Holzbauten mit trockenem Innenausbau und außen liegendem Sonnenschutz tragen entscheidend dazu bei, sommerliche Überwärmung zu vermeiden. Foto: Valetta
Holzbauten mit trockenem Innenausbau und außen liegendem Sonnenschutz tragen entscheidend dazu bei, sommerliche Überwärmung zu vermeiden. Foto: Valetta

28. Juli 2010

Man kennt das aus dem Urlaub: Wenn es draußen zu heiß wird, zieht man sich ins kühlere Haus zurück. Bei den tropischen Temperaturen dieses Sommers stellt sich auch hierzulande immer öfter die Frage: Wie lässt sich die Hitze aussperren?

36,3 Grad Celsius und damit den bisherigen Hitzerekord dieses Sommers haben am 14. Juli die Thermometer im Kärntner Ferlach angezeigt. Die Zahl der tropischen Nächte ist höher als jemals zuvor. Das hat aber gar nichts mit Party und bunten Drinks zu tun. Als tropisch bezeichnen Meteorologen eine Nacht, in der die Temperatur nicht unter 20 Grad sinkt – und das hat sie heuer in vielen Orten Österreichs nicht geschafft. Klimaforscher sagen voraus, dass wir uns auf diese heißen Sommer einstellen müssen. Also ist es an der Zeit, auch über unsere Wohnungen und Häuser nachzudenken.

Besonders wichtig für das sommerliche Wohnklima sind Größe und Ausrichtung der Fenster. Wer viele süd- oder südwestseitige Fenster hat, sollte unbedingt entsprechenden Sonnenschutz vorsehen. Wichtig dabei: Nur außen liegender Sonnenschutz ist auch ein Schutz vor Hitze. Innen liegende Stoffrollos oder Jalousien dunkeln nur ab, erlauben aber der Hitze durch die Fenster in den Raum zu kommen. Während des Tages werden die Roll-Läden, Markisetten und Fenster geschlossen, um die Hitze so gut wie möglich auszusperren. Am Abend und während der Nacht, wenn die Außentemperaturen gesunken sind, wird alles geöffnet und gründlich gelüftet. So können die Räume die Hitze des Tages über Nacht wieder abgeben.

„Dieser Temperaturausgleich funktioniert dann besonders gut, wenn nicht allzu viel speicherfähige Masse gegeben ist“, erklärt DI Stefan Vötter, Geschäftsführer BAU.GENIAL. „Dicke, massive Wände speichern tagsüber so viel Wärme, dass die Nächte zu kurz sind, um eine Abkühlung zu ermöglichen – vor allem in  tropischen Nächten.“ Gebäude in Holz- und Trockenbauweise verhalten sich hinsichtlich Temperaturspitzen viel flexibler. Sind sie als Niedrigenergie- oder Passivhäuser ausgeführt und entsprechend gut gedämmt, speichern sie sehr viel weniger Wärme in der Konstruktion. Umfassender Sonnenschutz wehrt die Hitze an den großen Fensterflächen ab. Der Luftaustausch während der Nacht bringt erholsames Innenraumklima. „Es muss sich aber niemand Sorgen machen, dass ein solches Haus dann im Winter auch zu kühl wäre“, betont er. „Die für diese Gebäude typischen großen Fensterflächen fangen in der kalten Jahreszeit jeden Sonnenstrahl für den natürlichen Wärmegewinn ein. Die außen liegenden Hitzeschutzsysteme werden dann während der Nacht geschlossen und dienen als zusätzlicher Wärmeschutz. Man dreht das System einfach um.“

Während man den Hitzeschutz vor den Fenstern auch nachträglich gut einbauen und damit rasch eine Verbesserung des Raumklimas erreichen kann, ist der konstruktive Teil eines Gebäudes unveränderlich. Laden sich massive Mauern mit zu viel Hitze auf, kann eine Verstärkung der Wärmedämmung Abhilfe  schaffen – mit doppeltem Vorteil: Was im Sommer vor tropischer Hitze schützt, schützt im Winter auch vor sibirischer Kälte.

Holzbauten mit trockenem Innenausbau und außen liegendem Sonnenschutz tragen entscheidend dazu bei, sommerliche Überwärmung zu vermeiden.

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