Der FIRST VIENNA FC von 1894 in seiner großen Zeit. Zwischen 1929 und 1933 wurden die Döblinger je zweimal Meister und Cupsieger. 1931 gewann Blau-Gelb auch den Mitropacup. Im Bild das Team von 1930. Die Aktiven von links: Gustav Tögel, Josef Adelbrecht, Fritz Gschweidl, Leopold Hofmann, Wilhelm Schmaus, Karl Rainer, Leonhard Machu, Anton Brosenbauer, Kapitän Josef Blum, Franz Erdl und Karl Horeschofsky. Bild-Quelle: © oepb, Foto: privat


Am 12. November 1931 schrieb der First Vienna Football-Club 1894 Sportgeschichte. Die Döblinger schlugen an diesem Tag den Wiener Athletiksport Club mit 2 : 1 und kürten sich mit dem Sieg im Finale zur Nummer eins von Europa. Schon das Hinspiel hatten die Blau-Gelben mit 3 : 2 gewonnen. Vor 22.000 Zuschauern gelang es Österreichs ältestem Fußballverein auf der Hohen Warte nach dem Meistertitel auch den Mitropa-Cup zu gewinnen und das Double zu feiern. Die Vienna war damit die Nummer 1 von Mitteleuropa. 1931 war das erfolgreichste Jahr in der Vereinsgeschichte. Der Mitropa-Cup war damals die wichtigste Klubtrophäe im europäischen Fußball, vergleichbar mit der UEFA Champions League heute

Bereits die Qualifikation für das Finale war eine kleine Sensation. Die Vienna besiegte im Halbfinal-Hinspiel AS Rom auswärts überraschend mit 3 : 2, ehe die Blau-Gelben im eigenen Stadion auf der Hohen Warte bei strömendem Regen noch einen draufsetzten und sensationell mit 3 : 1 siegreich blieben. Mit einem Gesamtscore von 6 : 3 lösten die Döblinger damit das Finalticket gegen die favorisierten Römer.

Im Finale kam es dann zum Aufeinandertreffen mit dem Wiener AC. Beide Endspielgegner kamen erstmals aus demselben Land und sogar der gleichen Stadt. Auch das war ein Novum. Die Zeitungen schrieben bereits im Vorfeld von einem „Triumph des österreichischen Fußballsportes“. Der Stellenwert des Wettbewerbs war so groß, dass das erste der beiden Endspiele in Zürich stattgefunden hat. Am 8. November 1931 gewann Vienna im legendären Hardturm-Stadion von Zürich mit 3 : 2.

Im Rückspiel auf der Hohen Warte kam es zum finalen Showdown mit dem W.A.C. Die Vienna besiegte das Prater-Team mit 2 : 1 (Pausenstand 2 : 0) und gewann als erste Mannschaft ungeschlagen den prestigeträchtigen Pokalwettbewerb. Damit war der First Vienna FC von 1894 die Nummer 1 von Mitteleuropa.

Vienna-Legende Hans Buzek mit Vienna-NachwuchsspielerInnen und dem Mitropa-Pokal. Quelle: First Vienna FC 1894 / FOTObyHOFER


Der Mitropa-Cup wurde als erster länderübergreifender Vereinswettbewerb der Welt eingeführt und war damals die wichtigste Klubtrophäe im europäischen Fußball, vergleichbar mit der UEFA Champions League heute. Er ist bis heute die wertvollste Trophäe in der 128-jährigen Historie der Vienna. Zudem stellte Blau-Gelb in dem internationalen Prestige-Bewerb einen neuen Rekord auf: erstmals blieb der Sieger in allen sechs Spielen ungeschlagen.

Zwischen 1927 und 1937 hat die Vienna achtmal am Mitropa-Cup teilgenommen. Damit sind die Döblinger der österreichische Verein mit den meisten Mitropa-Cup-Teilnahmen. SK Admira Wien und SK Rapid Wien folgen mit jeweils sieben Teilnahmen.

Der Mitropa-Cup ist das Prunkstück im Vereinsmuseum. Seit Juni 2021 steht eine Replik des Pokals von 1931 in einer Vitrine im 1894 History Club. Die bis heute wertvollste Trophäe in der 128-jährigen Vereinshistorie wurde in monatelanger Arbeit nachgebildet.

Der Mitropacup-Erfolg rundete ein historisches Jahr ab. Die Vienna hatte 2021 insgesamt vier einmalige geschichtsträchtige Superlativen gefeiert. Neben der 100-Jahresfeier der Hohen Warte, der legendären Spielstätte und dem zehnjährigen Jubiläum der Neugründung der Frauenabteilung bejubeln die Döblinger das Double – 90 Jahre Mitropa-Cup und 90 Jahre erster Meistertitel.

Am 7. Juni 1931 feierten die Blaugelben ihren ersten von insgesamt sechs Meistertiteln. Nach 18 Runden beendeten die Döblinger die Meisterschaft mit 29 Punkten, mit zwei Punkten Vorsprung auf Admira, auf Platz 1. Damit war der 1894 gegründete Verein im 37. Bestandsjahr erstmals österreichischer Fussballmeister.

Im Bild von links: Alfred Tatar, Vienna-Sportdirektor Markus Katzer, WFV-Präsident Robert Sedlacek, Vienna-Vizepräsident Kurt Svoboda, Vienna-Trainer Alexander Zellhofer (rechts) mit den Mitropa-Pokal. Quelle: First Vienna FC 1894 / FOTObyHOFER



Vienna Vize-Präsident Kurt Svoboda dazu: „Die Geschichte des ältesten Fußballvereins Österreichs ist etwas ganz Besonderes. Wir haben eine ruhmreiche Vergangenheit, auf die wir sehr stolz sind. Auf den Mitropa-Pokal sind wir selbstverständlich ganz besonders stolz. Er nimmt einen Ehrenplatz in unserem Museum ein. Wichtig ist für uns aber auch, an diese Erfolge wieder anzuknüpfen. Das ist unser langfristiges Ziel.“

Und Vereinshistoriker Alexander Juraske, der dem Mitropa-Cup in seinem Buch „Blau-Gelb ist mein Herz“ ein eigenes Kapitel gewidmet hat, ergänzend: „Die 1930er Jahre waren die goldenen Jahre der Vienna. Es ist heute schier unvorstellbar, dass wir damals die Nummer 1 von Mitteleuropa waren. Aber Österreich hatte damals eine Vormachtstellung im Fußball. Zum ersten Mal waren bei einem Finale des Mitropa-Cups beide Endspielgegner aus demselben Land gekommen und erstmals war der Sieger in allen sechs Spielen unbesiegt geblieben. Das war eine überragende Leistung der Vienna.“

Die Podcast-Folge von 1894 FM zum Mitropa-Cup-Sieg der Vienna bitte hier:

Die Original-Festschrift von 1931 bitte hier:

Quelle: First Vienna FC

www.firstviennafc.at

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