Selten gewordene Szenen in der Generali-Arena, dafür umso erfreulicher: eine jubelnde violette Spielertraube. Foto: GEPA
Selten gewordene Szenen in der Generali-Arena, dafür umso erfreulicher: eine jubelnde violette Spielertraube. Foto: GEPA

Auf ein Donnerwetter folgt bekanntlich Sonnenschein. Und jener Theaterdonner, den Austria-Coach Gerald Baumgartner nach der mehr als unnötigen Niederlage am vergangenen Sonntag gegen den Wolfsberger AC auf seine Mannschaft niederprasseln ließ, war gestern über der sonnendurchfluteten Generali-Arena nicht nur optisch verflogen, sondern auch spielerisch. Der FAK gewann hoch verdient mit 5 : 2, sorgte dafür, dass die Trainer-Ansprache sich nicht als Schall und Rauch erwies und besann sind endlich alter violetter Tugenden, nämlich dem spielerischen …

21. Spieltag / 21. Februar 2015 / tipico-Bundesliga / Generali-Arena, 6.350 Besucher

Das Cover des regelmäßig erscheinenden Stadion-Magazins AUSTRIA live ließ wehmütige Erinnerungen an schier endlos lang zurückliegende glorreiche Tage in Violett wach werden. FAK-Legende Franz Wohlfahrt (6 mal Österreichischer Fußballmeister und 4 mal ÖFB-Cupsieger, alle Titel mit der Austria), der im Winter die Nachfolge vom verdienstvollen Austria-Sport-Vorstand Thomas Parits antrat, lachte vom Titelblatt. Mit ihm und seinem Engagement soll der Veilchen-Tross wieder zu sportlichen Höhenflügen ansetzen. Und es tat sich auch einiges in der Winterpause in Sachen Spieler-Rotation. Die Abgänge von Omer Damari, Martin Harrer, Ola Kamara und Roman Kienast wurden mit den Neuzugängen Raphael Holzhauer (kam aus dem Schwabenländle vom VfB Stuttgart), Ronivaldo Bernardo Sales (wechselte vom Kapfenberger SV nach Wien), Patrizio Stronati (seine letzte Station war Banik Ostrau) und Philipp Zulechner (tauschte den Schwarzwald und den SC Freiburg mit dem Verteilerkreis) ausgeglichen. Doch nach den guten Testspiel-Ergebnissen in der Vorbereitung ging der besagte Frühjahrs-Auftakt in Kärnten mit 0 : 1 in die Hose. Das tolle am Fußballsport ist jedoch nach wie vor, dass man schlechte Leistungen eine Woche später sofort wieder korrigieren kann. Und das tat die Austria am gestrigen Nachmittag.

 Veni, vidi, vici! Er kam, er sah, er siegte ... und traf zum 3 : 0. Raphael Holzhauser gestern Nachmittag vor der violettern Ost-Tribüne. Foto: GEPA

Veni, vidi, vici! Er kam, er sah, er siegte … und traf zum 3 : 0. Raphael Holzhauser gestern Nachmittag vor der violettern Ost-Tribüne. Foto: GEPA

Gerald Baumgartner wirbelte seine Startformation gegenüber dem WAC-Spiel gehörig durcheinander. Stronati (für Vance Sikov) debütierte in der Innenverteidigung. Im Mittelfeldzentrum begann Holzhauser (für Mario Leitgeb). Weiters feierte der violette Jung-Spund Marko Kvasina (anstatt Alexander Grünwald) sein Start-Elf-Debüt. Und der wieder genesene Marco Meilinger – anstatt von Daniel Royer – rutschte in die Start-Aufstellung.

Die Wiener Violetten waren darauf bedacht, eine Reaktion nach dem verpatzten Frühjahrsauftakt zu zeigen. Dies gelang bereits von Anfang an sehr gut, jedoch auch unter tatkräftiger Mithilfe des bisher bärenstarken Aufsteigers aus Vorarlberg, die sich das Leben in Wien mit teilweise groben Eigenfehlern selbst schwer machten. Den zweiten großen Schnitzer nützten die Wiener knallhart aus. Philipp Netzer verlor den Ball nach einer Ecke im Aufbauspiel, Fabian Koch legte sich das Leder nach einem kurzen Haken zurecht und traf in der 13. Minute von außerhalb des Strafraums sehenswert ins Eck.

Gut 10 Minuten später bereits das 2 : 0. Lukas Jäger vertändelte die Kugel in der eigenen Hälfte, Zulechner spitzelte dazwischen und nach dessen Zuspiel behielt Alexander Gorgon im Duell mit Altach-Goalie Andreas Lukse die Oberhand und bugsierte die Kugel über die Linie. Die Austria war Herr im eigenen Haus und ließ Altach nicht allzu oft kommen. Ein Benedikt Zech-Kopfball wurde zur sicheren Beute für den violetten Torhüter Heinz Lindner. Mit einem komfortablen 2 : 0 ging es in die Halbzeit-Pause.

Nach Wiederbeginn dann sehr rasch das 3 : 0. Der baumlange Holzhauser sprintete nach einem gewonnenen Kopfballduell alleine in Richtung Lukse und ließ im Zweikampf um Tor oder eben Tor-Verhinderung dem Keeper keine Chance. Gespielt waren nun 54 Minuten und der Austria-Anhang stimmte sich mit „Die AUSTRIA WIEN ist wieder da!“ lautstark ein. Jedoch weit gefehlt. Johannes Aigner hat von seinen alten Torjäger-Qualitäten nichts eingebüßt. Ein perfekter Lochpass auf besagten Aigner nach rechts, dieser hat mit Heinz Lidner in Summe vier violette Gegner und keinen Mitspieler vor sich, und doch verwertet das Tiroler Schlitzohr die Kugel aus sehr spitzem Winkel zum 3 : 1-Anschlusstreffer. Dies geschah in der 62. Minute. Eine Minute später dann neuerlich ein Blackout von Heinz Lindner, der sich einen Ball zu weit vorlegte, Aigner war wieder da und es stand urplötzlich nur mehr 3 : 2.

Den violetten Jubelchorälen kurz zuvor folgte nun eine Grabesstimmung, allerdings nur kurz, denn Altach fabrizierte weiter munter Fehler, die der FAK eiskalt für sich nützen konnte. Alexander Gorgon kam zu seinem zweiten Tor in diesem Spiel, in dem er munter darauf los ballerte und Ronald Gercaliu die Kugel für seinen Kollegen Lukse unhaltbar abfälschte. Das 4 : 2 in der 69 Spielminute glich der Vorentscheidung.

 Doppel-Torschütze Alexander Gorgon (links) in trauter Eintracht mit FAK-Trainer Gerald Baumgartner. Foto: GEPA

Doppel-Torschütze Alexander Gorgon (links) in trauter Eintracht mit FAK-Trainer Gerald Baumgartner. Foto: GEPA

Den fünften Veilchen-Treffer zum 5 : 2-Endstand scorte Stronati, der nach einer Markus Suttner-Flanke von rechts goldrichtig stand und eindrückte. Damit trafen zwei violette Neuzugänge gleich bei ihrem Heimspieldebüt für die Austria, Zulechner und eben der Tscheche Stronati.

Altach-Coach Damair Canadi haderte nach dem Spiel mit dem eigenen Fehlverhalten seiner Mannschaft, gab aber zu, dass die Austria stark gespielt hatte. Und Gerald Baumgartner versprach, dass er noch mehr alles dafür tun würde, dass die Austria nun nachsetzen werde um weiter emsig am doch mageren Punktestand in der Tabelle zu arbeiten.

Gesamtbilanz: 15 Spiele / 9 Siege / 3 Unentschieden / 3 Niederlagen – Tore: 26 : 10
Heimbilanz: 8 Spiele / 6 S / 2 U / 0 N – Tore: 18 : 5
1. Spiel gegeneinander: 9. September 2006 (0 : 1)
Höchster Sieg: 4 : 0 (13. April 2008)
Höchste Niederlage: 1 : 2 (27. Februar 2009)

Der SCR Altach empfängt nun am 28. Februar 2015 um 16 Uhr den Wolfsberger AC, die Austria ist am gleichen Tag um 18.30 Uhr in Wiener Neustadt zu Gast. Das nächste Heimspiel des FAK steigt am Sonntag, 8. März 2015 gegen RAPID. Tickets gibt es hier:

https://fkaustria.wien-ticket.at/de/home

www.bundesliga.at
www.scra.at

 

 

 

 

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