Wir müssen wieder einmal eine Lanze für den Zucker brechen: Einerseits gibt es keine Beweise, dass der „süße Stoff“ dick oder krank macht. Andererseits erweitert freigeistiges Sinnieren zu zwei lebenswichtigen biologischen Prozessen das eigene „Mindset“ … probieren Sie es einmal aus:

Obgleich die Wissenschaft bis heute keinerlei Beweise in der „härtesten Währung“ der Forschung (= Kausalevidenz) geliefert hat, wird Zucker als „Teufel auf dem Teller“ für nahezu alle Volkskrankheiten, Fettleibigkeit und viele weitere Übel verantwortlich gemacht. Eine neue, große unabhängige Studie, publiziert im renommierten Top-Fachmagazin „The American Journal of Clinical Nutrition“ hat jedoch gerade wieder unmissverständlich klar gestellt: Für die gebetsmühlenartig kolportierte Empfehlung der WHO, den Zuckerkonsum drastisch zu reduzieren, fehlen die wissenschaftlichen Beweise. Und auch über den „Tellerrand der Forschung“ hinaus kann man sich einfach einmal über zwei weitere essenzielle Lebensbereiche freigeistig Gedanken machen.

Grundsätzlich gilt das ökotrophologische Universalcredo bei allen Fragen zur „gesunden Ernährung“: Nichts Genaues weiß man nicht. Warum? Ganz einfach: Die Ernährungswissenschaft ist in einer bemitleidenswerten Lage, weil dieser Forschungszweig niemals Beweise im Sinne von Kausalevidenz (der härtesten „Währung“ der Wissenschaft), also keine Ursache-Wirkungs-Belege liefern kann – sondern nur sehr schwache, wachsweiche Korrelationen (statische Zusammenhänge) hervorbringt. Und diese (oft willkürlich konstruierten) Statistiken erlauben maximal Hypothesen und Vermutungen – was zumeist dem Lesen einer Glaskugel gleicht. Die diesem eklatanten Evidenzmangel zugrunde liegenden Ursachen sind vielfältig – und die Limitationen, die klare Aussagen verhindern, sind systembedingt und nicht zu beheben. Zu diesem Themenkomplex wurde schon oft genug und alles gesagt, sodass in diesem Beitrag nur eine aktuelle, industrieunabhängige Großstudie erwähnt werden soll, die erneut bestätigt: Für die Empfehlung der WHO, den Zuckerkonsum drastisch zu reduzieren, fehlen die wissenschaftlichen Beweise.

Keine Kausalevidenz – und keine Denkblockaden

Eigentlich könnte man sowohl die „Panikmache Dick- & Krankmacher Zucker“ als auch die „Paranoia Zuckersteuer“ allein schon deshalb, also rein wissenschaftlich betrachtet, ad acta legen. Deckel drauf und gut ist. Keiner muss Angst um seine Gesundheit oder Figur haben, nur weil man gerne Süßes isst oder trinkt. Gerade beim Thema Körpergewicht und besonderes beim Abnehmen zählen ganz andere Parameter. Und generell stellt sich die Frage: Wer isst schon puren Zucker? Niemand. Aber zum puren Zucker, also zum Einfachzucker Glucose sollte man folgendes wissen – und gerne mal ohne Denkblockaden freigeistig darüber sinnieren: Ohne Zucker kein Leben!

Die obige Zwischenüberschrift mag gewiss zwar ein wenig polemisch-pathetisch klingen – aber es ist so: Ohne die rein pflanzliche Produktion von Glucose gäbe es keine sauerstoffhaltige Atmosphäre und damit (fast) kein Leben auf der Erde – denn die Fotosynthese ist der wichtigste biologische Prozess auf unserem Planeten. Fotosynthese kennt jeder. Zur Erinnerung und Wissensauffrischung, was die innerirdischen „kleinen grünen Pflänzchen“ da so machen: sie nutzen Sonnenenergie um energiereiche Stoffe aufzubauen, konkret: Zucker, konkreter: Glucose. Dabei werden energiearmes Kohlendioxid, Wasser und Licht in Sauerstoff und eben Glucose umgewandelt. Sauerstoff gilt dabei übrigens als pflanzliches „Abfallprodukt“ – ganz im Gegensatz zum Zielprodukt Zucker. Dieser und weitere, daraus aufgebaute energiereiche Stoffe (sowie die Biomasse in toto) bilden anschließend den Beginn der Nahrungskette zu allen anderen Lebewesen, die auf diese „Primär-Energiequelle“ angewiesen sind – und dazu gehören auch wir Menschen.

Zwei Welten bleiben zwei Welten

Um es klar zu sagen: Bei vorgenanntem Themenkomplex geht es nicht darum, mit der Fotosynthese die massiv klaffende Lücke fehlender wissenschaftlicher Kausalevidenz zum „bösen Zucker“ zu unterstreichen, zu untermauern oder gar zu bestätigen – nein, beides hat nichts, überhaupt nichts miteinander zu tun. Jede Welt ist eine Welt für sich. Es geht einfach nur darum, einen Gedankenanstoß zu geben, um freigeistig zu sinnieren, wie man – ganz persönlich – diesen elementar-essenziell-biologischen Vorgang in seine Gedankenwelt und „Wahrheitsmatrix“ einordnet.

Dazu seien gerne noch ein paar molekulare Fakten kredenzt: Unser „normaler“ Zucker, also das rieselnde Weiß, das ist die Saccharose. Dieses Doppelmolekül besteht je zur Hälfte aus den beiden Einfachzuckern Glucose („Traubenzucker“) und Fructose („Fruchtzucker“). Wie die bereits oben beschriebene Glucose kommt auch die Fructose ganz „natürlich in der Natur“ vor – vor allem in Früchten. Vor allem in Brüsten hingegen kommt ebenfalls ganz natürlich ein weiterer Zucker vor …

Natürliche „Zuckerbombe“ Muttermilch

In diesem Kontext sollte man daher auch folgendes bedenken: Das natürlichste und beste aller Nahrungsmittel für menschlichen Baby-Nachwuchs ist unbestreitbar die Muttermilch. Hier gibt es keine zwei Meinungen in der Wissenschaft. Dabei ist einer der Hauptbestandteile des „süßen Säuglingssafts“ Zucker, konkret der Milchzucker (Lactose). Ist Muttermilch daher doch irgendwie ungesund oder gar gesundheitsgefährdend? Nein, ganz im Gegenteil – und das nicht nur wegen fehlender Kausalevidenz, sondern allein wegen des gesunden Menschenverstands. Niemand käme auf die Idee, so einen Schmarrn zu behaupten. Jetzt könnte man wieder die leidige molekulare Differenzierungs-Diskussion anstoßen „Ja, aber Lactose ist doch kein `normaler´ Zucker…..“ Doch das bringt gar nichts. Denn: Unabhängig davon, dass beide Zuckerarten (unterschiedlich) süß sind. dabei die gleiche Kcal-Energie liefern und in Korrelationsstudien kaum getrennt beobachtet werden können, so sind sie beide auch „Halbgeschwister“, also halb identisch: Denn sowohl Saccharose als auch Lactose bestehen als Zweifachzucker je zur einen Hälfte aus: Glucose. Und den kennen Sie ja bereits …

Fassen wir zusammen

• Es fehlt vollumfänglich an wissenschaftlichen Beweisen (Kausalevidenz), dass Zucker dick und krank macht oder gar das Leben verkürzt

• Ohne pflanzliche Zuckerproduktion (Photosynthese) als „Start der Nahrungskette“ gäbe es gar kein Leben auf Erden

• Neues Leben auf Erden ernährt sich primär natürlich von Zucker (in der Muttermilch)

Alles „zusammendenken“ kann und sollte jeder nun bitte nur für sich persönlich. Ergo: Viel Spaß beim kulinarischen Sinnieren & lukullischen Philosophieren!

Foto: © Farooq Sharif from Pixabay

https://www.facebook.com/uknop

Quelle: Uwe Knop

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