21. November 2012
Anno 1996 feierte die Original Swingtime Bigband in Amerika großartige Triumphe. Sie startete ihre bislang größte Tournee durch die Vereinigten Staaten. Und – die Band wurde als erstes europäisches Orchester zum Glenn-Miller-Festival eingeladen, das anlässlich des 20jährigen Bestehens der Glenn Miller-Birthplace Society in dessen Geburtsort Clarinda/lowa stattfand. In Begleitung zahlreicher Fans aus Österreich trat die Original Swingtime Bigband neben nationalen Spitzenorchestern auf. Zum Beispiel dem amerikanischen Glenn Miller Orchestra oder den Airmen of Note, dem Nachfolgeorchester der legendären US Army Air Force Band Glenn Millers. Sie interpretierten die Swing-Musik der 1930er und 1940er Jahre derart originalgetreu, dass nicht nur das Publikum vor Begeisterung tobte, sondern auch das Festivalkomitee einhellig erklärte: „Die Österreicher wären die beste Band, die Ihr Festival im Laufe der zwanzig Jahre erlebt hätte.“ Das wohl ehrenvollste Lob erhielt die Original Swingtime Bigband jedoch von Dr. Paul Tanner, einem persönlichen Freund Glenn Millers und Mitglied der Original-Band, der meinte: „Das ist die am authentischsten spielende Band, die ich seit dem Tod von Glenn Miller gehört habe.“
Auch die anderen Konzerte (Chicago, Washington und New York City) waren so gelungen, dass sich nicht nur die mitgereisten österreichischen Fans, sondern auch das amerikanische Publikum zu Standing Ovations hinreißen ließen.
Alton Glenn Miller
Der populärste Bandleader der Swing-Ära wurde am 1. März 1904 in der Kleinstadt Clarinda geboren. Seinen eigentlichen Vornamen Alton hasste er bald – und legte ihn deshalb später auch ab – da ihn seine Mutter damit stets übermäßig schrill zu rufen pflegte. Nach umfangreichen Musikstudien und vielen kleineren Jobs bekam er im Winter 1934/35 die Möglichkeit, für Ray Noble eine Band zusammenzustellen. Miller spielte in dieser Band Posaune und schrieb auch einige Arrangements, die schon damals unverkennbar seine Handschrift trugen. Am 25. April 1935 spielte Glenn Miller die ersten 4 Titel unter seinem eigenen Namen bei Columbia ein. Im März 1937 stellte er das erste Glenn Miller Orchester zusammen. Es folgten Aufnahmen für die Plattenfirmen Decca und Brunsvick, jedoch diese erste Band schaffte den Durchbruch noch nicht.
So startete Glenn Miller ein Jahr später mit einer neu zusammengestellten Band noch einmal durch, in der bereits die legendären Musiker Tex Beneke und Ray Eberle mit an Bord waren. Das erste längere Engagement: Im Paradis Restaurant in New York im Juni desselben Jahres. Der endgültige Durchbruch gelang der Miller-Band mit dem Engagement im berühmten Glen Island Casino in New Rochelle, New York. Nun wurde der Name Glenn Miller praktisch über Nacht in ganz Amerika berühmt. Auf dem Höhepunkt seiner Popularität drehte 20th Century Fox zwei Filme, Sun Valley Serenade (1941) mit Sonja Henie und Orchesters Wifes (1942) mit dem Glenn Miller Orchester. Da er zum Militärdienst des zweiten Weltkriegs eingezogen wurde, löste er seine Band 1942 auf. In der Armee leitete er das Army Air Force Orchestra. Am 15. Dezember 1944 verstarb Glenn Miller bei einem mysteriösen Flugzeugabsturz über dem Ärmelkanal.
Die Original Swingtime Bigband ist ein über die Grenzen Europas hinaus bekanntes österreichisches Ensemble, das sich mit Swingmusik der 1930er und 1940er Jahre beschäftigt. Die 5 Saxophone, 4 Posaunen, 4 Trompeten und die 4köpfige Rhythmusgruppe arbeiten seit 20 Jahren zusammen. Die Original Swingtime Bigband spielt den Millersound nach originalen Arrangements. Da es jedoch nur noch wenige Originalunterlagen von Glenn Millers Arrangements gibt, wurden alte Schellack-Platten mit Aufnahmen von Glenn Miller abgehört und Note für Note einzeln aufgeschrieben. Das allein garantiert jedoch nicht den originalen Glenn-Miller-Sound. Das Geheimnis war, wie sie es spielten. Erst nach eingehenden Gesprächen mit noch lebenden Personen der Swing-Ära konnten diese „Kniffe“ eingebaut werden. Auch der Auftritt ist nicht willkürlich. Vor originaltreuen Pulten treten die Musiker in originalgetreuen Uniformen auf. Sogar ihre Positionen sind den damaligen Big Bands nachempfunden.
Zu hören gibt es die ersten Hits von Glenn Miller wie „Little Brown Jug“, „Sunrise Serenade“ oder die legendäre „Moonlight Serenade“ sowie „Tuxedo Junction“ und „Pennsylvania“ von der Original Swingtime Bigband. Die Original Swingtime Bigband nimmt das Publikum auf eine Reise durch die goldene Swing Ära mit. Sie spielt nicht nur aus dem musikalischen Repertoire von Glenn Miller, der bereits mit 40 Jahren auf mysteriöse Weise ums Leben kam, sondern auch berühmte Titel seiner zeitgenössischen Kollegen wie Benny Goodman, Duke Ellington und Tommy Dorsey.
Daher sollte man sich dieses Konzert nicht entgehen lassen. Einfach zurücklehnen und genießen – so lautet die Devise, in die goldene Ära des Swings.
www.swing.at/index.html
Was: History of Glenn Miller
Wann: Sonntag, 16. Dezember 2012, 19.30 Uhr
Wo: Wiener Konzerthaus, Mozartsaal