13. November 2007

fussballstadienRechtzeitig vor Weihnachten und noch rechtzeitiger vor der bevorstehenden Fußball-Europameisterschaft, die bekanntlich im Juni 2008 in Österreich und der Schweiz angepfiffen wird, erschien im Werkstatt-Verlag im Deutschen Göttingen ein Almanach über die österreichischen Fußballstadien. Und das Din A4-Werk hat es wahrlich in sich, beherbergt es doch sämtliche Stadien, Arenen und Grounds, in denen jemals Fußball der höchsten österreichischen Spielklasse gespielt wurde. Da leben Fußball-Plätze wieder auf, an die man sich nur noch schemenhaft erinnert, die uns Zeitzeugen in Erinnerung rufen, oder die lebhaft im Gedächtnis haften, weil die Altforderen von diesen schwärmten.

Sei es die legendäre Hütteldorfer Pfarrwiese auch als RAPID-Platz bekannt, der WAC-Platz in der Rustenschacherallee im Wiener Prater, der Platz des FC Wien in Favoriten, das alte Tivoli von Wacker in Wien-Meidling, die Simmeringer Had, der Hakoah-Platz in der Leopoldstadt, um in Wien nur einige zu nennen, sowie in den Bundesländern die alten Spielstätten ,Gruabn´ von Sturm Graz, der GAK-Platz Körösistraße, der LASK-Platz in der Paul Hahn-Straße, sowie der VÖEST-Platz im Werk in Linz, über das Lindenstadion in Eisenstadt, das alte Pappelstadion in Mattersburg, das Tivoli ,alt und ,neu´ in Innsbruck und und und … Die Liste ließe sich hier endlos lange fortsetzen. 74 aktuelle und ehemalige Spielstätten, auf denen Geschichte des österreichischen Fußballsports geschrieben wurde, kommen hier in Wort und Bild zur Geltung und verraten dem geneigten Leser eine Unmenge an Anekdoten, Erinnerungen und Fußball-Leibhaftigkeit. Wer weiß beispielsweise heute noch, dass die Hohe Warte die größte Naturarena des Kontinents war, das Österreichische Wunderteam dort vor 60.000 Zuschauern und mehr wahre fußballerische Wunder vollbrachte und große Gegner wie Schottlang (5 : 0), Deutschland (5 : 0) und Ungarn mit 8 : 2 abfertigte, dass das Wiener Stadion
1931 zur Arbeiter-Olympiade gebaut wurde und der Stadionrekord bei 94.000 Besuchern, datiert von einem Länder-Match gegen Ungarn (2 : 1) vom Oktober
1961 herrührt? Zuschauerzahlen jenseits der 80.000 im Wiener Stadion, welches nun ,Ernst Happel-Stadion´ heißt, waren damals keine Seltenheit in Wien.

Die Autoren Matthias Marschik, Edgar Schütz und Andreas Tröscher haben mit
22 Co-Autoren ganze Arbeit geleistet. 208 Seiten und 175 Abbildungen zeugen davon, dass der Fußballsport in Österreich immer schon gelebt hat und auch gelebt wurde. Und so erfährt man als Leser viele kleine Schmankerl und Anekdoten der Autoren, die teilweise auf den von ihnen beschriebenen Sportstätten groß geworden sind, nachdem sie an Vaters- oder von wem auch immer Hand erstmals dorthin geführt wurden und von einem Virus befallen wurden, der sie bis heute nicht mehr losließ. Und so ist es auch mehr als schade, dass eben viele ruhmreiche Vereine im Laufe der Zeit wieder in der Versenkung verschwunden sind und auf ihren alten Arealen heute Wohnblöcke, Firmen-Areale, Tennisplätze oder eben Müll-Inseln stehen. Dieses Werk soll dazu dienen, die Fußball-Geschichte samt den unzähligen Sportstätten hierzulande lebendig zu halten und dafür Sorge zu tragen, sehr wohl stolz auf diese Fußball-Nation zu sein. Österreich war einmal jemand in der Fußball-Welt, wenngleich dies lange her ist. Ob Österreich jemals dorthin wieder zurückkehren wird, bleibt abzuwarten. Fakt ist aber, dass heute wie auch gestern der Fußball hier in diesem Land lebendig ist und eine ruhmreiche Geschichte und Vergangenheit aufweisen kann.

Das große Buch der österreichischen Fußballstadien Von Matthias Marschik, Edgar Schütz und Andreas Tröscher Erschienen im Verlag Die Werkstatt ISBN 978-3-89533-581-5
208 Seiten, 175 Abbildungen, Din A4
zum Preis von EUR 24,90
www.werkstatt-verlag.de
info@werkstatt-verlag.de

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