Foto: In der Mittelmeerabteilung im 2. Stock des Haus des Meeres sind kürzlich mehrere Augenfleck-Einsiedlerkrebse eingezogen. Besucher*innen können dort auf Augenhöhe beobachten, wie sie mit ihren mobilen Behausungen die Umgebung erkunden. ©Haus des Meeres

Hübsches Urlaubssouvenir oder sicheres Zuhause? Muscheln und Schnecken am Strand zu sammeln, wirkt oft wie ein unschuldiger Zeitvertreib – doch die Auswirkungen auf die Umwelt sind gravierend. Einsiedlerkrebse sind auf leere Schneckenhäuser angewiesen, in die sie sich bei Gefahr vollständig zurückziehen können. Um weiter wachsen zu können muss aber auch ein freies, etwas größeres Schneckenhaus zur Verfügung stehen, damit der weiche, wurmförmige Hinterkörper wieder in einem größeren Gehäuse versteckt werden kann.

Doch passende Schneckenhäuser können im Meer zur Mangelware werden – besonders an Küstenregionen, an denen Tourist*innen eifrig Schneckenhäuser sammeln. „Im Interesse der Einsiedlerkrebse bitten wir Sie daher, leere Schneckenhäuser am Strand, dem Meeresboden und in den Souvenir-Geschäften zu belassen, damit unter Wasser keine Wohnungsnot aufkommt.“ appelliert Dr. Abed-Navandi, Meeresbiologe und Stv. Direktor des Haus des Meeres.

Fotos: Das schützende Schneckenhaus wird überallhin mitgetragen, auch wenn es bereits alt und stark mit anderen Tieren und Pflanzen überwachsen ist (links).©Haus des Meeres

Nicht nur Einsiedlerkrebse verlieren wichtige Ressourcen, auch Schnecken wie das Tritonshorn zahlen ihren Preis. Als stiller Zeuge menschlicher Gier wurde es über Jahrzehnte wegen seines kunstvoll gewundenen Gehäuses massenhaft abgesammelt – als Souvenir, Dekostück oder Musikinstrument.

Was einst als harmloses Andenken galt, hat das Tritonshorn heute an den Rand seiner Existenz gedrängt (rechts). ©Haus des Meeres

Quelle: Haus des Meeres

Alle Fotos © Dominik Moser

www.haus-des-meeres.at

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