Bild 1_GEPA FotoDer FK Austria Wien remisierte gestern Nachmittag gegen den SV Grödig erstmals wieder seit sechs Jahren ein Auftaktspiel auf heimischem Boden. Zuletzt geschah dies gegen den SK Austria Kärnten in gleichem Ausmaße von 1 : 1 am 9. Juli 2008. Die gestrige Bundesliga-Begegnung der 1. Runde der neuen Saison 2014/15 wies große Ähnlichkeiten mit jenem Heim-Unentschieden vom 31. August 2013 auf – damals lag man gegen den FC Wacker Innsbruck mit 0 : 1 zurück, ehe Rubin Okotie knapp vor Feierabend der viel umjubelte Ausgleich gelang. Und gestern ließ die Austria ihre 7.300 Anhänger ebenso lange zittern, ehe Ola Kamara das Leder endlich, endlich in die Maschen bugsieren konnte. Soviel zu Ähnlichkeiten im Fußballsport, wenngleich ein Vergleich ohnehin meist hinkt, denn jede Partie ist anders – oder etwa nicht?

Bildtext: Trotz größter Hitze war die gestrige Partie nicht um rassige Zweikämpfe und Luftduelle verlegen. Hier bleibt die Frage offen, welcher Kopf (Daniel Royer (Mitte) oder Robert Strobl) dem Ball die entscheidende Wendung gibt. Sascha Boller (Nr. 23) wartet neugierig diese Aktion ab. Foto: GEPA

Der Wiener Alexander Gorgon (links) schirmt das Leder geschickt gegen die Grödiger Timo Brauer ab. Foto: GEPA
Der Wiener Alexander Gorgon (links) schirmt das Leder geschickt gegen den Grödiger Timo Brauer ab. Foto: GEPA

Der SV Grödig, da war doch was? Ja, ja, gegen den Vorjahres-Aufsteiger, der gleichzeitig als Riesentöter durch die Spielzeit 2013/14 stolziert war, vergeigte Violett drei von vier Spielen und musste den Salzburgern am Ende den dritten Tabellenplatz – gleichzeitig die Teilnahme an der Europa-League – überlassen. Ein Fauxpas im Hause Violett, der sich heuer nicht mehr wiederholen sollte.

Es blieb kein Stein auf dem anderen während der Sommerpause, weder am Fuße des Untersberges vor den Toren Salzburgs, noch zu Wien-Favoriten. Neben neuen Trainern Michael Baur (SVG) für Adi Hütter und Gerald Baumgartner (FAK) für Herbert Gager wurden auch zahlreiche Spieler getauscht, wobei Mario Leitgeb beispielsweise mit fliegenden Fahnen direkt aus Salzburg nach Wien wechselte und auch heuer eben beim 24maligen Österreichischen Meister reüssieren möchte.

Brütend und gnadenlos legte sich Madame Sole über die Generali-Arena, als der oberösterreichische Referee Mag. Markus Hameter die Akteure auf den Rasen bat. Die große Hitze verlangte den Aktiven alles ab, ähnlich der Fußball-WM 2014 in Brasilien fanden daher auch einige Trink-Pausen statt. Nichts desto trotz entwickelte sich in der Anfangsphase eine muntere Bundesliga-Begegnung, bei der die Austria gleich aufzeigte, wer der Herr im Hause ist. Man verlegte die Aktionen in die Grödiger Spielhälfte und es dauerte gut 10 Minuten, ehe die Blau-Weißen erstmals mit einer gefährlichen Aktion aufwarteten. ÖFB-Teamtorhüter Heinz Lindner parierte einen Sascha Boller-Schuss. Eine Minute darauf (siehe bitte das dritte Bild) erneut Lindner, diesmal mit dem Fuß gegen Jose Yordy Reyna. Nach 15 Minuten konnte sich auf der Gegenseite Cican Stankovic erstmals bewähren, er entschärfte einen Alexander Grünwald-Abschluss.

Eine Aktion aus der ersten Spielhälfte. Josef Reyna überspringt Heinz Lindner. Foto: GEPA
Eine Aktion aus der ersten Spielhälfte. Josef Reyna überspringt Heinz Lindner. Foto: GEPA

Die Partie verlegte sich ab dann mehr ins Mittelfeld. Auffallend waren die vielen kleinen Fouls, die wenig Spielfluss zuließen und Hameter verwarnte in der ersten Hälfte fünf Spieler (3 : 2 für den FAK). Mit Kampf und Krampf ging es weiter und von dem sehenswerten Spielfluss, den die Austria beispielsweise in der Vorwoche gegen die Vienna im ÖFB-Cup bot, war gestern leider wenig zu sehen. Roman Kienast stand als Solo-Spitze irgendwie allein auf weiter Flur. Man merkte dem baumlangen Stürmer stets Bemühen an, die meisten Aktionen waren allerdings leider brotlose Kunst. Die erste Spielhälfte neigte sich dem Ende zu, als Daniel Royer aus gut und gerne 10 Metern Stankovic prüfte. Kurz davor hätte der Grödiger Tomas Correa Miranda vom Platz gestellt werden können, seine Tätlichkeit gegen Christian Ramsebner wurde lediglich mit „Gelb“ geahndet. Die Zuschauer schwitzten und dösten in der Sonne, als es für die Spieler zur wohlwollenden Getränke-Labung in die Kabinen ging.

Mit viel Schwung und Elan kehrten die Veilchen aus eben dieser zurück. Royer fand mit einem sehenswerten Flugkopfball erneut in Stankovic seinen Meister. Wie aus dem Nichts dann plötzlich die Salzburger Führung. Reyna flankt von links in den Veilchen-Strafraum, Daniel Schütz, auf den anscheinend vollkommen vergessen wurde, findet Zeit und Muse, sich das Leder via Brust herzurichten und gekonnt ins lange Ecke zu vollenden. 0 : 1 in Minute 54. Sollte es denn schon wieder losgehen, dass die Austria gegen den SV Grödig kein Land sieht? 2 : 3, 0 : 1 und 1 : 2 lauteten die Niederlagen-Resultate vom Vorjahr. Und heuer?

Die Austria riss nun vermehrt das Heft an sich, Coach Baumgartner tauschte mit Ola Kamara (63. Minute gegen Alexander Grünwald) und Marco Meilinger (69. Minute für Roman KIenast) neue Kräfte ein. Ein Schachzug, der sich lohnen sollte?

Vorerst stand immer wieder der komplett in Rot gekleidete Cican Stankovic im Mittelpunkt. Seine Paraden ließen Alexander Gorgon (67. Minute) und Meilinger (76. Minute) beinahe schon Rot sehen. Die Austria rannte weiter an – erfloglos. Die Zeit verstrich und genau genommen hatte sich der violette Anhang mit einer neuerlichen Niederlage gegen diese aufmüpfigen Grödiger abgefunden. Als dann noch die Partie in der 90. Minute stand und aus einem Wald- und Wiesen-Konter Reyna völlig alleine auf Lindner zulief, das spielentscheidende 0 : 2 auf dem Schlapfen, da schien alles vorbei zu sein. Dänen-Neuzugang Jens Stryger Larsen war jedoch mitgeeilt und brachte Reyna dermaßen aus dem Konzept, dass dieser verstolperte.

6 Minuten Nachspielzeit!“ verkündete Stadion-Moderator Erwin Gruber beinahe schon feierlich flehend. Sollte doch noch etwas gehen heute? Nun, Mühe und Fleiß wird bekanntlich meist belohnt im Leben. Man schrieb die 92. Minute: der starke Wirbelwind Royer flankt von links, am rechten Fünf-Meter-Eck des Gegners schraubt sich Kamara am höchsten, erwischt den Ball per Kopf, den Teufelskerl Stankovic zwar noch bändigen kann, aber das Leder findet irgendwie doch noch den heiß ersehnten Weg in die Maschen. Kurz darauf hat Meilinger sogar noch das 2 : 1 am Fuß, diesmal bleibt abermals Stankovic der Sieger.

So endete die Partie mit einem gerechten Remis und aus violetter Sicht war man froh, den Auftakt nicht verpatzt zu haben. Der SV Grödig war einmal mehr der erwartet schwere Brocken und der Verlauf der Saison wird zeigen, wie sich der bärenstarke Aufsteiger im Jahr zwei seiner Bundesliga-Zugehörigkeit schlagen wird. Am kommenden Sonntag, 27. Juli 2014 um 16.30 Uhr empfängt man in der Untersberg-Arena den SK Sturm Graz. Die Austria ist tags zuvor zur gleichen Zeit beim Wolfsberger AC zu Gast.

Das nächste Bundesligaspiel in heimatlichen Gefilden findet am Samstag, 2. August 2014 um 19 Uhr gegen den SCR Altach statt. Tickets dazu gibt es bitte hier:
http://fkaustria.wien-ticket.at/de/ticket/7/fk-austria-bundesliga-201415

Apropos hp: Seit 16. Juli 2014 ist jene der Wiener Austria komplett neu gestaltet. Der sehenswerte Relaunch lädt zum Anklicken, Durchstöbern und Verweilen ein. Alles dazu bitte hier:
www.fk-austria.at

Weitere Fotos zum Spiel:

http://www.austria80.com/Fotos201415MS01GroedigH.htm
www.oe-news.at/index.php?20072014-austria-gibt-gegen-groedig-einen-punkt-ab-11-00

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