Auf den Tag genau 102 Jahre alt, der als LSK gegründete Linzer ASK von 1908.  Foto: viking-linz.at
Auf den Tag genau 102 Jahre alt, der als LSK gegründete Linzer ASK von 1908. Foto: viking-linz.at

26. Juli 2010

Heimpremiere des LASK in der neuen Bundesliga-Spielzeit 2010/11 und als Gast erschien in der zweiten Runde der FK Austria aus Wien. Die Linzer sind aus Wiener Sicht ein angenehmer Spielpartner, stehen doch seit 1946 in 146 Spielen 77 Erfolge zu Buche bei 34 Niederlagen und 35 Unentschieden. Darüber hinaus hatte man mit dem LASK noch eine Rechnung aus der Vorsaison offen, „pflückten“ die Athletiker binnen weniger Tage die Veilchen im März 2010 gleich zweimal mit 1 : 0 und dem gleich bedeutenden Ende zweier stolzer Serien der Wiener: Einerseits war man 21 Spiele zu Hause in Wien ungeschlagen und andererseits verlor man erstmals wieder seit 2002 ein ÖFB-Pokalspiel. Doch dies war alles „Schnee von gestern“, die Austria tauchte mit stolz geschwellter Brust und zwei Siegen binnen weniger Tage, einer davon im Europa-Cup gegen NK Siroki Brieg, in Linz auf, der LASK war schien dem 0 : 5-Debakel zum Auftakt in Wiener Neustadt bereits angezählt.

Zum Spiel selbst, zu dem sich 7.500 Besucher, darunter 1.500 Fans aus Wien, gesellten – auch hier gab es bereits größere Kulissen in vergangenen Jahren – übernahm der Favorit aus Wien das Kommando und fand nach 7 Minuten durch Tomas Jun und dessen Heber eine sehr gute Torchance vor. Thomas Mandl, Ex-Austrianer im Gehäuse der Linzer, wehrte bravurös ab. In der 12. Spielminute erfolgte zweimaliger Alarm im Strafraum der Wiener – Robert Schellander ballert aus gut 20 Metern über des Gegners Tor und kurz darauf scheitert Florian Hart an FAK-Keeper Heinz Lindner. Kurios war dann in der 32. Minute das 0 : 1: Nach einem Eckball säbelt Florian Metz über den Ball, Roland Linz steht goalgettermässig goldrichtig im „kleinen Strafraum“ und staubt trocken ab. Eine sehenswerte Aktion lieferte sechs Minuten später der Ex-Linzer Florian Klein ab. Im Mittelfeld erkämpft er sich das runde Spielgerät, marschiert gut 30 Meter Richtung LASK-Tor, düpiert drei LASK-Spieler und versenkt das Leder aus knapp 20 Metern im unteren Eck. Knapp vor der Pause pariert Lindner noch einen Rene Aufhauser-Freistoß und dreht den Ball über die Latte.

Nach Wiederanpfiff schläft man auf Linzer Seite, anders ist das 0 : 3, abermals durch Linz, nach einer guten Kombination mit Jun nicht zu erklären. Die Partie schien klar und erledigt für die Austria und es tat sich knapp 20 Minuten nichts mehr am Feld. Als der LASK-Anhang frustriert den Block räumte wurde es Rene Aufhauser zu blöd und er zog aus 22 Metern ins Kreuzeck ab – 1 : 3 mit diesem herrlichen „Sonntags-Schuss“ am Sonntag Nachmittag. Kurz darauf klingelte es erneut im Kasten der Wiener. Abermals Teufelskerl Aufhauser verkürzt aus 17 Metern via Innenstange auf 2 : 3. Ein Silberstreif am Horizont für die Linzer war zu erkennen. Drei Minuten später, man stand in der 77. Spielminute, ein weiteres Tor für die Veilchen – Zlatkos Junuzovic Freistoß landet bei Manuel Ortlechner und dieser verwertet zum 2 : 4. Doch das Spiel war damit noch nicht zu Ende, trug sich Old-Boy Christian Mayrleb mit seinem insgesamt 185 Treffer in der Bundesliga auch in dieses Spiel ein, sein nach einem Gestocher im Strafraum erzielter Treffer war jedoch nur mehr Ergebnis-Kosmetik, behielt man aus Wiener Sicht die Oberhand und siegte letztendlich verdient mit 4 : 3 auf der Linzer Gugl. Kurios sei noch zu erwähnen, dass just vor genau einem Jahr ein ähnliches Torfestival in Linz stattfand, damals schlug die Austria detto den LASK mit 5 : 4.

Stimmen zum Spiel:
Helmut Kraft, LASK-Trainer: „Nach hinten waren wir wieder desolat, ich würde diesmal sagen schweineschlecht. Es gibt viel nachzudenken und noch viel mehr zu arbeiten. Warum wir solche Fehler machen, ist mir selbst ein Rätsel.“

Rene Aufhauser, LASK-Kapitän: „Ich weiß nicht, warum wir erst nach dem 0 : 3 so richtig zu attackieren begonnen haben. Lieber hätte ich grottenschlecht gepielt und gewonnen. Um die Moral kann ich mir wenig kaufen.“

Karl Daxbacher, Austria-Coach: „Ich habe schon vor der Pause einen leichten Anflug von Überheblichkeit gesehen. Nach dem ersten Tor war dann auch Nervenflattern da.“

Dazu ist noch festzuhalten, dass dies gestern das 100. Spiel von Karl Daxbacher auf der Veilchen-Bank war. Wenn man weiß, welche Schleuderstuhl-Funktion diese Tätigkeit bei der Austria früher inne hatte, dann ist es umso erfreulicher, dass nun Kontinuität Einzug hielt im Hause Favoriten und dies der 55. Sieg für „Sir Karl“ nach diesen ersten 100 Spielen war.

www.lask.at

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