838480_m1w456q75v19063_GEPA_full_2175_GEPA-26031464116„Da war Musik drin, gestern Abend in Wien“ …

29. Spieltag / 26. März 2014 / tipp3-Bundesliga powered by T-Mobile / Generali-Arena, 10.738 Zuschauer

… so würden sich wohl Deutsche Reporter über dieses tolle Match der Wiener Austria gestern Abend zu Jubel-Chorälen verleiten lassen. Der gelernte Österreicher meint dazu lediglich, „dass es eine geile Partie war“. Und so war es auch. Der absolute Schlager der 29. Bundesliga-Runde hielt aus Wiener Sicht genau das, was man sich insgeheim von ihm erhofft hatte – der einen Spieltag zuvor entthronte Meister 2012/13 knallte den neuen Champion 2013/14 aus dem Stadion und versöhnte somit nicht nur sich selbst, sondern auch den mitfiebernden Anhang.

Bildtext: Manuel Ortlechner schreit seine Freude in den Favoritner Nachthimmel. Die Austria kann Salzburg doch noch schlagen. Foto: GEPA

Das Spieler-Spalier der Austria zollte dem neuen Meister aus Salzburg Respekt. Foto: GEPA
Das Spieler-Spalier der Austria zollte dem neuen Meister aus Salzburg Respekt. Foto: GEPA

Was wurde im Vorfeld nicht alles posaunt, dass Salzburg grimme Revanche nehmen wollte, ob der Schmach vom Mai 2013, als der damalige Co-Trainer der Violetten, Manfred Schmid mit schicker Trachten-Lederhose und in karierten Hemdsärmeln den Meister-Teller just in Salzburg den gut 3.000 mitgereisten Austria-Fans präsentierte. Die Spieler der Mozartstädter waren darob so erzürnt, dass sie in den folgenden Partien der heurigen Saison den Österreichischen Champions in Form von 5 : 1 und 4 : 0-Demontagen zweimal regelrecht vorgeführt hatten. Man durfte also vor der Partie gespannt sein, was Salzburg als aktueller Sieger dieser Spielzeit im Stadion des größten Widersachers den Wienern servieren würde. Nun, servieren konnten die Rot-Weißen den Violetten gestern wohl lediglich einen Mokka und sonst nichts, denn die Austria war derart heiß auf diese Begegnung und zwang ihren Stil dem Gegner von Anbeginn an vehement auf.

Das Spiel verlief, man getraute den eigenen Äuglein wohl kaum zu glauben, wie auf einer schiefen Bahn immer und immer wieder in Richtung des Salzburg-Gehäuses von Keeper Peter Gulacsi. Links und rechts über die Flanken, sowie auch und durch die Mitte lief die violette Angriffs-Maschinerie und bereitete den Zuschauern spielerische Augenweiden und helle Begeisterung, mitanzusehen, was ihr Team am Rasen bot. Ja, man kann es reinen Gewissens sagen, dass dies gestern Abend die wohl beste Partie der Austria in Sachen Meisterschaft der bisherigen Saison war. Der violette Trainer Herbert Gager hatte wahrhaftig ganze Arbeit geleistet, denn seit seinem Amtsantritt am 16. Feber 2014 geht es mit seinem Team Woche für Woche mehr und mehr bergauf. Die bisherige Bilanz spricht eindeutig für ihn: 4 Siege, 2 Remis und keine Niederlage. Auch die berühmte 0 stand davon in 4 Partien, also die Abwehr der Veilchen präsentierte sich wieder als wahres Bollwerk.

Jubelnde violette Spielertrauben waren gestern Abend keine Seltenheit. Foto: GEPA
Jubelnde violette Spielertrauben waren gestern Abend keine Seltenheit. Foto: GEPA

Dass dies alles möglich ist und die Austria dem großen Saison-Ziel Europa-League-Platz für die Folge-Saison immer näher rückt, setzt akribische Arbeit und Teamgeist des gesamten Vereins voraus. Die derzeitigen Erfolge geben den Verantwortlichen Recht, wobei man sich derzeit mitten im Fluss befindet und noch nichts erreicht hat. Der Weg zum Ziel ist bekanntlich schwer, aber im Moment bereitet die Austria sämtlichen Beteiligten und ihren Anhängern wieder eine riesengroße Freude.

Zu Beginn standen die FAK-Spieler artig Spalier und gratulierten dem neuen Titelträger, der in der seit 2005 aktiven Red Bull-Regentschaft bereits zum 5mal Österreichischer Champion geworden ist – eine überaus acht- und respektvolle Epoche. Mit den Handschütteleien war es dann allerdings vorbei, denn aus Wiener Sicht war allen klar, gegen Salzburg in den letzten Jahren eine grottenschlechte Bilanz aufzuweisen, datierte doch der letzte volle Erfolg vom 2. Oktober 2011, einer gefühlten Ewigkeit. Und – Red Bull Salzburg gewann überhaupt die letzten 12 Partien der Bundesliga mit einem Gesamtscore von 53 : 8! Diese imposante Serie riss gestern Abend, ebenso auch jener Umstand, dass Salzburg in 46 Bundesliga-Begegnungen davor stets mindestens ein Tor erzielen konnte. Austria´s-Torhüter Heinz Lindner war und ist in bestechender Form und bot erneut eine Klasseleistung, die ihm neuerlich zu ÖFB-Teamehren verhelfen wird.

In der 16. Spielminute dann das absolut verdiente 1 : 0: Der vollends wieder genesene Alexander Gorgon spielte einen Querpass zur Mitte, Andre Ramalho blockte diesen zwar noch ab, die zweite Auflage des Zuspiels verwertete der perfekt stehende Daniel Royer zu seinem 5. Saisontreffer. In dieser Tonart ging es flott weiter. Der Torschütze servierte den Ball in der 27. Minute nach einem herrlich vorgetragenen Angriff direkt in den Lauf des mitgeeilten Markus Suttner´s, der gekonnt zum 2 : 0 ins lange Eck abschließt. Standing Ovations im Hause der Austria, ein Jubelsturm der Begeisterung, der seit der vorjährigen Meistersaison in der Ära Peter Stöger akustisch nicht mehr zu vernehmen war, setzte nun ein. Und die Austria drängte weiter und bedrängte die Salzburger mehr und mehr in deren Spielhälfte.

Einziger Wehrmutstropfen war die einmal mehr leider nicht ausverkaufte Generali-Arena. Foto: GEPA
Einziger Wehrmutstropfen war die einmal mehr leider nicht ausverkaufte Generali-Arena. Foto: GEPA

Mit einer völlig dem Spielverlauf entsprechenden 2 : 0-Führung ging es in die Halbzeit-Pause. Und der Ex-Meister setzte auch in der zweiten Hälfte nach, suchte die Entscheidung. Ging ein Philipp Hosiner-Schuss in der 48. Minute noch knapp daneben, so traf Alexander Gorgon nach einem Corner-Ball per Kopf in Minute 52 zum vorwegnehmenden 3 : 0-Endstand.

Salzburg hatte in der 57. und 83. Minute noch zwei Sadio Mané-Toschüsse aufzuweisen, die aber beide in Heinz Lindner ihren Meister fanden. So endete also die stolze Salzburger Sieges-Serie und es hätte wohl keinen besseren gegeben, der dieses Husarenstück zuwege bringen könnte, als der ehemalige Titelträger. Salzburg ist durch und neuer Champion. Allerherzlichsten Glückwunsch an dieser Stelle!

Die Austria rittert nun mit dem SV Grödig und RAPID um die Plätze Zwei und Drei. Mit der gestrigen Leistung könnte der Vize-Meistertitel gelingen, es bedarf aber weiteren guten und zwingenden Auftritten in Violett-Weiß. Gerade beim nächsten Heimspiel am Sonntag, 6. April 2014 gegen RAPID – Karten gibt es hier: www.fk-austria.at/TICKETING.586.0.html?&no_cache=1 – gilt es weitere Nägel mit Köpfen zu machen, schon alleine auch deshalb, da es im heurigen Jahr gegen Grün-Weiß bereits zwei unglückliche Derby-Pleiten gab.

Die Austria macht jedenfalls wieder Spaß und auch der derzeitige sportliche Höhenflug der Hütteldorfer lässt ein großes Wiener Derby mit allerhöchster Spannung herbeisehnen.

www.fk-ausstria.at
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www.redbulls.com/de

Weitere Fotos vom Spiel:

www.austria80.com/Fotos201314MS29SalzburgH.htm
www.oe-news.at/index.php?27032014-austria-wien-gewinnt-gegen-rb-salzburg-mit-30-20
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