Extrem-Aktionen im Supermarktregal bei massiv steigenden Kosten sind völlig unpassend, so der Österreichische Bauernbund. Foto: © Pixabay

Österreichs Bäuerinnen und Bauern sind mit massiven Kostensteigerungen bei Futter- und Düngemitteln, Treibstoffen, Strom, Baustoffen und Co. konfrontiert. Die Anschaffungskosten haben sich im Vergleich zu den Vorjahren verdoppelt oder sogar verdreifacht. „Diese höheren Kosten für die Landwirtschaft tragen derzeit allein die Bauernfamilien“, beschreibt Bauernbund-Präsident Abg. z. NR DI Georg Strasser das Kostenproblem und führt weiter aus: „Zurzeit kämpfen besonders Schweine-, Milch- und Geflügelbauern um jeden Cent. Es gibt offenbar keine Bereitschaft der großen Handelsketten, die gestiegenen Produktionskosten mitzutragen. Unsere Bauernfamilien werden die starken Preisveränderungen am Rohstoffmarkt aber nicht allein stemmen können. Deshalb fordern wir Verarbeiter und Handelsketten auf, einen Teil der Kosten zu übernehmen“.

Extrem-Aktionen bei explodierenden Kosten völlig vermessen

„Das Paradoxe in dieser Situation ist, dass es rund um den Black Friday Extrem-Aktionen bei Fleisch gab, wie beispielsweise ein Kilogramm Hendl aus Österreich um 1,99 Euro. Ohne Rücksicht auf die Mehrkosten der Bäuerinnen und Bauern zu nehmen, wurde geschleudert was das Zeug hält. Es war ein regelrechter Ausverkauf der Landwirtschaft“, kritisiert Strasser und fordert ein Umdenken in der Branche: „Wir müssen weg von Rabattschlachten im Supermarktregal hin zu realen Preisen für unsere Bauernfamilien und Konsumenten. In Österreich ist der Anteil von Artikeln, die in Aktion verkauft werden, deutlich höher als in anderen Ländern. Das muss sich ändern, denn bei solchen Billigstpreisen gibt es keine Gewinner.“  

Wer zahlt das, was sich der Konsument erspart?

„Auf der Absatzseite erleben wir Extrem-Aktionen und den üblichen Preiskampf mit den Handelsketten. Die Preis-Kosten-Schere klafft massiv auseinander. Langfristig zahlen das, was sich der Konsument im Regal erspart, die Bauernfamilien, die Tiere und die Umwelt. Unsere kleinstrukturierten Familienbetriebe kämpfen mit stagnierenden Einkommen, gleichzeitig werden höhere Anforderungen nach mehr Umweltschutz und Tierwohl gestellt. Das können wir aber nur mit einer aufwandsgerechten Preisgestaltung erreichen. Mehr Wertschätzung in Form von mehr Wertschöpfung ist dringend notwendig“, so Strasser.

Betriebsmittelkosten im Höhenflug

Die stark steigenden Kosten für Energie und Betriebsmittel sorgen bei den Bäuerinnen und Bauern für Unruhe. Die Einkaufspreise, besonders bei Düngemitteln, explodieren. „Stickstoffdünger kosten zwei bis dreimal so viel wie noch vor einem Jahr. Investitionen in Neubauten sind aufgrund der massiven Preissteigerungen bei Holz, Stahl und Beton kaum noch finanzierbar. Auch die Preise für Futtermittel befinden sich im Höhenflug“, so Strasser. Futtermittelmischungen sind im Vergleich zum Vorjahr für Masthühner um 31 Prozent teurer geworden, für Schweine und Milchkühe um 16 Prozent. Die weiterhin angespannte Corona-Situation führt zu einer zusätzlichen Verunsicherung am Markt. „Ausgleich und Entlastung versprechen die CO2-Steuerrückvergütung und die Senkung der Versicherungsbeiträge. Trotzdem braucht es ein Entgegenkommen der Handelsketten. Am Ende sollen unsere Bauernfamilien von ihren Einkommen leben können“, so Strasser. 

Quelle: Bauernbund

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