16. Juli 2010

Die nach dem Europa League-Spiel gegen Athletic Bilbao im Dezember 2009 von der UEFA aufgebrummte Strafe für die Austria– Anhänger stürmten nach einigen stritten Schiedsrichter-Entscheidungen das Spielfeld – wurde gestern zur grauen Gewissheit: Eine Europa League-Begegnung vor absolut leeren Rängen. Zur bereits bezahlten Geldbuße von 20.000 Euro kam noch ein finanzieller Einnahmen-Verlust von knapp 200.000 Euro hinzu, rechnete Markus Kraetschmer, zuständig für Finanzen, vor. Dieser Betrag wäre durch kalkulierte 10.000 Besucher bei diesem Spiel, deren Tickets, sowie die Umsätze im Fan-Shop und im Viola-Pub zu erzielen gewesen.

So hatte die Begegnung Trainings-Charakter, wenngleich zwei Tage zuvor FAK-Trainer Karl Daxbacher seine Spieler auf eine solch komische Situation eingestellt hatte, indem er vor leeren Rängen ein Kickerl steigen ließ. Und ein weiterer schier unbezwingbarer Gegner war zugegen – die brütende und gnadenlose Sommer-Hitze über dem Horr-Stadion.

Dennoch startete die Austria gut in eine erwünschenswert lange Europa League-Saison und erzeugte von Anbeginn an Druck. Zu zählbarem Erfolg führten die Kombinationen in der 1. Halbzeit jedoch nicht, allen voran Neuzugang Marko Stankovic fand mehrere sehenswerte Einschussmöglichkeiten vor.

Die Bosnier aus Brijeg, die als technisch versierte und quirlige Mannschaft auftraten, hielten frech dagegen und waren stets gefährlich. So war das 0 : 1 nach 26 Minuten durch Wagner nicht ganz unverdient. Ein Foul von Manuel Ortlechner ging diesem Freistoß voraus, der den gleichzeitigen Pausenstand bescherte.

Nach Wiederbeginn stellte der Veilchen-Coach den bulligen Schumacher als Stürmer auf, dessen Hereinnahme sofort noch mehr Arbeit in der Bosnischen Abwehr erzeugte. Gerade Schumacher und Roland Linz harmonisierten gut und wirbelten gehörig umher im Strafraum des Gegners. Der 1 : 1-Ausgleich in der 50. Minute durch besagten Linz war die logische und verdiente Konsequenz. Wie aus dem Nichts jedoch der neuerliche Rückstand in Minute 54. Josip Topic scorte mit einem perfekten Abschluss nach einer Flanke das 1 : 2. Dies wurde Schuhmacher nun zu blöd und er verwerte in der 57. Minute ein Zuspiel seiner Mitstreiter Zlatko Junuzovic und Roland Linz im „Fünfer“ trocken zum 2 : 2-Ausgleich.

Dies sollte es dann gewesen sein an diesem tropischen Sommer-Abend in Wien-Favoriten. Die sich noch bietenden Chancen auf beiden Seiten wurden allesamt vergeben, allen voran Roland Linz und Debütant Marko Stankovic galten als Vernebler vom Dienst. Die Hereinnahme der weiteren Debütanten der Austria, Georg Margreitter und Peter Hlinka brachte noch einigen Wind in die spielerischen Bemühungen, der zählbare Erfolg blieb jedoch aus.

So gilt es, das Rückspiel in einer Woche im 8.000 Zuschauer fassenden ausverkauften Stadion von Brieg erfolgreich zu überstehen, um in die nächste Runde der UEFA Europa League einzuziehen.

www.fk-austria.at

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Alle Fotos: oepb, Elisabeth Sohl

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