Der Nord-Anhang bläst zum Angriff.
Der Nord-Anhang bläst zum Angriff.

31. Oktober 2010

Weiß, wie die Unschuld – so präsentierte sich der immerjunge FK Austria aus Wien seinen Anhängern beim gestrigen Bundesliga-Spiel im heimischen Franz Horr-Stadion. Tags zuvor wurden die Feierlichkeiten anlässlich des 100jährigen Gründungsfestes in der Urania am Donaukanal eingeläutet und auch im Zuge dessen die schneeweiße Jubiläums-Dress vorgestellt, die beim Wiener Neustadt Spiel eingeweiht wurde. Hierbei wurden wehmütige Erinnerungen an die großen Europapokal-Spiele der 1980er Jahre wach, brillierte man doch gegen CF Barcelona, Inter Mailand, Real Madrid, Liverpool FC und Bayern München in einer „weißen Wäsch´“.

Eine gute Kulisse von 9.100 Besuchern strömte bei herrlichem Herbst-Wetter in Richtung Franz Horr-Stadion zum Laaer Berg.

Wurde kurzzeitig verarztet - Aleksandar Dragovic.
Wurde kurzzeitig verarztet - Aleksandar Dragovic.

Auch hier gibt es von Seiten des Managements Bestrebungen, den alteingesessenen und seit 1974 präsenten Namen – benannt nach dem ehemaligen Wiener Fußballverband-Präsidenten und Gönner der Austria, Franz Horr – zu ändern und an den meist bietendsten Sponsor zu verkaufen. In Zeiten wie diesen muss man sich auch als Austria nach jedem sich bietenden finanziellen Strohhalm strecken.

Die Austria empfing also die Wiener Neustädter und die Statistik äußerte eine klare Sprache: Seit 1951 gab es in Wien bei 11 Aufeinandertreffen 10 Siege bei lediglich einer Niederlage, datiert vom 17. Mai 1964. Diese Serie sollte nicht nur gehalten, sondern auch ausgebaut werden. Und so begann der Hausherr, wie eigentlich immer seine Heimspiele in Favoriten: aggressiv, angriffslustig, rasch nach vorne spielend und den Versuch startend, sehenswerte Spielzüge aufzubauen. Einer solchen Aktion entsprang das hoch verdiente 1 : 0 in der 16. Spielminute. Der emsige Michael Liendl servierte gefühlvoll einen weiten Ball in Richtung Roland Linz, dieser nahm sich diesen gekonnt mit der Brust mit und Sekundenbruchteile später zappelte das Leder im Langen Eck von Wr. Neustadt-Keeper Saso Fornezzi. Somit stand siebte Saisontreffer von Roland Linz zu Buche. Diese frühe Führung ging wie ein Ruck durch das „weiße Ballett“ aus Favoriten und weitere nennenswerte Aktionen wurden gestartet.

Nach 67 Minuten kam Schuhmacher für Tadic.
Nach 67 Minuten kam Schuhmacher für Tadic.

Der 20jährige Dario Tadic – eine Woche zuvor mit zwei Treffern noch Matchwinner gegen den Linzer ASK – verzog aus spitzem Winkel in der 21. Minute. 5 Minuten später konnte Pavel Kostal gegen Tadic klären. Nach einer halben Stunde traf Marko Stankovic aus gut 7 Metern nicht ins Tor.

Die von Trainer und RAPID-Urgestein Peter Schöttel gut eingestellten Wr. Neustädter legten langsam aber sicher den Respekt vor dem großen Gegner ab und anhand eines Freistosses von rechts resultierte der Ausgleich in Minute 38. Schiedsrichter Rene Eisner gab ein (strittiges) Foul von Aleksandar Dragovic. Der Ball flog hoch in den violetten Strafraum und der Kopf des aufgerückten Pavel Kostal war wuchtig zur Stelle – Keeper Robert Almer hatte keine Chance – 1 : 1.

In der zweiten Hälfte gaben die weißen Violetten erneut Vollgas, doch der Ex-Austrianer im Tor der Wr. Neustädter – Saso Fornezzi – brachte die Veilchen zum Verzweifeln. Er parierte eine wuchtige „Bogenlampe“ von Zlatko Junuzovic (53. Minute), einen Roland Linz-Schuss aus sieben Metern und einen Florian Baumgartlinger-Torschuss-Versuch – beide nach gut 70 Minuten. Kurz darauf scheiterte erneut Junuzovic an Fornezzi, Peter Hlinkas-Kopfball wurde von Tomas Simkovic auf der Torlinie geklärt und Dragovic verzog aus 8 Metern unmittelbar vor Spielschluss.

FAK-Coach Karl Daxbacher.
FAK-Coach Karl Daxbacher.

Die heuer dürftige Heim-Bilanz der Austria (2 Siege, 2 Remis, 3 Niederlagen) konnte mit diesem Unentschieden nicht aufgefettet werden, am Ende jubelten lediglich die Gäste aus Wr. Neustadt mit ihren knapp 100 mitgereisten Anhängern.

Stimmen zum Spiel:
Karl Daxbacher (Austria-Trainer): „Ich bin enttäuscht, wir hätten uns heute drei Punkte verdient gehabt.“

Peter Schöttel (Wr. Neustadt-Trainer): „Wir begannen viel zu ängstlich und hatten großen Respekt. Der Punkt geht in Ordnung.“

Saso Fornezzi (Wr. Neustadt): „Ich freue mich über meine Leistung. Gerade gegen meinen Ex-Klub war ich groß in Form.“

Wr. Neustadt´s Peter Schöttel.
Wr. Neustadt´s Peter Schöttel.

Weitere Bilder vom Spiel:
http://austria80.com/Fotos201011MS13WrNeustadtH.htm

www.fk-austria.at

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