Kantineninhaber und Ostbahn XI-Obmann Rene Pfeiffer.
Kantineninhaber und Ostbahn XI-Obmann Rene Pfeiffer.

8. November 2010

Die 14. und vorletzte Herbst-Runde in der Regionalliga Ost brachte neben dem ersten Floridsdorfer Derby seit 10 Jahren (FAC – SC Columbia, 3 : 0, 1.000 Besucher) und dem „kleinen“ großen Derby der Amateure (RAPID – Austria, 0 : 1, 800 Besucher) auch den Ausflug des Wiener Sportklub quer durch Wien von Hernals gen Süden in Richtung Simmering. Dort wartete in der Hasenleiten der SC Ostbahn XI. Strahlender Sonnenschein, herrliche herbstliche Temperaturen, glasklarer blitzblauer Himmel und ein Gast, der reisefreude Anhänger mit sich bringt. Anders war es nicht zu erklären, dass Schiedsrichter Cvrljak Milivoj die Begegnung mit knapp 15minütiger Verspätung anpfiff, damit alle der 1.500 Besucher auch ihre Plätze einnehmen konnten.

Ein Heimspiel für die Ostbahn war es zwar auf dem Papier, das Gros der Anhänger stand jedoch dem schwarz-weißen Lager und dem 17. Wiener Gemeindebezirk nahe.

Die sportlichen Stationsvorstände der Ostbahn: Gerald Hauer (links) und Kurt Jusits.
Die sportlichen Stationsvorstände der Ostbahn: Gerald Hauer (links) und Kurt Jusits.

Und genau genommen hatte die Ostbahn dem nun folgenden Sturmlauf des WSK so gut wie nichts entgegenzusetzen. Ganz im Gegenteil, es entwickelte sich ein Lehrspiel und der Sportklub dokumentierte über die gesamte Spielzeit, heute, jetzt und hier nicht nur Herr im fremden Haus zu sein, sondern auch seinen sportlich positiven Lauf, den er zweifellos nach dem Abgang von Ex-Trainer Fritz Drazan aufzuweisen hat, fortzusetzen.

In der 13. Minute schlug es erstmals im Heim-Kasten ein. Sertan Günes traf zum 0 : 1. Thomas Helly (19. Minute) und Patrick Wunderbaldinger (41. Minute) nützten Unachtsamkeiten von Ostbahn-Keeper Dalibor Grujic, der Pausenstand von 0 : 3 war hoch verdient. In der zweiten Spielhälfte ging es munter und fröhlich in Richtung Ostbahn-Gehäuse weiter, die wackeren Simmeringer konnten dem neutralen Beobachter schon Leid tun. Angriff um Angriff rollte auf Grujic´s-Tor, weitere Treffer waren lediglich eine Frage der Zeit. Sertan Günes versetzte drei Gegenspieler und scorte das 0 : 4 in der 54. Minute. Mirza Berkovic traf zum 0 : 5 nach 1 Stunde Spielzeit.

Vera Dumser ist nicht nur Verbands-Schiedsrichterin in Wien, sondern auch eine von vielen guten Feen bei Ostbahn XI
Vera Dumser ist nicht nur Verbands-Schiedsrichterin in Wien, sondern auch eine von vielen guten Feen bei Ostbahn XI

Abermals und zum dritten Mal an diesem Nachmittag deponierte Sertan Günes in der 70. Spielminute zum 0 : 6 seine Visiten-Karte, das halbe Dutzend war somit perfekt Der sehenswerte Freistoßtreffer der Heimischen durch Aleksandar Stanisavljevic zum 1 : 6 nach 83 Minuten war lediglich eine Ergebnis-Kosmetik. Der Lauf des WSK geht somit munter weiter, die Hernalser stehen in der Regionalliga Ost auf Platz 3 mit weitere Tendenz nach oben. Am kommenden Freitag kommt der FAC auf den Sportklubplatz, ein weiteres Derby in der Regionalliga Ost steh an.

Ostbahn XI jedoch liegt mit 10 Punkten an vorletzter Stelle in der Tabelle und muss am Samstag bei den Amateuren von Admira antreten. Es hat momentan den Anschein, dass der tolle Aufsteiger der Vorsaison nun bitteres Lehrgeld zahlen muss im zweiten Jahr in der Regionalliga. Es bleibt zu hoffen, dass der eine oder andere Neuzugang in der Winterpause der Ostbahn im Frühjahr die erhoffte Initialzündung geben wird, damit die Lok noch in Richtung Klassenerhalt dampfen wird. Dies wäre insofern wünschenswert, denn sollte der SC Simmering als derzeitiger Tabellenführer der Wiener Liga aufsteigen, gäbe es im kommenden Jahr ein Derby in Wien-Simmering in Österreichs dritthöchster Spielklasse zu bestaunen. Ein wahrer Leckerbissen somit für die Freunde des Wiener Fußballs.

Aufmerksame Besucher waren unter anderem die Ex-Profis und nunmehrigen Trainer Hans Slunecko (links) und Slobodan Batricevic.
Aufmerksame Besucher waren unter anderem die Ex-Profis und nunmehrigen Trainer Hans Slunecko (links) und Slobodan Batricevic.

Stimmen zum Spiel:
Kurt Jusits (Trainer Ostbahn XI): „Ich bin maßlos enttäuscht. Was soll ich nach einem 1 : 6 noch sagen? So hoch habe ich noch nie verloren. Ich weiß gar nicht, ob ich nächste Woche noch Trainer bin.“

Sertan Günes (WSK, dreifacher Torschütze): „Als Stürmer hat man entweder einen Lauf, oder aber Ladehemmung. Ich hoffe, ich habe jetzt Ersteres gestartet. Ich hatte eine schwere Zeit, mit den Toren geht es jetzt bergauf.“

Norton Radaj (WSK-Interimstrainer): „Für Günes war es wichtig, dass er endlich wieder traf. Ich betonte vor dem Spiel, dass alles gegen Ostbahn eine Einstellungssache ist. Im Endeffekt haben wir genauso gespielt, wie wir und das vorgenommen hatten.“

Interessante hp´s:
Sportkantine Pfeiffer, gutbürgerliche Wiener Küche am Ostbahn XI-Platz:

SC Ostbahn XI:
www.ostbahn11.at

Regionalliga Ost:
www.ostliga.at

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