Florian Klein (FAK, links), Daniel Royer (SVR)25. Juli 2011

Saison-Heimpremiere in der „tipp3 Bundesliga powered by T-Mobile“ der Wiener Austria und nach der Auftaktniederlage vor einer Woche in Salzburg mit 0 : 2 stand man in Runde 2 bereits unter Zugzwang, um nicht bei Zeiten bereits den Anschluss an die Tabellenführung zu verpassen. Mit dem SV Ried kam als regierender Österreichischer Cupsieger nicht nur ein Trophäenträger der Vorsaison nach Wien, sondern mit der Heimniederlage im Ausmaß von 0 : 1 gegen die Innviertler vor gut einem Jahr begann eine der schlechtesten Heimbilanzen der Wiener Violetten in der über 100jährigen Klubgeschichte. Sage und schreibe sieben Mal musste man 2010/11 im heimischen Franz Horr-Stadion (nunmehrige Generali-Arena) die violetten Segel streichen. Doch ein neues Spieljahr ist wie ein neues Leben und es sollte alles anders werden …

Roland Linz mit dem Nicht-Tor des Spieles7.300 Besucher folgten bei typisch britischem und nasskaltem Wetter gestern Abend dem Ruf ihrer Veilchen und bevölkerten das Areal. Kurz vor Spielbeginn überreichte Liga-Präsident Hans Rinner dem violetten Goalgetter Roland Linz noch die Torjägerkrone für 21 erzielte Volltreffer aus der Vorsaison. Ebenso geehrt wurde der Schiedsrichter – der Salzburger Bernhard Brugger leitete gestern Abend sein letztes Bundesligaspiel. Er hört nach 334 Einsätzen in der 1. und 2. Liga, sowie nach 65 internationalen Berufungen altersbedingt auf.

Doch damit war es dann auch schon vorbei mit den Auszeichnungen und Ehrungen, das Spiel konnte bei strömendem Regen beginnen.

1 0 durch Peter Hlinka (ganz links)Siege, die man dringend braucht, sind meist die schwierigsten. Dass der unbedingte Wille zum Erfolg jedoch vorhanden war, blieb dem geneigten Stadion-Besucher nicht verborgen. Es entwickelte sich von Anfang an eine rasche Partie, in der beide Teams den Drang der Offensive versprühten. Nach knapp einer Viertel Stunde konnte sich Neuzugang Pascal Grünwald im FAK-Tor erstmals auszeichnen – er vereitelte eine Tor-Chance des heranbrausenden Stefan Lexa. Knapp danach drang Zlatko Junuzovic in den Rieder Strafraum ein, sein Pass zur Mitte fand jedoch keine Mitstreiter. Nach 20 Minuten fiel dann das viel umjubelte 1 : 0 der Gastgeber. Nach einem Eckball von links behielt Peter Hlinka Ruhe und Übersicht, er hatte aber auch Köpfchen. Sein wuchtiger Kopfstoss bedeutete die verdiente Führung für die Heimischen. Dies war der 30. Bundesliga-Treffer des sympathischen Slowaken. Nach 30 Spielminuten erneute Aufregung im Stadion. Junuzovic bediente mit einer herrlichen Vorlage Roland Linz, diese hakte Ried-Keeper Thomas Gebauer aus, doch der Ball fand nicht den Weg ins leere Tor. Zwei Rieder Verteidiger eilten heranrutschend zur Stelle und konnten übelstes verhindern. Der Torschrei blieb den Besuchern förmlich in der Kehle stecken. Ehe alle wieder Platz genommen hatten, war erneute Aufregung spürbar. Quasi im Gegenzug braust Guillem völlig alleingelassen auf Pascal Grünwald zu. Dieser hat jedoch beim Duell Mann gegen Mann Glück, da der Rieder wegrutscht und Grünwald an der Strafraumgrenze mit seiner Rutschaktion das Leder aus der Gefahrenzone bugsiert. Bis zum an diesem Abend dringend nötigen Pausentee, ob der arktischen Temperaturen im Hochsommer, konnten die Violetten noch zwei tolle Torchancen herausspielen. Marko Stankovic an Keeper Gebauer und Peter Hlinka an einem Rieder Abwehr-Bein scheiterten jedoch.

Daniel Royer (SVR, links) Marko Stankovic (FAK)In der zweiten Hälfte wollte man aus Wiener Sicht dem Druck weitere Treffer folgen lassen. Da man nun auch auf die stimmgewaltige Ost-Kurve zustürmte, sollten die treuesten der treuen Anhänger damit auch belohnt werden. Tomas Jun ersetzte seinen glücklosen Stürmer-Kollegen Roland Linz, sein Versuch in der 74. Minute wurde jedoch zur Beute für Thomas Gebauer.

Urplötzlich passierte in der 84 Minute der Ausgleich. Anel Hadzic flankt zur Mitte, der eingewechselte Nacho legt per Kopf auf Casanova ab, der wiederum aus kürzester Entfernung verwertet.

Und somit hatten es die letzten Spielminuten noch in sich. Nachdem Axel Grünwald zwei Mal aus aussichtsreicher Position nichts Zählbares für die Austria erzielen konnte, wurde der Unmut auf der Südtribüne lauter. Man fand in Veilchen-Coach Karl Daxbacher den Sündenbock und einige matschkerten, dass dessen Zeit in Violett abgelaufen sei. Dieser ließ sich jedoch nicht beirren und trieb seine Truppe weiter an. Und so passierte in der 91 Minute noch überaus sehenswertes. Der linke Verteidiger Markus Suttner rannte an der Linie nach vorne und knallte das Leder wuchtig in Richtung Tor. Seine 25 Meter-Bogenlampe landete jedoch nicht, wie von ihm später im Interview zugegeben, vor dem Tor, sondern einfach gleich direkt in eben diesem. Ried-Keeper Thomas Gebauer hatte partout keine Chance – 2 : 1 für Violett an diesem Abend.

Und avancierte Markus Suttner mit seinem dritten Tor in der Bundesliga zum abendlichen Helden, so sei den Grantlern und Suderanten auf der violetten Südtribüne ins Stammbuch manifestiert, dass Trainer noch äußerst selten Treffer erzielt hatten. Am Ende steht der Erfolg, den man immer nur gemeinsam erzielen kann. Und zu guter letzt war gestern Abend der Austria auch noch das nötige Glück hold.

Weitere Bilder zum Spiel:

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