16.04.2013 TSV Hartberg - BW Linz | Erste LigaZum Abschluss der 28. Runde in der Heute für morgen Erste Liga – das Spiel war am vergangenen Freitag wegen Unbespielbarkeit des Platzes verschoben worden – trennte sich der TSV Hartberg vom FC Blau-Weiß Linz gestern Abend freundschaftlich mit einem 2 : 2. Eine Punkteteilung, die dem Veranstalter mehr nützte, denn dem Gast. Für die Linzer wird es nach diesem neuerlichen Punkteverlust nun immer schwieriger, den rettenden vorletzten Tabellenplatz zu erhaschen und eine Relegation gegen den SC/ESV Parndorf wird demnach immer wahrscheinlicher.

Bildtext: Rene Schicker (Hartberg, weißes Dress) behält gegen Ulrich Winkler (Blau-Weiß, rotes Jersey) die Kopfball-Hoheit. Foto: Bernd Speta
V.l.: Siegfried Rasswalder (TSV), David Poljanec, dahinter Manuel Hartl (beide BWL), sowie die Torschützen Luca Tauschmann (TSV) und Wolfgang Bubenik (BWL). Foto: Bernd Speta
V.l.: Siegfried Rasswalder (TSV), David Poljanec, dahinter Manuel Hartl (beide BWL), sowie die Torschützen Luca Tauschmann (TSV) und Wolfgang Bubenik (BWL). Foto: Bernd Speta

Was war geschehen? Bei herrlichem Fußballwetter an einem lauen Frühlingsabend fanden sich 1.000 Besucher – darunter 30 Linzer Schlachtenbummler – im Stadion Hartberg ein. Diese bekamen vom Anpfiff an eine Partie geboten, die sehr wenig mit Fußballsport zu tun hatte. Beide Teams agierten verkrampft, unsicher und schienen schier verfeindet mit dem Ball zu sein. Es dauerte bis zur 29. Minute, ehe Rene Schicker die erste echte Torchance der Steirer vorfand. In der 36. Minute helle Aufregung im Linzer Block: Wolfgang Bubenik scorte nach einer Standardsituation das 0 : 1, in dem er trocken abstaubte. Die Führung der Linzer, mit der es auch in die Pause ging, war nicht unverdient, die Mannschaft bemühte sich redlich und  wollte unbedingt den Sieg an diesem Abend. Von Hartberg war man enttäuscht, die Steirer boten einen grottenschlechten Fußball.

Nach Wiederanpfiff passierte in der 50. Spielminute das sehenswerte 0 : 2. Dejan Misic kam 14 Meter vor dem Tor stehend frei zum Schuss und der knapp 18jährige Roh-Diamant donnerte den Ball unhaltbar für TSV-Keeper Jürgen Rindler volley unter die Latte.

Blau-Weiß-Torhüter David Wimleitner verstand nach seinem Ausschluss die Welt nicht mehr. Foto: Bernd Speta
Blau-Weiß-Torhüter David Wimleitner verstand nach seinem Ausschluss die Welt nicht mehr. Foto: Bernd Speta

Das Spiel nahm von da an eine gewisse Fahrt auf und plätscherte nicht mehr nur so vor sich hin. Die Aufregung stieg, als Blau-Weiß-Torhüter David Wimleitner, der als Routinier genau genommen über gewissen Dingen stehen sollte, verbal mit Schiedsrichter Mag. Andreas Lechner den Dialog suchte. Nach einer Gelben Karte wegen Unsportlichkeit matschkerte dieser so lange weiter, dass sich der Unparteiische förmlich dazu gezwungen sah, ihn mit der Ampelkarte Gelb-Rot vom Platz zu stellen. Ein Fauxpas des Linzer Torhüters, der sich bitter rächen sollte. Ab der 65. Minute hütete Ersatzkeeper Daniel Bartosch das Gehäuse und Matthias Lindner ging vom Feld.

Die Oststeirer blühten nun förmlich auf, der eingewechselte Joachim Parapatits kurbelte unermüdlich und trieb seine Mannen immer wieder an. Bei Bartosch hieß es jedoch stets „Endstation, alle aussteigen!“ – bis zur 85. Minute: ein Pressball landete auf Umwegen bei Michael Tieber, der ohne lange zu fackeln aus links zielsicher ins lange Eck zum 1 : 2 abzog. Und in der vierminütigen Nachspielzeit brannte es im Linzer Strafraum lichterloh, ehe in der 92. Minute Luca Tauschmann mit einem Kopfball-Heber zum 2 : 2-Ausgleich eindrückte.

Luca Tauschmann (TSV) gegen David Poljanec (BWL), der im Vorjahr bei 3 : 1-Sieg der Linzer noch zwei Treffer beisteuern konnte. Foto: Bernd Speta
Luca Tauschmann (TSV) gegen David Poljanec (BWL), der im Vorjahr bei 3 : 1-Sieg der Linzer noch zwei Treffer beisteuern konnte. Foto: Bernd Speta

In wie weit sich der Ausschluss von David Wimleitner auf die Psyche der Linzer niederschlug, wird Trainer Edmund Stöhr abzuklären haben. Fakt ist jedoch, dass man im Spiel der allerletzten Chance weder eine verdiente 2 : 0-Führung aus der Hand geben, noch einen völlig ausser Rand und Band agierenden 37jährigen Torhüter haben sollte. Schiedsrichter-Entscheidungen sind nun einmal Tatsachen-Entscheidungen, daran gibt es nach wie vor nichts zu rütteln. Emotion und Gerechtigkeitssinn in allen Ehren, jedoch macht nach wie vor der Ton die Musik. David Wimleitner ist ein verdienstvoller Blau-Weiß-Keeper. Mit derartigen Aktionen bringt er jedoch sich und sein Team lediglich in Misskredit und um die Früchte der ohnehin mühsamen Arbeit.

Hartberg-Coach Paul Gludovatz war nach dem Spiel mit seiner Elf zufrieden und das konnte er auch sein. Sieben Zähler Vorsprung bei einem Spiel weniger auf den Relegations-Platz, der Abend wurde für ihn zum Erfolg.

Weitere Spiel-Fotos bitte hier:

www.skv-neverforget.at/spiele_1213/fruehjahr/meisterschaft/28_tsvhartberg.htm

 

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