FAK - KSV, 13-11-201015. November 2010

Die Heimspiele der Wiener Austria in diesem Herbst boten bis dato meist all das, was sich der interessierte Sportplatz-Besucher wünscht – nur eben in den seltensten Fällen kam dabei auch einen Heimsieg der Einheimischen heraus. Waren die Veilchen aus Wien-Favoriten in den letzten Jahren immer Favorit im heimischen Hause, so freuten sich die Gegner in dieser Spielzeit, wenn es hieß, dass es zur Austria auf den Laaer Berg ging. Der FAK kam und kam zu Hause nicht in Tritt und der 8. Platz in der Heimtabelle – 8 erzielte Punkte von 21 möglichen bei 7 Heimspielen – plauderten eine klare Sprache. Bis eben zu jenem Samstag, 13. November 2010 …

Mit dem Kapfenberger SV traf man diesmal auf einen äußerst dankbaren Gegner aus der Steiermark, dem man seit dessen Wiederaufstieg 2008 in Wien 10 von 12 möglichen Punkten abnehmen konnte. Drei Siege bei einem Remis – Tordifferenz 9 : 4 – standen bisher zu Buche. Und so waren am vergangenen Samstag sämtliche Ampel-Farben rund um den Verteilerkreis auf violett und Heimsieg eingestellt. 7.200 Besucher kamen voller Hoffnung, nach dem 2 : 1-Heimsieg unter der Woche im ÖFB-Pokal gegen Wacker Innsbruck nun auch in der Meisterschaft endlich wieder einen vollen Erfolg dargeboten zu bekommen.

Die Veilchen aus Wien, diesmal wieder komplett in violett gewandet, beherrschten das Geschehen am Rasen nach Belieben, die Torfolge schien lediglich eine Frage der Zeit zu sein. Und dennoch gelang das 1 : 0 nur mit Hilfe der Kapfenberger Hintermannschaft. Julian Baumgartlinger serviert das Leder zu Roland Linz und dieser lässt sehenswert Dominique Taboga ins Leere stolpern. Gemäß eigenen Aussagen nach Spielschluss, bugsierte Linz den Ball in Richtung Tor, der jedoch ohne Veränderung im Out gelandet wäre. Dieses „Zusspiel“ bekam Milan Fukal an die Ferse und gab somit der Kugel den entscheidenden Drall für hinter die Linie mit. Ein klassisches Eigentor, das ohne jegliche Schadenfreude zum Trotz wunderschön anzusehen war. Gespielt waren 29 Minuten und die Führung war durchaus verdient, da zuvor Marin Leovac (6. Minute), Marko Stankovic (9.) und Michael Liendl (11.) klare Torchancen versemmelt hatten. Roland Linz scheiterte nach 40 Minuten noch mit einem Kopfball. Das Spiel der Austria in der 1. Hälfte war sehenswert anzusehen, doch das Raunzen auf den Rängen wurde lauter, als wieder einmal die sich gebotenen Tor-Chancen nicht in Zählbares verwandelt wurden. Dennoch gesellte sich zur Pausenführung die Gewissheit, dass es eventuell heute klappen könnte mit einem Heimsieg, da das Spiel der Gastgeber sehr gut war.

In der zweiten Halbzeit das gewohnte Bild – der FAK aktiv mit Drang zur Fankurve im Osten, der Gegner defensiv und eingeschnürt in seiner Hälfte. Irgendwann wurde es Veilchen-Coach Karl Daxbacher zu bunt und er tauschte Peter Hlinka für Stankovic (75.) und Tomas Jun für den jungen Dario Tadic (78.) aus. Mit diesen frischen Spielern erhoffte man sich noch mehr Impulse im Spiel nach vorne. Und siehe da, es folgten die verrücktesten 10 Minuten, die es nach langer Zeit wieder einmal gegeben hatte im Franz Horr-Stadion.

Roland Linz nutzte im Stile eines echten Goalgetters einen Fehler von KSV-Torhüter Raphael Wolf und erzielte nach einem Slalom das hochverdiente 2 : 0 in der 80. Spielminute. Der stets quirlige Zlatko Junuzovic legte sich nach 82 Minuten das Leder in aller Ruhe von rechts nach links und knallt aus 11 Metern einfach ins Tor – 3 : 0. Dem nicht genug gelang Julian Baumgartlinger nach einem kurzen Solo, bei dem er auch noch Keeper Wolf austanzt sein erster Bundesliga-Treffer zum 4 : 0 in der 86. Spielminute. Und last but not least knallt der für Liendl ins Spiel gekommene Markus Suttner einen Freistoßball aus gut 30 Metern einfach ins Tor. Der Schuss lief wie an einer Schnur gezogen und der steirische Torhüter hatte keine Chance.

In diese Jubel-Trubel-Heiterkeit-Stürme auf den Tribünen hinein fiel Deni Alars-Tor in der 90. Spielminute zum 1 : 5 aus Kapfenberger Sicht – Ergebniskosmetik.

Die Austria bot ihrem Anhang an diesem Abend wieder einmal ein tolles Spiel mit sehenswerten Toren, wobei der Sieg in dieser Höhe durchaus verdient war. Der 3. Tabellenplatz ist somit derzeit in violetter Hand. Die Kapfenberger liegen auf Rang Acht der Liga und konnten gewiss ihre Lehren aus dieser Partie mitnehmen.

Stimmen zum Spiel:
FAK-Trainer Karl Daxbacher: „Der Sieg war eine Belohnung für die Bemühungen der Mannschaft, die Kapfenberg klar dominierte.“

Zlatko Junuzovic (FAK): „Endlich haben wir wieder einmal einen Gegner verdientermaßen aus unserem Stadion geschossen.“

Markus Suttner (FAK): „Ich bin überglücklich. Im 49. Meisterschaftsspiel für die Austria gelang mir mein erstes Tor.“

Kapfenberg-Trainer Werner Gregoritsch: „Wir hatten dieser Austria heute nichts entgegenzusetzen. Meine Spieler können aus der Niederlage für die Zukunft lernen.“

www.fk-austria.at

Weiter Bilder von diesem Spiel:
http://austria80.com/Fotos201011MS15KapfenbergH.htm

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