinden sich in der eigenen Umgebung? Wofür stehen sie? Wer hat sie mit welchem Interesse aufgestellt? Was bedeuten sie heute? Wie könnten sie aktualisiert werden? Und wofür sollte ein Denkmal errichtet werden?

Wenn Museen wegen der Pandemie geschlossen halten müssen und unsere sonst ausgebuchten Schulworkshops nicht stattfinden können, finden wir Alternativen. Wir hatten bereits zwölf Module für den Geschichtsunterricht entwickelt, die frei zum Download verfügbar sind. Jetzt erweitern wir dieses Angebot um einen neuen Online-Workshop mit aktuellem Bezug. Damit unterstützen wir Pädagoginnen und Pädagogen aktiv mit gut aufbereiteten Materialien und regen Schülerinnen und Schüler zu kritischem Geschichtsbewusstsein an.“, sagt hdgö-Direktorin Monika Sommer.  

Das Angebot

Eine Online-Einheit mit den VermittlerInnen des hdgö bildet den Einstieg in diesen Workshop. Sie leiten in das Thema Denkmäler ein, zeigen interessante Beispiele für aktuelle Debatten um Erinnerungskultur und erklären den Arbeitsauftrag für die eigenständige Erforschung und Bearbeitung eines Denkmals im eigenen Umfeld der SchülerInnen.

Für die Projektarbeit im Schulunterricht stehen den SchülerInnen ansprechend aufbereitete Kurzvideos zur Verfügung, die Wissen zu verschiedenen Arten von Denkmälern vermitteln und beispielhaft zeigen, wie man sie befragen kann. Mit den Lehrpersonen oder individuell wird in Kleingruppen ein lokales Denkmal ausgewählt und mithilfe von Begleitmaterialien dokumentiert, die Hintergründe recherchiert und Leerstellen beleuchtet. Aufbauend auf der eigenen Beschäftigung gestalten die Kleingruppen ihr untersuchtes Denkmal um oder gestalten ein neues: etwa in Form eines eigens erstellten Memes bzw. einer Collage/Fotomontage. Die Ergebnisse werden auf der Webplattform des hdgö unter sichtbar gemacht.

Rückfragen, Anmeldung und Buchungen erfolgen direkt beim Vermittlungsteam des hdgö unter.

Infoveranstaltung für PädagogInnen am 28. April 2021

Im Rahmen der Aktionstage Politische Bildung veranstaltet das hdgö am Mittwoch, 28. April 2021 von 14:30 bis 15:15 Uhr eine Online-Informationsveranstaltung für PädagogInnen zum Projektworkshop „Denkmal anders!“. Weitere Informationen zu der Veranstaltung sind hier abrufbar.

Quelle: Haus der Geschichte Österreich / HdGÖ

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Das Haus der Geschichte Österreich (HdGÖ)  

Das Haus der Geschichte Österreich ist das erste zeitgeschichtliche Museum der Republik und organisatorisch an die Österreichische Nationalbibliothek angebunden. Angesiedelt am geschichtsträchtigen Heldenplatz in der Neuen Burg, bietet das HdGÖ in seinen Ausstellungen Einblicke in die wichtigsten politischen, gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklungen des letzten Jahrhunderts bis ins Heute. Außergewöhnliche Objekte, teils noch nie gezeigte Dokumente und interaktive Medienstationen machen Zeitgeschichte für Klein und Groß erlebbar – in historischen Räumen mit zeitgemäßer Architektur und Gestaltung.  Viele Fragen und Themen der österreichischen Zeitgeschichte mit Blick auf Gegenwart und Zukunft werden in Themenführungen, Workshops und Veranstaltungen diskutiert. Für alle, die unterwegs oder zu Hause neugierig auf Geschichte sind: Eigene Web-Ausstellungen, aktuelle Schwerpunktthemen und interaktive Bildersammlungen bieten unter www.hdgoe.at immer wieder Neues aus der Vergangenheit.

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