Einmarsch der Akteure.
Einmarsch der Akteure.

7. Mai 2011

Der Tabellenletzte empfängt den Tabellenersten, der Osten bereist den Westen der Republik anhand von 640 gefahrenen Autobahnkilometern, oder aber auch getrennt durch eine kleine Ewigkeit von 35 Punkten Differenz in der Liga. So lauteten die Voraussetzungen am Freitag Abend für das Bundesliga-Spiel der „Heute für Morgen“ Erste Liga zwischen der Vienna und den Altachern aus Vorarlberg. Bis dato setzte es in drei Spielen gegen Altach für die Vienna in dieser Saison ebenso viele Niederlagen. Im ÖFB-Cup jedoch konnte man gegen die Vorarlberger bestehen. Darüber hinaus bewiesen die letzten Ergebnisse, dass es im Endspurt der Meisterschaft an das Eingemachte geht.

Österreichs Jahrhundert-Spieler Herbert Prohaska (weißes Hemd, Sonnenbrille) Sein Vater war glühender Anhänger der Blau-Gelben aus Wien-Döbling.
Österreichs Jahrhundert-Spieler Herbert Prohaska (weißes Hemd, Sonnenbrille) Sein Vater war glühender Anhänger der Blau-Gelben aus Wien-Döbling.

Die Vienna, die bereits als abgestiegen galt, konnte wertvollen Boden gut machen und besitzt nach wie vor eine reelle Chance auf den Relegationsplatz. Die Altacher wiederum, die bereits hoffnungslos an Punkten getrennt von der Admira auf Platz Zwei waren, konnten die Schwächeperiode der Südstädter in den letzten Wochen schamlos ausnützen und lachen inzwischen von der Tabellenspitze.

Bei herrlichem frühlingshaftem Wetter pilgerten über 2.000 gut gelaunte Sportplatz-Besucher nach Wien-Döbling in das altehrwürdige Stadion Hohe Warte. Darunter auch die ehemaligen Bundesliga-Größen Herbert Prohaska, der als Schirmherr der „Heute für Morgen“ Erste Liga fungiert, sowie Ernst Ogris. Allgemeiner Tenor vor dem Spiel im Sport-Restaurant der Hohen Warte war neben dem sportlichen Verbleib der Döblinger in der Bundesliga der Weggang von Peter Pacult aus Wien zu RB Leipzig und der angekündigte freiwillige Lizenzverzicht des Linzer ASK. Fußball bewegt die Leute nach wie vor am Stammtisch und eben auch in den Stadien.

Zum Spiel:
Die Vienna agierte ganz und gar nicht wie ein Abstiegskandidat und versuchte, aus der sicheren Abwehr heraus, die der wieder genesene Stratege Ernst Dospel hervorragend organisierte, ihr Spiel aufzuziehen.

Die Rückkehr von Ernst Dospel (Nr. 4) stabilisierte die Vienna-Abwehr.
Die Rückkehr von Ernst Dospel (Nr. 4) stabilisierte die Vienna-Abwehr.

Altach hielt abwartend dagegen, war jedoch stets brandgefährlich. Nach 16 Spielminuten beispielsweise donnerte der Vorarlberger Matthias Koch den Ball an die Querlatte. Abwartend und fast zaghaft ging es weiter, ehe knapp vor dem Pausenpfiff lauter Jubel durch das weite Rund schallte. In der 43. Minute gelang Philipp Hosiner die Führung für die Heimischen. Sein Tor war wunderherrlich anzusehen, dafür lohnt es sich, auf den Fußballplatz zu gehen. Patrick Kienzl verlängerte den Ball in den Strafraum, besagter Hosiner übernahm volley und scorte unhaltbar für Martin Kobras zum 1 : 0. Ein traumhaftes Tor. Mit dieser Führung ging es in die Kabinen.

In der zweiten Spielhälfte mühten sich beide Mannschaften munter weiter, dennoch keimte mehr und mehr der Gedanke auf, dass die Führung der Blau-Gelben kaum wird halten können. In der 84. Minute kassierte man schließlich den Ausgleich.

Lautstark und stets treu ergeben - die Vienna-Fans.

Orhan Ademi nützte seine Chance und verwertete zum nicht unverdienten 1 : 1-Ausgleich. Die Schlussoffensive der Vienna blieb unbelohnt, das Remis geht für beide Teams in Ordnung.

Altach ist nach dem Unentschieden nun wieder Zweiter in der Tabelle mit einem Punkt Rückstand auf die Südstädter Admira (7 : 3-Sieger gegen Gratkorn). Die Vienna ist zwar nach wie vor Letzter, hat aber nur mehr einen Punkt Rückstand auf den Relegationsplatz. Die nächsten Spiele der Döblinger in St. Pölten und gegen den FC Gratkorn, Montag, 16. Mai 2011, 18.30 Uhr, Stadion Hohe Warte, sollten jedoch die nötigen zählbaren Erfolge für den weiteren Verbleib des sympathischen und ältesten Vereins Österreichs in der zweithöchsten Spielklasse bescheren.

www.firstviennafc.at

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