„Der Tod ist nicht so schrecklich, wie alle meinen. Er gehört zum Leben, man darf ihn nicht ausblenden.“ Foto: © oepb

Univ.-Prof. Dr. Rudolf Likar, Intensivmediziner am Klinikum Klagenfurt und 1. Vizepräsident der Österreichischen Palliativgesellschaft (OPG), kennt den Tod wie kein anderer. Er und sein Autoren-Team wollen aufklären und Hoffnung für ein Tabuthema geben.

Als Arzt muss man sich diesem Tabuthema stellen, täglich: Wann beginnt das Sterben und wann endet das Leben wirklich? Was uns alle betrifft: Wie sorgt man rechtzeitig vor? Warum ist der Tod im Krankenhaus für Ärzte keine Option? Was hat es mit dem neuen Gesetz für Sterbehilfe auf sich? Und inwieweit hilft Spiritualität, den Übergang in eine andere Daseinsform zu ebnen?

Die Antworten auf die großen Fragen der Menschheit kommen aus der Medizin, der Wissenschaft, dem Rechtsbereich, der Religion, der Kultur und einer Gesellschaft, die den Tod als Teil des Lebens sieht.

Buch-Cover ES LEBE DER TOD, erschienen bei ueberreuter

Über den Autor und weitere Mitwirkende:

Univ.-Prof. Dr. Rudolf Likar ist Facharzt für Anästhesiologie und allgemeine Intensivmedizin, außerdem Spezialisierung auf den Gebieten der Schmerztherapie und Palliativmedizin. Er ist Vorstand der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Klinikum Klagenfurt und Vorstand der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin am LKH Wolfsberg. Lehrstuhl für Palliativmedizin an der SFU Wien. Gerichtssachverständiger für Anästhesiologie, allgemeine Intensivmedizin und 1. Vizepräsident der Österr. Palliativgesellschaft (OPG). Past Präsident ÖGARI. Generalsekretär Österreichischen Schmerzgesellschaft (ÖSG).

Univ. Prof. Dr. Herbert Janig ist Klinischer und Gesundheitspsychologe, Prof. i.R. an der Alpen Adria Universität Klagenfurt. Ehem. Leitung des Studienbereichs „Gesundheit und Pflege“ an der FH Kärnten. Arbeitsschwerpunkte Projektbegleitung im Gesundheitsbereich.

Dr. Georg Pinter ist Vorstand des Zentrums für Altersmedizin am Klinikum Klagenfurt, Facharzt für Innere Medizin / Geriatrie, außerdem Sektionsleiter für Klinische Geriatrie der Österreichischen Gesellschaft für Geriatrie und Gerontologie (ÖGGG). Weiters ist er medizinisch–wissenschaftlicher Leiter der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege des Landes Kärnten am Klinikum Klagenfurt und Co-Referent für Geriatrie der Österreichischen Ärztekammer.

Hon.-Prof. Mag. Dr. Karl Cernic, MAS ist seit 2018 Geschäftsführer des Kärntner Gesundheitsfonds und seit 2020 Mitglied des Vorstandes der FH Kärnten University of Applied Sciences, davor seit über 16 Jahren in mehreren Stationen am Klinikum Klagenfurt, zuletzt als kaufmännischer Direktor des Klinikums, tätig. Sein umfangreiches Wissen vermittelte er als Lehrbeauftragter an der Universität Klagenfurt, der Fachhochschule Kärnten, IMC Krems und weiteren Bildungseinrichtungen. Er ist Autor zahlreicher Publikationen.

Prof. Dr. Thomas Frühwald ist Facharzt für Innere Medizin und seit 1983 in der Geriatrie tätig. U. a. Oberarzt am Haus der Barmherzigkeit in Wien, Oberarzt an der geriatrischen Universitätsklinik Genf, Oberarzt im Geriatriezentrums am Wienerwald, Oberarzt im Krankenhaus Hietzing. Mitarbeit in diversen ExpertInnengruppen zum Thema Geriatrie. Weiters war er an einigen Universitäten als Lehrbeauftragter für Geriatrie tätig. Er ist u. a. Mitglied des Wiener Beirates für Bio- und Medizinethik, Mitglied des Beirates für Altersmedizin des BM für Gesundheit und Mitglied der Österreichischen Bioethikkommission.

oepb-Rezension:

Gerade jetzt vor Allheiligen und Allerseelen gedenken wir wieder vermehrt an unsere Verstorbenen. Doch sollten wir das ohnehin nicht öfters tun, nicht nur just an diesen beiden Tagen im Jahr? Sollten wir uns denn nicht zu unseren eigenen Lebzeiten die Gedanken an die Vorausgegangenen bewahren und die Verstorbenen damit vermehrt im Herzen tragen? Denn in der Erinnerung bleibt ohnehin das Schöne haften, das Negative wird in vielen Fällen meist verdrängt. Und schließlich heißt es doch, dass man erst dann wirklich tot ist, wenn man vergessen wird.

Der Tod und das damit verbundene Ableben der Liebsten ist für viele ein äußerst unangenehmes Thema. Wer denkt schon gerne über seine Zukunft nach dem eigenen Tod nach. Frei nach Wolfgang Ambros: „Frag einen auf dem Galgen was er morgen macht!“ Aber es ist wichtig, sich damit auseinander zu setzen und der Umgang mit Leid ist unterschiedlich.

Wenn die Rede auf das Thema Sterben kommt, gehen die Menschen zwei Wege: Entweder sie legen Scheuklappen an und verleugnen den Tod gänzlich, oder aber sie machen sich darüber lustig und verdecken den Schrecken mit makabren Witzen.

Ganz speziell ist hier der Wiener, der sich immer schon gerne über den Tod lustig machte. Was gibt es Eleganteres als „a schene Leich“. Der Tod als Sinnbild für den Hang zum Morbiden. „Der Tod, das muss ein Wiener sein“, das meinte schon Georg Kreisler.

Die Ärzte wollen in diesem Buch aufklären und Hoffnung geben. Der Tod ist nicht so furchtbar, wie alle meinen. Man sollte ihn nie ausblenden, denn der Tod … er gehört zum Leben ganz einfach dazu.

Im Alltag von Ärzten ist der Tod etwas Paradoxes. Auf der einen Seite begegnen sie ihm fast täglich und auf der anderen Seite gilt im Spital das ungeschriebene Gesetz: Der Tod existiert nicht. Als würde der Tod eines Patienten ein Scheitern des Arztes bedeuten. Und genau das stimmt nicht. Anhand von Beispielen in dem Buch aus dem Ärztealltag zeigt sich: Sterbende weinen am Ende nie. In den letzten Augenblicken sind diese mit sich und ihrem Leben völlig im Reinen. Das Leid und die verständliche Trauer betreffen immer „nur“ die Hinterbliebenen.

Dies soll ein motivierendes Buch sein, ganz einfach auch über sich selbst und die letzten Endes uns alle dereinst ereilende Endlichkeit sein, und auch mit sich selbst in Kontakt zu treten.

ES LEBE DER TOD
Tabuthema Sterben
von Dr. Rudolf Likar, Dr. Georg Pinter, Dr. Herbert Janig, Dr. Thomas Frühwald und Dr. Karl Cernic
192 Seiten, gebunden, mit Schutzumschlag und Bildteil
Erschienen bei ueberreuter
www.ueberreuter.at
ISBN 978-3-8000-7775-5
Zum Preis von € 25,00
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