Heute werden die Pandazwillinge im Wiener Tiergarten Schönbrunn einen Monat alt und nun steht auch das Geschlecht der beiden Jungtiere fest. „Auf den Aufnahmen sieht man mittlerweile ganz deutlich, dass es ein Bub und ein Mädchen ist.“, erklärt dazu die Tiergartendirektorin Dr. Dagmar Schratter und fährt erfreut fort: „Nach drei Männchen freuen wir uns sehr, dass eines der beiden Jungtiere ein Weibchen ist.“ Hauptsache ist natürlich, dass sich die Zwillinge gut entwickeln und es schaut weiterhin ganz danach aus. Die Kleinen haben dicke Milchbäuche und bekommen immer mehr Fell. Sie müssen also nicht mehr rund um die Uhr von der Mutter gewärmt werden, sondern können schon neben Yang Yang im Bambusnest schlafen und auch schon kurz alleine bleiben, wenn sie die Wurfbox verlässt, um zu fressen.
Bei der Geburt waren die Zwillinge rund 10 cm groß und etwa 100 g schwer. Mittlerweile wiegen beide etwa 1 kg und sind von der Nasen- bis zur Schwanzspitze geschätzte 35 cm lang. Genaue Daten gibt es noch nicht, denn die Tierpfleger beobachten die Tiere in der Wurfbox nach wie vor nur über die Kamera. Sie sehen, dass sich Mutter Yang Yang fürsorglich um beide kümmert und können die Zwillinge schon gut auseinanderhalten. Dagmar Schratter: „Anhand ihres Schulterbandes kann man die Zwillinge leicht unterscheiden. Das Männchen hat ein gleichmäßig breites Schulterband. Das Schulterband des Weibchens läuft in der Mitte spitz zusammen.“
Aber auch charakterlich lassen sich schon jetzt kleine Unterschiede feststellen. So ist das Männchen beim Trinken etwas ungeduldig und das Weibchen ruhiger. Durchschnittlich alle vier Stunden werden die Jungtiere gesäugt. Findet das Männchen die Zitze der Mutter nicht auf Anhieb, quengelt es, bis Yang Yang nachhilft. Die ersten 100 Tage nach der Geburt gelten bei Großen Pandas als besonders kritisch. Deshalb wird den Jungtieren entsprechend chinesischer Tradition erst danach ein Name verliehen. Wie die Zwillinge zu ihren Namen kommen werden, stimmt der Tiergarten nun mit seinen chinesischen Vertragspartnern ab.
TIERE SEHEN. ARTEN SCHÜTZEN.