19. November 2008

gsGerhard Steinkogler, alle nennen ihn ,Copa´, wird im kommenden Jahr 50 Jahre jung. Genau genommen am 29. September. An und für sich ein tolles Alter.
Dennoch ist es nicht so selbstverständlich, dass er diesen Ehrentag auch begehen wird. Gerd Steinkogler ist krank, sein Körper vergiftet und seit zwei Jahren wartet er bereits sehnlich auf eine neue Niere. Doch dies scheint leider nicht so einfach zu sein. Und so unterzieht sich Copa viermal täglich einer Bauspülung, schluckt an die 30 Medikamente und hofft, dass es doch noch eine Wende zum Guten geben wird. ,20 schöne Jahre wären eben noch schön. Wieder auf Urlaub fahren, im Meer schwimmen, das wäre fein.´, so Copa. Aber derzeit wäre er schon froh, einen Tag ohne Schmerzen verleben zu dürfen.

gs1Gerd Steinkogler war Fußballspieler – und zwar was für einer. Seine pfeilschnellen Antritte sorgten stets für unruhiges Rumoren in den jeweiligen Abwehrreihen, seine kräftigen Beine wirbelten oft und oft im gegnerischen Strafraum umehr und nicht selten endeten diese Auftritte mit einem lauthalsen Jubelschrei des Genannten, der seinen Torjubel immer ganz wundervoll zelebrieren konnte. Copa gab bei seinen Vereinen stets alles und auch für die jungen Fans hatte er oft ein offenes Ohr. Unzählige Autogrammwünsche musste er als Spieler nach dem Match erfüllen, als er mit der Wiener Austria beispielsweise in Linz beim SK VÖEST, als auch beim Linzer ASK in den frühen 80iger Jahren zu Gast war. Stets mit einem Lächeln unterfertigte er sämtliche Autogramm-Karten und war oft der Letzte, der den Mannschaftsbus der Veilchen Richtung Wien bestieg. Zuvor deponierte er aber auch meist seine fußballerische Visitenkarte im Tor von Erwin Fuchsbichler (SK VÖEST), oder eben Klaus Lindenberger (LASK).

gs2Seine Sternstunde schlug zweifelsohne in der Spielzeit 1982/83. Zwei wundervolle Flughechtkopfball-Tore, eben Marke Gerd Steinkogler, im Europapokal gegen Panathinaikos Athen (2 : 0-Sieg in Wien) und beim 1 :1-Remis im Nou Camp-Stadion gegen CF Barcelona bedeuteten jeweils den Aufstieg für die Wiener Violetten und das Erreichen der nächsten Runde. So standen am Ende seiner langen Laufbahn 332 Bundesligaspiele mit 99 Toren zu Buche. 5mal trug er den Dress der Österreichischen Nationalmannschaft, mit der Besonderheit, bei seinem Debüt als knapp 20jähriger 1979 beim 3 : 1-Sieg gegen Erzrivalen Ungarn das dritte Tor zu erzielen.

gs3Doch wie konnte es gesundheitlich überhaupt soweit kommen? 1995 brach er bei einem Kopfball zusammen. Die Ärzte stellten ein Nierenproblem fest und führten diese auf eine ,Medikamentenvergiftung´ zurück. Die kam von den Schmerzmitteln zu seiner aktiven Zeit. „Zu meiner Zeit ist auf Teufel komm´ raus fitgespritzt worden. Dazu kamen unzählige Tabletten. Gegen Dynamo Berlin habe ich 16 Spritzen ins Fußgelenk bekommen, um spielen zu können.
Der Kader war nie so groß wie heute, da wurde jeder gebraucht. Und ausserdem war ich ja selbst einer, der immer spielen wollte“, so Copa.

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