Passend zum heutigen Penguin Awareness Day, der international auf die Bedrohung der Pinguine aufmerksam machen will, gibt es Neuigkeiten aus dem Wiener Tiergarten Schönbrunn. Der Tiergarten führt ab sofort die Europäischen Erhaltungszuchtprogramme (EEPs) für die Nördlichen und Südlichen Felsenpinguine. „Wir halten die nördliche Art und sind der einzige Zoo weltweit, der diese bedrohte Tierart jedes Jahr erfolgreich züchtet. Deshalb hat uns die Europäische Aquarien- und Zoogemeinschaft gefragt, ob wir die neu gegründeten Zuchtbücher übernehmen würden.“, erklärt der stellvertretende Tiergartendirektor Harald Schwammer.
Viele bedrohte Tierarten, die in Zoos leben, sind Teil eines Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes – nun auch die Felsenpinguine. Harald Schwammer leitet das Projekt als Erhaltungszucht-Koordinator wissenschaftlich. Seine Assistentin Sabine Frühwirth steht ihm als Zuchtbuchführerin zur Seite. Die ersten wichtigen Schritte sind, die Daten aller Felsenpinguine in europäischen Zoos zu erheben und Kontakte mit Zoos in den USA und Japan aufzubauen. Aktuell leben in Zoos in Europa 95 Nördliche Felsenpinguine und 114 Südliche Felsenpinguine. „Ziel ist es, die Arterhaltung bestmöglich zu unterstützen, indem wir in anderen Zoos Zuchtgruppen aufbauen und unsere langjährigen Erfahrungen bei Haltung und Zucht weitergeben, damit es dort ebenfalls mit Nachwuchs klappt.“, so der Zoo-Direktor. Im Tiergarten sind seit der Neueröffnung des Polariums vor elf Jahren 62 Felsenpinguin-Küken geschlüpft.
Im Freiland sieht es für beide Felsenpinguin-Arten schlecht aus. Sie sind durch Überfischung und Verschmutzung der Meere bedroht. Auch der Klimawandel gefährdet ihren Lebensraum. Harald Schwammer hat die faszinierenden Tiere mehrfach im Freiland beobachtet und Daten über ihre Lebensweise gesammelt. Vor drei Jahren hat er eine Ölkatastrophe im Südatlantik miterlebt und mit Kollegen aus Kapstadt eine Rettungsaktion für die ölverschmutzten Tiere organisiert. Die Weltnaturschutzorganisation IUCN stuft beide Felsenpinguin-Arten als gefährdet ein. Umso wichtiger ist die Arterhaltung in Zoos.
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