29. November 2012
… erzählt Dolores Schmidinger, die eigentlich Maria-Dolores Andics-Schmidinger heißt und im Nachkriegs-Wien zur Welt kam. Sie ist eine österreichische Schauspielerin und Kabarettistin.
Dolores Schmidinger erzählt in dieser Hörbuch-CD-Box – bestehend aus 6 CDs – aus ihrem Leben und da vor allem von ihren Liebschaften. Sie nimmt sich kein Blatt vor den Mund und plaudert fröhlich darauf los und aus dem Nähkästchen. Da wird an frivole Geschichten der 1968er Generation erinnert, anhand dieser Zeit sie sich der feien Liebe verschreibt, oder etwa von der kleinen Doris, deren Vater sie allzu sehr geliebt hat, erzählt. Ebenso erfreuliches und Unerfreuliches, das sie mit ihren vier Ehemännern erlebte. Auch ihre Ausflüge in die Lack- und Leder-Szene verschweigt die umtriebige Schauspielerin nicht. Denn, auch wenn nicht alles immer so lustig war, so hat sie nie darauf vergessen, sich selbst nicht ganz ernst zu nehmen. Und schon gar nicht ihre Liebhaber.
Dolores Schmidinger erzählt zum Beispiel von zahlreichen Männern, mit denen sie nicht einfach nur schläft, sondern gleich eine Beziehung eingeht, nur um sie anschließend zu betrügen, zu belügen und im Gegenzug wiederum selbst betrogen und belogen zu werden. Sie hintergeht ihre Freunde, spannt ihnen die Männer aus, springt nahezu jeden Mann an, der in ihr Leben tritt, verliebt sich laut eigener Aussage in beinahe jeden von ihnen, handelt unnachvollziehbar, als sie sich beispielsweise ein Kind von einem Mann wünscht, mit dem die Beziehung schon lange unausstehlich geworden ist, scheint einfach nicht alleine sein zu können und verhält sich durchgehend naiv, unehrlich und vorhersehbar, wodurch es nahezu unmöglich ist, Sympathie für sie aufzubauen. Sie hat es nicht leicht, denn sie findet nie den richtigen Mann fürs Leben und irgendwas ist immer. Es wird gestritten, geredet, ausgesöhnt und … getrennt. Und die Suche geht wieder von Neuem los und auch Dolly wird immer älter, sie findet jedoch immer wieder einen, den sie herumbekommt, kaum gefallen sie ihr, verliebt sie sich auch schon. Das aber die Männer verheiratet sind, dass stört sie gar nicht. Auch für zwei Kinder ist in ihrem Leben noch Platz und die bekommt sie auch noch groß. Ihr Leben verläuft jedoch gar nicht so leicht und sie verfällt mehr und mehr der Droge Alkohol.
Dazu meinte eine Freundin: „Wenn die Dolly mit achtzig keine Liebhaber mehr hat, dann wird sie welche erfinden, damit es was zu Erzählen gibt.“. Doch die Sorge ist verfrüht, einstweilen gibt es noch genug zu erzählen, Erotisches, Frivoles und Unartiges aus dem Leben der Schmidinger.
“Dieses Hörbuch soll“, so die Autorin Dolores Schmidinger, „Einblicke in mein bewegtes Leben gewähren.“
Über die Autorin:
Dolores Schmidinger begann während ihrer Lehre zur Kosmetikerin eine Ausbildung an der Schauspielschule Krauss. Ihre Karriere an Wiener Bühnen startete die Ausnahmekünstlerin mit 17 Jahren in Wiener Kellertheatern. In der Saison 1964/65 stellte sie in Gerhard Bronners Kabarett-Theater am Kärtnertor ihr Talent unter Beweis und überraschte ihre männlichen Kollegen mit ihrem komödiantischen Talent. Dies ebnete ihr den Weg zu zahlreichen Kabarett-Sendungen im Fernsehen.
Sie ist Mutter zweier Töchter: Therese (*1979) mit Regisseur Helmut Froschauer und Sophie (*1982) aus zweiter Ehe mit Eric Andics (Sohn des österreichischen Journalisten Hellmut Andics). Ihre Tochter Sophie Andics machte sie im Jahr 2000 zur Großmutter.
Ihr Filmdebüt hatte Dolores Schmidinger 1970 in „Frau Wirtin treibt es jetzt noch toller“. Neben einigen weiteren Rollen in Film und Fernsehen betätigte sie sich vor allem auf der Bühne. Sie bewies ihre Vielseitigkeit als Sängerin, Kabarettistin und Regisseurin und schaffte 1990 mit ihrem Kabarett-Programm „Mit den Waffe(l)n einer Frau“ den großen Durchbruch. Einen weiteren großen Erfolg konnte die Künstlerin mit ihrem Programm „Operation Punschkrapferl“ verbuchen. Die Kritiker sprachen in diesem Zusammenhang von überragendem komödiantischen Können genauso, wie sozialpolitische, kritische Treffsicherheit.
Die ambitionierte Allrounderin engagiert sich neben ihrem Beruf als Künstlerin gegen Gewalt und Ausländerfeindlichkeit, sowie für die AIDS-Hilfe, u. a. als Modell für eine Plakatkampagne mit dem Titel „Sei so lieb“. Dabei wurden die Darsteller nackt abgelichtet. Ihre Erfahrungen mit Bulimie hat sie in ihrem Buch Raus damit! verarbeitet.
In der Spielzeit 2008/09 inszenierte sie – als dritte Operette nach dem Bettelstudenten und dem Zigeunerbaron – den Vogelhändler im Großen Haus am Linzer Landestheater, wobei sie selber in die Rolle einer Professorin schlüpft. Ihr Vater habe in den 1950er Jahren den Adam im Vogelhändler gesungen, aber auch die Rolle eines der Zoologieprofessoren (den Würmchen) verkörpert – so würde sich der Kreis schließen, meinte die Künstlerin in einem Interview mit der Dramaturgin Judith Deak vom Linzer Landestheater. Während ihre Schulfreundinnen Rock ’n’ Roll gehört hätten, habe sie selber des Vaters Operetten-Klavierauszüge studiert, und da ihr Langzeitgedächtnis mit zunehmendem Alter immer frischer würde, sei dies sehr präsent.
Lese- und Hörproben finden Sie bitte hier:
http://www.edition-o.at/buecher/ich-hab-sie-nicht-gezaehlt.html
edition-o im Verlagsbüro Schwarzer
Dolores Schmidinger / Ich hab sie nicht gezählt
Eine unartige Biografie als Hörbuch für Erwachsene
6 Audio-CDs, 399 Minuten Hörgenuss zum Preis von EUR 29,95
ISBN: 978-3-99022-066-5
Unter der ISBN: 978-3-218-00845-7 ist im Verlag Kremayr & Scheriau, Wien, das 240 Seiten starke Buch, gebunden mit Schutzumschlag, erschienen.