4facher Torschütze Roland Linz14. August 2011

Die Sommermonate bringen mit sich, dass internationale Vergleiche mit gleichzeitigen Aufstiegsmöglichkeiten und sportlichem Weiterkommen am Menüplan einiger österreichischer Fußballvereine stehen. Jenen Teams nämlich, die sich in der Saison zuvor aufgrund einer Platzierung im vorderen Drittel in der Endabrechnung eben dafür qualifiziert haben. Bis dato trat auch der erfreuliche Umstand auf den Plan, dass Österreich noch vier Teams im Bewerb führt. SK Sturm Graz als Meister, den SV Ried als Pokalsieger, FC Salzburg und den Dino in Sachen europäischer Fußballbühne – die Wiener Austria. Letztere erwartet am kommenden Donnerstag, 18. August 2011 um 19 Uhr im Play-off-Hinspiel den rumänischen Vertreter Gaz Metan Medias im Franz Horr-Stadion/Generali-Arena.

Bei aller Vorfreude auf die internationale Kür folgt zuvor noch die Pflicht in der Meisterschaft und die heißt im gegenständlichen Fall SV Kapfenberg. Die Steirer kamen mit stolz geschwellter Brust nach Wien, fegten sie doch in der Runde zuvor den regierenden Meister Sturm Graz sensationell mit 3 : 0 aus dem Franz Fekete-Stadion. Die Veilchen wiederum waren durchwachsen in die Spielzeit 2011/12 gestartet. Nach vier Runden standen ebenso viele Punkte auf der Habenseite zu Buche. Somit kam mit den Steirern eine Mannschaft nach Wien, die nicht nur als dankbare Aufgabe für die momentane Situation galt, sondern gegen die es bis dato zu Hause nur Siege zu bejubeln gab. Lediglich im Herbst 2008 passierte ein 0 : 0, der Rest war Jubel in Violett.

7.650 Besucher fanden den Weg zu ihrer Austria in die Generali-Arena und die sollten ihr Kommen an diesem Samstagabend nicht bereuen. Die Austria startete fulminant in diese Bundesliga-Begegnung. Die Steirer wurden in ihrer Hälfte regelrecht eingeschnürt und beinahe schon festgenagelt. Angriff auf Angriff rollte in der ersten Halbzeit auf das Gehäuse von Keeper Raphael Wolf, der an diesem Tag in Höchstform agierte. Wer will noch mal, wer hat noch nicht … ? Schier jeder FAK-Spieler nahm das KSV-Gestänge unter Beschuss. Es passierten wundervolle Spielzüge über mehrere Stationen, Doppelpässe, Fersler und Schupferl, die im Moment jedoch noch brotlose Kunst waren. Das Raunen auf den Rängen wurde lauter, die ersten Pfiffe ertönten, da passierte das ersehnte 1 : 0 in Minute 36. Tomas Jun, der verdienstvolle Tscheche in den Reihen der Violetten, tat das, woran ein Stürmer seines Kalibers gemessen wird, er scorte. Sehenswert war sein Treffer, der beim zweiten Anlauf als Heber den Weg in die Maschen fand. Kurz darauf nagelte Markus Suttner einen Weitschuss an die Querlatte. Das somit verhinderte 2 : 0 gelang wenig später Roland Linz, sein Abstauber nach 41 Minuten bedeutet die hoch verdiente Pausenführung für die Austria. Auf Seite Kapfenbergs fiel in der ersten Hälfte lediglich der Trainer Sohn Michael Gregoritsch auf, der FAK-Keeper Pascal Grünwald dreimal „unter Beschuss“ nahm. Diese „Torchancen“ waren jedoch, ohne die Bemühungen des erst 17jährigen baumlangen Talents schmälern zu wollen, nicht großartig der Rede wert. Grünwalds Hauptgegner in Hälfte Eins war vermehrt die tief stehende Abendsonne über dem Verteilerkreis in Wien-Favoriten.

In der zweiten Spielhälfte blieb den Zusehern sofort der Torschrei in der Kehle stecken. Marko Stankovic ersetzte den verletzungsbedingt ausgewechselten Jun und setzte sein sehenswertes Solo samt Abschluss an den äußeren Torpfosten. Es ging weiter im Minuten-Takt. Nacer Barazite und Zlatko Junuzovic, Peter Hlinka, als auch Stankovic zogen geschickt die Fäden, kombinierten, spielten und versetzten ihre jeweiligen Kollegen immer wieder in gute und aussichtsreiche Schusspositionen. Der überragende KSV-Torhüter Wolf machte auch in Halbzeit Zwei aufgrund seiner Sprungkraft, seiner Körpergröße und seiner hervorragenden Reflexartigkeit eine unzählige Anzahl an Torchancen zunichte.

Es sollte aber die Halbzeit des Roland Linz werden. Nach einem angeschossenen Handspiel im Strafraum an David Harrer erledigte der Stürmer die Ausführung zum 3 : 0 ziel- und absolut treffsicher. Auch das 4 : 0 und das 5 : 0 besorgte der „21 Tore-Schützenkönig“ der vergangenen Saison in Torjäger-Manier. Linz stand an diesem Abend bei jeder seiner Aktionen goldrichtig und erinnerte mit seinen Qualitäten an die großen Austria-Abstauber längst vergangener Tage wie Tibor Nylasi, Toni Polster oder Alfred Drabits.

Kapfenberg wurde immer wieder sehenswert an die Wand gespielt und hätte man nicht über einen Teufelskerl wie Raphael Wolf im Tor an jenem Abend verfügt, die Niederlage hätte zweistellig ausfallen können und müssen.

Roland Linz empfahl sich mit dieser sportlichen Explosion für weitere internationale Aufgaben und aus Sicht der Austria war es auch durchwegs positiv, dass endlich wieder die Stürmerreihen voll ins Schwarze getroffen hatten.

Die Austria betrieb somit die beste Werbung in eigener Sache – ein sehenswertes und trefferreiches Spiel stand zu Buche und bereichtet wahrlich Appetit auf mehr. Die kommenden Spiele werden zeigen, wohin der violette Weg führen könnte. Am Donnerstag, 19 Uhr, in Wien-Favoriten gegen Gaz Metan Medias im Europa-Cup und am Sonntag, 21. August 2011 um 16 Uhr im Wiener Prater/Ernst Happel-Stadion beim ewigen jungen Duell gegen RAPID Wien. Die Veilchen sind bereit und das violette Spiel bietet im Moment eine Augenweide für die zahlreiche Anhängerschaft, aber auch der neutrale Beobachter zollte gehöriges Lob für diese hervorragende Wiener Austria.

Bilder zum Spiel:

www.fk-austria.at

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