Nacer Barazite und Tomas Jun erledigten die Aufgabe für den FAK in der 2. Qualifikationsrunde im Hause Europa gestern Abend in Wien quasi im Alleingang. Dem 3 : 0-Erfolg vor einer Woche beim montenegrinischen Hinspiel – zweimal Barazite, einmal Jun – folgte gestern jeweils ein Scorer-Treffer der genannten Spieler. Damit ward die Hürde genommen und bereits in der kommenden Woche steigt in der 3. Qualifikationsrunde ein freudiges Wiedersehen mit Ex-Veilchen-Star Milenko Acimovic, dessen Mannschaft Olympia Ljubljana/Laibach aus Slowenien (Sieger aus den Begegnungen gegen Bohemians Dublin, 1 : 1 und 2 : 0) wartet.
Zum Spiel:
Nach schier ewigen Zeiten wieder einmal enttäuschend war die Kulisse im Franz Horr-Stadion/Generali-Arena. Noch vor einem Jahr meinte anlässlich des Geisterspieles ohne zugelassene Besucher gegen Siroki Brijeg Austria-Geschäftsführer Markus Kraetschmer, dass man an die 10.000 Karten für dieses Spiel hätte verkaufen können. Nach dem Weiterkommen strömten gegen Ruch Chorzow 10.029 und gegen Aris Saloniki 11.000 Besucher nach Favoriten. Gestern bevölkerten lediglich 5.132 Zuschauer die Ränge. War es die wenig kundenfreundliche Beginnzeit von 21.05 Uhr, oder aber die Tatsache, dass nach dem 3 : 0-Auswärtserfolg die causa erledigt schien – man wird es nicht in Erfahrung bringen können. Fakt ist, dass der normalerweise Zuschauerschnitt der Violetten bei 9.000 Anhängern liegt und die pilgerten gestern eben nur zum Teil zu ihren Lieblingen.
Die Luft schien draußen zu sein – in sportlicher Hinsicht. FAK-Coach Karl Daxbacher versprach im Vorfeld zwar eine aggressive Mannschaft, die nicht mit Toren geizen sollte. Dass dies aber oft schwieriger wird, als der Wunsch ist, war zu erkennen. Die Austria hatte das Spiel im Griff, ließ dem Gegner zu Beginn wenig Raum und belagerte das Tor, das in der ersten Hälfte vor der völlig leer stehenden West-Tribüne lag. Man verzettelte sich jedoch vermehrt am und im Strafraum an zahllosen Gehwerkzeugen der Gegner und wollte den Ball mehrmals mit dem berühmten Hänkel ins Tor tragen. Umso verwunderlicher war, dass Rudar 2 : 0 in Führung ging – an Eckbällen. Das 1 : 0 der Gäste nach 16 Minuten wurde wegen Abseits aberkannt. Und dennoch brauste knapp vor der Halbzeit Jubel auf. Florian Klein setzt einen Stangelpass zur Mitte, Tomas Jun lenkt weiter auf Nacer Barazite und dieser hat noch die Zeit, verkehrt zum Tor stehend nicht die Ferse zu Hilfe zu nehmen, sondern sich umzudrehen, um das Leder trocken im „Fünfer“ stehend in den Maschen zu versenken.
In der zweiten Spielhälfte bot sich vermehrt das gleiche Bild. Die Veilchen berannten das Tor der Gäste, welches nun direkt vor der stimmgewaltigen Ost-Tribüne lag. Es folgten auch zwei schussgewaltige Stangen-Knaller von Zlatko Junuzovic und Markus Suttner. Immer und immer wieder stand auch der gute Rudar-Keeper Goran Vuklis im Mittelpunkt des Geschehens. Gegen einen raffinierten Weitschuss des Tschechen Tomas Jun nach 75 Spielminuten war aber auch er machtlos. Herrlich senkte sich der scharf geschossene Ball über den Torhüter hinweg unter die Latte ins Netz. Ein wahrer Augenschmaus für Fußball-Feinschmecker. Schon alleine wegen dieser beiden überaus sehenswerten Treffer lohnt es sich immer wieder, zur Wiener Austria zu gehen.
Das 2 : 0 passierte auch gegen 10 Gäste-Spieler, denn Predrag Brnovic erhielt nach 62 Minuten vom umsichtigen französischen Referee Olivier Thual die Gelb-Rote Karte präsentiert.
Bis zum Schluss tat sich nichts mehr, die Austria kam mit einem Gesamtscore von 5 : 0 eine Runde weiter. Am Donnerstag, 28. Juli 2011 wartet die oben erwähnte Mannschaft aus Laibach, das Rückspiel in Wien findet eine Woche später, am Donnerstag, 4. August 2011 in der Generali-Arena statt.
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