Passend zum Herbst und den nahenden Feierlichkeiten Allerheiligen und Allerseelen erschien – zwar schon vor einigen Jahren, aber immer noch up to date – im deutschen VERLAG DIE WERKSTATT dieses Druckwerk, das sich einmal mehr mit den Fußballergrößen aus längst vergangenen Tagen befasst. Diesmal allerdings vielmehr mit deren letzten Ruhestätten. Und so machten sich die beiden Autoren Conny Böttger und Peter Cardorff auf, um an den diversen Gräbern und Grabstätten ehemaliger Protagonisten des Fußballsports in Deutschland und auch hierzulande auf den ominösen Kamera-Auslöser zu drücken. Sie erwiesen damit den verblichen Sportgrößen von einst nicht nur „Die letzte Ehre“, dem geschätzten Leser und Pilger wird mit diesem Werk auch näher gebracht, wer und wo genau seine letzte Ruhestätte gefunden hat. Auch die Art und Weise der Grabsteine samt deren Inschrift wird beleuchtet und hinterfragt. So kam man auch zu dem Schluss, dass verdienstvolle Kicker längst vergangener Zeiten, die nicht permanent ihre Arbeitgeber wechselten – wie heutzutage durchwegs üblich – nur äußerst selten das Wappen des Vereins, für den sie lange Jahre aktiv waren, am Grabstein tragen.

Am Friedhof Wien-Hernals, Leopold Kunschak-Platz 7, ruht Ernst Happel in
einem Ehrengrab der Gemeinde Wien. Gruppe 1 / Nummer 238. Foto: © oepb

So steht man also und hält inne, an den Gräbern von Hugo Meisl, Matthias „Der Papierene“ Sindelar, Ernst „Ossi“ Ocwirk, sieht die Gedenktafel von Ernst „Wödmasta“ Happel am vormaligen Prater-Stadion, ist aber auch zu Gast bei Ernst Kuzzora und Fritz Szepan, Reinhard – „An Gott kommt keiner vorbei …, ausser Stan“ – Libuda, Fritz Walter, Helmut „Der Boss“ Rahn, Bela Guttmann, Lothar Emmerich, Sepp Herberger, Toni Turek, Walerij Lobanowskyi, Duncan Edwards und dergleichen. Das Totenfeld für Ajax Amsterdam-Fans wird ebenso vorgestellt, wie die Gedenkstätte für jene legendäre Mannschaft von Manchester United, die 1958 anhand eines Flugzeugabsturzes bei München beinahe komplett ausgelöscht wurde.

Auch jenen 39 Toten anhand des Europapokal-Finales zwischen Juventus Turin und Liverpool FC vom 29. Mai 1985 in Brüssel wird gedacht.

Weiters werden die Gräueltaten des Nazi-Regimes angeprangert, als beispielsweise junge kraftstrotzende Kicker jüdischer Herkunft ihrem geliebten Ballsport nicht mehr frönen durften, da das KZ und der sichere Tod bereits warteten.

Diese Gedenktafel in der Hernalser Hauptstrasse 214 in 1170 Wien erinnert an den großen Spieler des Wiener Sport-Club, Erich Hof. Foto: © oepb

Vorwürfe an den Deutschen Fußball-Bund, hier genau genommen nie und wenn dann nur sehr schleppend, Entschuldigungen zu verfassen und das Andenken an diese Menschen in Form von Tafeln, Straßennamen und dergleichen zu huldigen, werden lauthals ausgesprochen.

Das Ehepaar Ocwirk fand am Wiener Zentralfriedhof die letzte Ruhestätte. Foto: © oepb

Das Buch ist all jenen gewidmet, die einstmals ganz Große ihres Fachs waren und die Zuschauer und Anhänger mit ihrem Spiel verwöhnt und begeistert hatten. Die wohlwollend gewählte Ausdrucksweise der beiden Autoren lädt zum herzhaften Schmunzeln ein und sorgt auch dafür, sich zu entsinnen, dass die hier Beschriebenen doch noch gar nicht verschieden sein können. Anhand dieser Schrift sollte man ihnen ein ehrenvolles Andenken bewahren und sich selbst auch immer wieder stets vor Augen führen, dass der Schlusspfiff des Lebens jederzeit erfolgen kann …

Matthias Sindelar war Kapitän des legendären Österreichischen Wunderteams der frühen 1930er Jahre. Er wurde am Wiener Zentralfriedhof beigesetzt und in Wien-Favoriten am Laaerberg erinnert eine Gasse an ihn. Foto: © oepb

Der letzte Pass
Fussballzauber in Friedhofswelten – Zuschauer erwünscht!
Von Conny Böttger und Peter Cardorff
ISBN: 3-89533-500-2
208 Seiten, Format: 17,5cm mal 24,5cm, 200 s/w-Fotos
www.werkstatt-verlag.de

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