Zinedine Zidane
16. Mai 2006

zidaneNur noch wenige Tag trennen uns von der 18. Fußballweltmeltmeisterschaft in Deutschen Landen und es soll noch einmal sein großer und leider auch sein letzter Auftritt auf der internationalen Bühne des runden Leders – ja, auf seinem Parkett – werden. Zinedine Zidane ist ein Ausnahmekönner, ein wahrer Ästhet am Ball, der diesen streichelt und behandelt, als sei er zerbrechlich. Das runde Etwas gehorcht ihm quasi ,auf den Fuß´.

Dieses hier beschriebene Buch schildert in genauen und akribischen Abläufen die Tage vor der Fußball-WM 1998 in Frankreich, seinem Heimatland und geht mit dem Leser durch das Turnier aus der Sicht der französischen Nationalmannschaft. Die ,Grand Nation´ trug die 16. Fußball-WM aus und genaugenommen hatte sie damals niemand auf dem Plan. Einzig und allein Zinedine Zidane, der Sohn algerischer Einwanderer und die magische Nummer 10 und somit Nachfolger des grandiosen Michel Platini am Rasen tragend, wurde zugemutet, aus dieser Nationalelf hervorzustechen. Ja, er sollte es richten, daß der Veranstalter sehr weit kommen möge. Und so führte er bei diesem Turnier 1998 sein Heimatland, trotz einer Rot-Sperre von zwei Spielen, bis ins Endspiel gegen Brasilien. Ganz Frankreich lag ihm zu Füßen, als er in diesem grandiosen Finale am 12. Juli 1998 im Stade de France zu Paris mit zwei Kopftoren sehr wesentlich zum 3 : 0-Finalsieg von Frankreich beisteuerte. Quasi zum Drüberstreuen gelang 2000 auch noch der Europameistertitel mit einem Finalsieg gegen Italien.

Der Autor Dan Franck schldert in seinem Werk auf 190 Seiten sehr genau die ersten Zusammenkünfte interviewmäßier Art und Weise mit dem Star, der eigentlich gar keiner sein will. Zizou, wie ihn seine Fans rufen, liebt das Spiel mit dem runden Etwas, wenn jedoch die Lichter ausgehen und es ,nach dem Spiel heißt´, zieht er sich am liebsten zurück und läßt anderen den Vortritt. ,Interviews und Autogramme müssen sein, ebenso Auftritte in der Öffentlichkeit und auch etwaige Werbespots, aber ich verstehe den ganzen Rummel um meine Person nicht. Ich tu das, wonach mir ist und das ist Fußballspielen. Das kann ich und das habe ich gelernt.´, so der hier beschriebene in einem Zitat über sich selbst.

Und so ist man als Fan und Leser eben hautnah mit dabei und erfährt auch, wie alles begann, damals, im Frankreich der 80iger Jahre. Zizou ging mit 13 Jahren aus Marseilles nach Cannes und verließ damit erstmals seine Familie, die ihm so viel bedeutete. Er zog sich zurück, trainierte hart und war kein Draufgänger, wie die anderen Gleichaltrigen in späterer Folge. Sein Ziel war, es im Fußall zu etwas zu bringen. Das wollte er erreichen, das verfolgte er. Seine zurückhaltende und schüchterne Art gefiel Véronique, die sich in das schmächtige Bürschchen verliebte. Für ihn verzichtete sie auf ihre Tanz-Karriere und 1994 bimmelten die Hochzeitsglocken. Beide wünschten sich so sehr eine Familie, die sie nun gründeten.

Und sein fußballerischer Aufstieg setzte sich fort. Er wechselte aus Cannes nach Bordeaux und später zu Juventus Turin nach Italien. 2001 lockte Real Madrid und Zizou war Teil der Galaktischen, wie das ,Weiße Ballett´ nun auch genannt wurde dieser Tage. Unmittelbar vor der WM gab er bekannt, daß er aufhören werde. In Madrid haben sie ihn unter frenetischem und tosenden Applaus Anfang Mai bereits verabschiedet. Am 23. Juni wir Zinedine Zidane 34 Jahre alt und er möchte sich von nun an vermehrt seiner Gattin und den vier Söhnen widmen. Bis es aber soweit ist, möchte er seine zahlreichen Fans noch einmal begeistern und zwar mit dem, was er am besten kann und gelernt hat – mit dem Ball zu tanzen nämlich.

Steckbrief:
Geboren am 23. Juni 1972 in Marseille
Seit 1994 mit Véronique verheiratet. Aus der Ehe entstammen zwischenzeitlich vier Söhne

Seine Stationen:
bis 1986: Sport Olymiques des Septémes
1986 bis 1992: AS Cannes
1992 bis 2001: Juventus Turin
2001 bis 2006: Real Madrid
1994: Teamdebüt gegen die Tschechische Republik. Beim 2 : 2-Remis gelingen ihm beide Tore, nachdem Frankreich zur Pause und bis zu seiner Einwechslung mit 0 : 2 zurück lag.

Seine Erfolge:
1998: Weltsportler des Jahres
1998, 2000, 2003: Weltußballer des Jahres
2002: Wertvollster Spieler der UEFA Champions League
Bein einer Fan-Umfrage der UEFA wird er zum besten Fußballer Europas gewählt, gefolgt von Franz Beckenbauer und Johann Cruyff
UN-Botschafter des guten willens

www.zidane.fr

Zinedine Zidane
Der mit dem Ball tanzt
von Dan Franck
bombus Verlag, München 2005
ISBN 3-936261-33-4
info@bombus-verlag.de
www.bombus-verlag.de

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