Eine der geschichtsträchtigsten und sagenumwobendsten Sehenswürdigkeiten Niederösterreichs ist das Schloss Stuppach in Gloggnitz. Aus Altersgründen werden dessen Eigentümer, das Ehepaar Rita und Reinhard Zellinger, das historische Baujuwel mit seinen 50 Zimmern, Bibliothek, Kino, Verlies und Gartenanlage am 14. Dezember 2023 bei einer Auktion in New York versteigern lassen. Ab 1. Dezember 2023 kann man bei „Sotheby´s Reality“ Angebote abgeben. Der Wert des Objektes wird auf rund 10 Millionen Euro geschätzt.

Schloss Stuppach, bekannt auch als „Mozarts letztes Schloss“, ist mit dem Requiem, dem letzten nicht mehr vollendeten Musikstück des großen Komponisten und mit seiner Entstehungsgeschichte untrennbar verbunden. Im Februar 1791 hatte der auf dem Schloss residierende Reichsgraf Franz Anton von Walsegg für seine im Alter von nur 21 Jahren verstorbene Gattin Anna bei Mozart eine Totenmesse bestellt. Da der Graf anonym bleiben wollte, beauftragte er seinen Verwalter Franz Anton Leitgeb mit der Abwicklung der Angelegenheit.

Zu diesem Zeitpunkt war Mozart bereits schwer erkrankt und kam – obwohl er eine hohe Anzahlung für die Arbeit erhalten hatte – mit dem Requiem nur sehr langsam voran. Graf Walsegg mahnte deshalb mehrmals über seinen Mittelsmann Leitgeb zur Eile. Mozart soll den Verwalter des anonymen Auftraggebers als einen „geheimnisvollen grauen Boten“ erlebt und ihn in Folge als Gesandten des Todes bezeichnet haben, der ihm den Auftrag erteilt hätte, eine Totenmesse für sich selbst zu komponieren.

Das Musikgenie konnte das Requiem nicht mehr vollenden und starb am 5. Dezember 1791. Seit damals gilt Wolfgang Amadeus Mozart gedanklich als Vater von Schloss Stuppach. Es wurde nach langem Dornröschenschlaf von den aktuellen Besitzern in den letzten Jahren liebevoll restauriert und mit Konzerten, Theateraufführungen und Sonderveranstaltungen, wie u.a. Fondue-Abenden, Weinverkostungen oder Weihnachtsfeiern, wiederbelebt.

Foto: © Wikipedia,

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www.austriasothebysrealty.com

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