100 Jahre Grazer Fußballgeschichte
18. März 2009

sturmDer SK Sturm Graz feiert im heurigen Jahr sein 100jähriges Jubiläum. Und im Zuge dessen erschien eine Vereins-Biografie, die diesen Namen auch wirklich verdient. Auf 440 Seiten mit satten 2 Kilogramm Eigen-Gewicht tobten sich die Autoren Martin Behr und Herbert Troger dermaßen aus, so dass beide ihr schwarz-weißes Blut nicht verleugnen konnten.

Das Buch ist keine Lektüre für nebenbei, das Werk verlangt nach Zeit. Und die nimmt man sich auch, wenn man darin zu blättern beginnt. Sehr übersichtlich und mit zahlreichen s/w- sowie Farb-Bildern illustriert werden die Jahrzehnte Revue passiert. Passend zu den jeweiligen Zeiten sind auch immer wieder zahlreiche Fan-Devotionalien, die in Wimpel-, Aufnäher- oder Pin- und Anstecknadel-Form abgebildet wurden. Zahlreiche Geschichten, Anekdoten und Erzählungen ranken sich um diesen Verein. Beispielsweise auch jene, wie der Name „Sturm” entstand. Im Zuge der Vereinsgründung anno 1909 ging man her und suchte einen passenden Namen, der klingend und den künftigen Gegnern wohl auch Respekt einflößend sein möge. Man fand aber nichts Geeignetes. Plötzlich hatte jemand aus der illustren Runde die Idee zu dem Namen Sturm, da eben gerade just zu diesem Moment ein sturmähnlicher Orkan samt Gewitter über Graz aufzog. Der SK Sturm Graz ward somit aus der Taufe gehoben.

Sturm gehört bereits seit vielen Jahrzehnten dem fußballerischen Oberhaus in Österreich an. So richtig aufhorchen ließ man an der Mur aber erst im Jahre 1981, als man bis zum letzten Spieltag um die Meisterschaft mitmischte, um dann doch noch hinter der Wiener Austria „nur” Vize-Meister zu werden. Im gleichen Jahr gewann übrigens der Rivale, der Grazer AK den Österreichischen Pokal. Die Roten waren somit der erste Verein der Steiermark, der einen Titel holte. Der SK Sturm mühte sich weiter und erreichte in der Spielzeit 1983/84 im UEFA-Pokal das Viertelfinale. Und dennoch sollte es bis ins Jahre 1996 dauern, ehe der erste Titel für die Grazer Schwarz-Weißen zu Buche stand. Der Österreichische Pokal wurde 15 Jahre nach dem GAK erneut an die Mur geholt. Doch ab diesem Zeitpunkt war Sturm nicht mehr zu halten. 1997 erfolgte neuerlich der Pokal-Triumph, um 1998 die Meisterschaft folgen zu lassen. 1999 wurde der Titel erfolgreich verteidigt, ebenso gewann man 1999 erneut den ÖFB-Pokal, errang somit das Double. Weiters gelang es dem SK Sturm, sich dreimal in Serie für die UEFA-Champions-League zu qualifizieren, von 1998 bis 2000. Ein Unterfangen, das in Österreich seinesgleichen suchen muss.

Der SK Sturm Graz war in Europa in aller Munde und dennoch kam Hochmut vor dem Fall. So sehr Hannes Kartnig als Präsident den Verein von 1992 an bis nach oben geführt hatte, so sehr fiel man an der Mur aber auch auf die schwarz-weiße Nase und sprang dem Lizenz- und Konkurs-Teufelchen gerade noch einmal von der Schaufel. Es wurde wieder ruhiger um Sturm nach diesen stürmischen Zeiten und im Moment steht der Verein sportlich als auch finanziell wieder auf einer soliden und gesunden Basis.

Zum Jubiläum das Buch – „Wir sind Sturm!” Es sei nicht nur den Blackies aus Graz wärmstens empfohlen, sondern eben auch Sammlern, Archivaren und Chronisten. Denn eine schier lückenlose Chronik, um die dreht es sich hierbei und den Machern sei ein großes Lob und Danke ausgesprochen.

Zu beziehen über den SK Sturm Graz,
Triesterstraße 359/1, 8055 Graz.
Tel.: 0316/771 771-0

office@sksturm.at
www.sksturm.at

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