Peter Hlinka übersprint Justice Majabvi.
Peter Hlinka übersprint Justice Majabvi.

24. Oktober 2010

Der LASK ist und bleibt ein dankbarer Gegner der Wiener Violetten, waren die letzten Begegnungen am Favoritener Verteilerkreis doch meist sehr torintensiv gewesen – 5 : 0, 4 : 0, 3 : 0, 0 : 1 und eben gestern das 4 : 1 – so lauteten die Heim-Resultate der letzten Jahre. Und der erste Heimsieg, den die Austria erstmals seit 17. Juli und dem 2 : 0 gegen den SV Mattersburg einfuhr, war weder gefährdet noch unverdient, ganz im Gegenteil, die Linzer konnten sich bedanken, dass zahlreiche Tor-Chancen der Gastgeber ungenützt blieben.

Nach dem 1 : 1 am Nachmittag in der Ostliga zwischen Ostbahn XI und den Jung-Veilchen, zwei Kreisverkehre samt 2 Kilometer später hinauf über den Laaerberg war in der Fischhofgasse alles angerichtet für einen fußballerischen Leckerbissen der Wiener Violetten. Der aus Linz angereiste LASK-Präsident und Tennis-Promotor Peter Michael Reichel mit seiner Tochter Sandra, sowie Ex-Veilchen-Spieler und spätere LASK-Aktive sowie Trainer Adolf Blutsch bekamen eine von Anbeginn an auf Sieg eingestellte Austria-Mannschaft präsentiert, die ihren Gegner mit Haut und Haaren verspeisen wollte. Die 9.400 Zuschauer waren jedenfalls aus dem Häuschen, bot ihnen doch ihr Verein einen fußballerischen Leckerbissen an diesem 23. Oktober 2010.

Wurden die ersten sich bietenden Chancen noch vergeben – Michael Liendl in der 10. und 13. Minute, sowie Roland Linz nach einer Viertelstunde – so klingelte es erstmals nach 20 Minuten im Kasten der Linzer. Marko Stankovic schlägt einen hohen Ball im Strafraum, Peter Hlinka nimmt sich diesen mustergültig herunter und sein Volley landet wunderschön im Tor von Keeper Thomas Mandl. Frenetischer Jubel brandet auf, ehe die Sternstunde von Dario Tadic schlug. Beim ersten Spiel eine Woche zuvor in Mattersburg noch glück-, denn torlos gewesen, scorte der 20jährige Pinkafelder gestern zweimal. In der 30. Minute überragte er nach einer Marin Leovac-Flanke die gesamte Linzer Abwehr und köpfte zum 2 : 0. Und 5 Minuten später verwertete er ein Zlatko Junuzovic-Zuspiel – 5 Austrianer stürmten auf 3 Linzer zu – trocken zum 3 : 0. Diese beiden Tore gaben Auftrieb und Hoffnung für die Austria, endlich einen Stürmer zu haben, der die zahlreich herausgearbeiteten Chancen knallhart zur Vollendung bringen kann. Bei den letzten Heimspielen gegen Ried, Innsbruck, Salzburg und Sturm Graz blieben viele Möglichkeiten ungenützt und daher resultiert auch die negative Heimbilanz.

Der 3 : 0-Pausenstand sorgte nach langer Zeit wieder einmal für Heiterkeit auf der Tribüne und man wartete freudig auf die zweite Hälfte. Diese begann mit einem Knall-Effekt, erzielte der unbeachtete Linzer Thomas Piermayr nach einem Getümmel das 1 : 3 nach 46 Minuten. Dieses Anschlusstor weckte den Jagd-Instinkt der Austrianer aufs Neue, rollten doch mehr und mehr die Angriffe auf das Linzer Gehäuse. Thomas Mandl hielt, was zu halten war. Und wenn er einmal geschlagen schien, dann war die Torstange sein Mithelfer gewesen. Roland Linz war der Unglücks-Schütze. Es wurden die besten Chancen vergeben, ehe Marko Stankovic in der 85. Minute mit seinem dritten Saisontreffer den mehr als verdienten 4 : 1-Endstand herstellte.

Die Austria feierte somit den zweiten Sieg in Serie und hält somit wieder Anschluss an die Spitze. Der LASK ist nach dieser Niederlage wieder am Tabellenende angelangt und steckt mitten im Abstiegssumpf.

Nach Spielende wurde es noch musikalisch und keiner der anwesenden Zuschauer ging nach Hause. Auf der Anzeigetafel wurde der neue Vereins-Song „Nur eines im Sinn … Austria Wien!“ vorgetragen und die sympathische junge Mannschaft der Wiener Violetten bestand die musische Feuertaufe mit Bravour. Der Refrain ging sofort ins Ohr und die stimmgewaltige Ost-Tribüne scandierte diesen lautstark mit.

Das neue Vereinslied, das zur Hymne werden wird, eine DVD sowie eine Vereins-Chronik läuten somit das Jubiläumsjahr der Austria ein, begeht man 2011 das 100jährige Bestehen. Und wenn diese Leistungen anhalten, wie es derzeit der Fall ist, dann könnte im kommenden Frühling der neue Meister FK Austria Wien heißen. Dafür wird mit Eifer, Bravour und Einsatz in Wien-Favoriten emsig hingearbeitet.

Stimmen zum Spiel:
Karl Daxbacher (Austria-Trainer): „Ich sage selten, dass wir sehr gut gespielt haben, aber diesmal sage ich es mit Stolz. Es war unser bestes Saisonspiel, auch ein höherer Sieg wäre möglich gewesen. Der LASK hatte Glück, dass es kein Debakel für ihn geworden ist.“

Dario Tadic (Austria, zweifacher Torschütze): „Zwei Treffer, ein Wahnsinn, und das noch dazu vor unserer Ost-Tribüne. Ein wahnsinnig tolles Gefühl, wenn die ganze Tribüne schreit. Ich muss mich bei Ivica Vastic, dem Amateure-Coach, bedanken. Gerade als Stürmer lernt man von ihm sehr viel.“

Zlatko Junuzovic (Austria): „Wir müssen uns beim Toreschießen an der Nase nehmen. So viele Möglichkeiten dürfen nicht ungenützt bleiben.“

Christian Mayrleb (LASK): „Nach dieser letztklassigen Leistung müssen wir uns gegenseitig in den Hintern treten.“

www.fk-austria.at

Bilder zum Spiel:
http://austria80.com/Fotos201011MS12LASKh.htm

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