8.480 Zuschauer in der Wiener Generali-Arena trauten am vergangenen Samstag-Abend nach dem Schluss-Pfiff wohl ihren Augen nicht, denn ihre Austria www.fk-austria.at hatte – sieht man von der holprigen Anfangsphase dieser Bundesliga-Begegnung www.bundesliga.at ab – die Oberösterreicher www.svried.at durchwegs im Griff, führte zur Pause verdient mit 2 : 0, nach 61 Minuten gar mit 3 : 1, um am Ende nur mit einem Punkt aus dieser Partie herauszukommen. Man kann es allerdings auch so sehen: Jene Aktionen der jeweiligen Gegner, die in der vorjährigen Meistersaison noch ungenützt geblieben sind, finden, angezogen wie von einem Magnet, im Moment den Weg in den Kasten von Heinz Lindner und etwaige Fehler werden derzeit bitterböse bestraft.
Bildtext: Tomas Jun (rechts) gegen Bernhard Janeczek, rackerte einmal mehr unermüdlich. Foto: GEPA

Nur so ist es mitunter zu erklären, dass beispielsweise beim Anschlusstor zum 1 : 2 von Rene Gartler dessen vorangegangenes Handspiel von Schiedsrichter Robert Schörgenhofer ungeahndet blieb und beim Ausgleich zum 3 : 3 von Furkan Aydogdu der Schuss absolut unhaltbar für Lindner von der Austria-Verteidigung abgefälscht wurde.
So ärgerlich für den Meister allerdings der neuerliche Punkteverlust auch war, so positiv lässt für die Zukunft hoffen, dass die zahlreichen Torchancen, geschickt und ordentlich herausgespielt, in Zukunft auch den Weg ins Tor finden werden. Denn diese sind wahrhaft nicht mit Brettern vernagelt …
Zum Spiel:
Bei brütender Hitze über Wien-Favoriten ließen es die Hausherren eher gemütlich angehen, demzufolge der Gast aus dem oberösterreichischen Innviertel durch Marcel Ziegl (Kopfball nach einem Sandro Wieser-Freistoß in der 3. Minute) und Oliver Kragl nach 11 Minuten (Weitschuss wird von Lindner zu einem Eckball abgewehrt) zu den ersten guten Möglichkeiten kamen. In der 22. Minute das 1 : 0: Tomas Jun passt auf Philipp Hosiner, dieser lässt das Leder auf Marko Stankovic weiterlaufen, der noch angerempelt wird, im Hinfallen allerdings dennoch die Kugel in die Maschen setzt. Nach 29 Minuten pariert Ziegl´s-Kopf einen Jun-Weitschuss in den Corner. In der 43. Spielminute ein wunderschöner Alexander Grünwald-Lupfer, den Thomas Gebauer im Rieder Gehäuse mit Mühe neben die Stange abwehrt. Knapp vor dem Pausenpfiff das 2 : 0: Thomas Reifeltshammer klärt nach einem Jun-Schuss mit dem Kopf, der Ball landet neuerlich bei Stankovic, der volley zur Pausenführung vollendet. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte kommt Kragl zu seiner zweiten Tor-Chance, sein Schuss streicht knapp über die Austria-Latte. Es folgten weitere schöne Aktionen in Halbzeit Zwei: In der 51. Minute stürmt Hosiner alleine auf Gebauer zu, der Ried-Keeper bleibt jedoch Sieger. Doppel-Chance der Austria nach 58 Minuten: Zuerst hat der Ex-Rieder Daniel Royer eine Torschuss-Möglichkeit im 16-Meter-Raum, er wird aber abgedrängt, während unmittelbar darauf Stankovic an Gebauer scheitert. Nach einer Stunde das 2 : 1: Gartler überwindet Lindner aus kürzester Distanz (siehe oben). Allerdings quasi mit dem Gegenzug die neuerliche zwei-Tore-Führung der Austria: Jun erhält einen Hosiner-Zuckerpass quer durch den Strafraum und verwertet staubtrocken. Nun passierte 20 Minuten wenig, ehe es zum 3 : 2 kam: Kragl verwertet in der 81. Minute einen kurz abgespielten Freistoß sehenswert zum Rieder-Anschluss-Treffer – keine Chance für Lindner, dem auch die tief stehenden Sonne über dem Verteilerkreis ins Gesicht schien. Die Partie schien gelaufen, umso mehr, da Florian Mader (scheitert an Gebauer), oder aber der eingewechselte Rubin Okotie (sein Schuss kullert am langen Eck vorbei) weitere gute Möglichkeiten ausließen. Und dennoch geschah nicht mehr für möglich gehaltenes: in der 89. Spielminute das 3 : 3 (siehe detto bitte am Beginn des Artikels).

Die alte Binsenweisheit, Tore, die man selbst nicht erzielt, zu erhalten, bewahrheitete sich an diesem Abend neuerlich und einmal mehr. Der regierende Meister kommt derzeit nur sehr stotternd in die Gänge, sehr zur Freude der sportlichen Konkurrenz. Die kommenden Spiele mit FH Hafnarfjördur am 7. August in Island (Rückspiel, 3. Qualifikations-Runde zur UEFA Champions League) und dem Derby am 11. August 2013 um 16.30 Uhr im Hanappi-Stadion bieten den Wiener Violetten jedoch weitere Möglichkeiten, eines Meisters gerecht zu werden und die erhofften Resultate abzuliefern. Die bisherigen Leistungen waren nicht schlecht, die Chancenauswertung allerdings mangelhaft. Wenn man dieses Manko beheben wird können, werden die Anhänger wieder vermehrte Freude mit ihren Veilchen haben.
Gesamtbilanz:
65 Spiele: 34 Siege / 15 Unentschieden / 16 Niederlagen – Tore: 91 : 52
Heimbilanz:
33 Spiele / 25 Siege / 5 Unentschieden / 2 Niederlagen – Tore: 64 : 21
Höchster Sieg: 6 : 1 (4. November 2012)
Höchste Niederlage: 1 : 3 (25. Oktober 2008)
Weitere Fotos zum Spiel:
www.oe-news.at/index.php?04082013-austria-und-ried-trennen-sich-33-20
www.austria80.com/Fotos201314MS03RiedH.htm