Wien Museum Online Sammlung, Screenshot, 2020 Foto: © Wien Museum
Wien Museum Online Sammlung, Screenshot, 2020 Foto: © Wien Museum

Seit 12. November 2020 stehen im WIEN MUSEUM unter über 47.000 Objekte aus den unterschiedlichsten Sammlungsbereichen der Öffentlichkeit zur Verfügung. Als Materialfundus und Bilddatenbank kann die Online Sammlung zu wissenschaftlichen, kreativen oder journalistischen Zwecken, aber auch für den Schulunterricht oder einfach auch privat genutzt werden. Zu allen verfügbaren Objekten gibt es Abbildungen, in den meisten Fällen können diese kostenlos weiterverwendet werden („Open Content“). Der Online-Bestand wird in den kommenden Monaten und Jahren laufend um zehntausende Objekte erweitert.

„DasWien Museum setzt mit seiner neuen Online Sammlung Maßstäbe.“, stellt Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler fest, um fortzufahren: „Bisher konnten die BürgerInnen Wiens die großartige Sammlung im Rahmen von Ausstellungen bewundern. Nun kommen die Objekte über eine Bilddatenbank ins Wohnzimmer, die nicht nur animierend, userfreundlich und unglaublich schnell ist, die Abbildungen werden sogar größtenteils zur freien Verwertung zur Verfügung gestellt. Ein großer Schritt im Digitalisierungsprozess der Stadt Wien.“

„Die Digitalisierung unserer riesigen, vielfältigen Sammlung ist ein faszinierendes, langfristiges und nachhaltiges Projekt.“, so Direktor Matti Bunzl. „Mit der neuen Online Sammlung haben wir dabei einen Meilenstein erreicht. Denn unser kulturelles Erbe soll allen zur Verfügung stehen, und das möglichst niederschwellig. Schließlich sind wir für eine städtische Sammlung verantwortlich, die nun eine noch breitere Öffentlichkeit finden wird, als wir bislang erreichen konnten. Dass wir dieses Angebot gerade zu einer Zeit präsentieren können, in der unser Museum am Karlsplatz wegen Umbau geschlossen ist, freut mich besonders.“

Wien Museum Online Sammlung, Screenshot, 2020 Foto: © Wien Museum
Wien Museum Online Sammlung, Screenshot, 2020 Foto: © Wien Museum

Was umfasst die Online Sammlung?

Neben Objekten zur Stadtgeschichte und zum Alltagsleben verfügt das Wien Museum über eine bedeutende Kunstsammlung. Dazu kommen Spezialsammlungen (Mode, Uhren, Prater, Münzen und Medaillen u.a.) sowie archäologische Fundstücke. Insgesamt umfasst die Museumssammlung, die im Depot lagert, über eine Million Objekte. Die Online Sammlung gibt mit ihren über 47.000 Objekten bereits zum Start einerseits einen breiten Einblick in diese vielfältigen Bestände des Museums, andererseits stehen einzelne Objektgruppen vollständig für die Recherche zur Verfügung. Neben Highlights und einer Auswahl von Objekten aus vergangenen Ausstellungen sind große Konvolute aus den Bereichen Fotografie, Grafik, Malerei und Mode zugänglich. Aktuell zu durchsuchen sind beispielsweise Objekte aus dem zeichnerischen Nachlass von Otto Wagner, über 400 Werke von Gustav Klimt, Fotografien von Trude Fleischmann und Robert Haas, große unveröffentlichte Fotobestände zum politischen Wien in den 1970er Jahren, sowie oft gesuchte Abbildungen aus der topographischen Fotosammlung und zu den Themen Kaffeehaus, Prater, Revolution 1848 und HerrscherInnen. Neben bekannten Beständen liefert die Suche oftmals auch zahlreiche überraschende Treffer.

Basisinformationen zum Objekt und ein qualitativ hochwertiges Foto sind die Voraussetzungen dafür, dass etwas online gestellt wird. Viele Objekte haben mehrere Abbildungen, sodass insgesamt bereits über 75.000 Bilder online sind. Der generelle Fokus der Digitalisierung liegt auf Beständen, die speziell für die Wissenschaft und die Öffentlichkeit relevant sind sowie besonders oft nachgefragt werden. Durch die Digitalisierung müssen heikle Objekte weniger bewegt werden und sind dadurch besser geschützt.

Wien Museum Online Sammlung, Screenshot, 2020 Foto: © Wien Museum
Wien Museum Online Sammlung, Screenshot, 2020 Foto: © Wien Museum

Welche Suchoptionen und Funktionen gibt es?

Die „Detailsuche“ bietet sich besonders jenen NutzerInnenan, die genau wissen, wonach sie suchen – hier kann zum Beispiel nach Datierung, Personen, Objektart, Material und Technik gefiltert werden. Wer lieber stöbert, nutzt die freie Suche oder lässt sich von „Alben“ und „Suchvorschlägen“ inspirieren. Die Objekte wurden mit Schlagworten zu Themen und Bildmotiven versehen, wodurch sich vielfältige Verknüpfungen und Beziehungen ergeben. Somit werden auch BenutzerInnen schnell fündig, die wenig über die Sammlung des Museums wissen. Die inhaltliche Verschlagwortung der Datensätze und ihre Referenzierung erfolgt über „kontrolliertes Vokabular“ – diese internationalen Standards sichern die langfristige Datenqualität und eine sinnvolle zukünftige Vernetzung mit anderen Datenbanken. Suchergebnisse können ohne Login in „Mein Album“ gespeichert werden und als persönliche Zusammenstellung auch mit FreundInnen geteilt werden. Darüber hinaus können Alben und Objektdatenblätter auch als PDF-Dateien gespeichert werden.

Open Content

Das Ziel des Wien Museums ist es, Wissen und Bildmaterial zu den Objekten so einfach und so umfassend wie möglich zur Verfügung zu stellen. Ein großer Teil der Bilder der Sammlung kann frei weiterverwendet werden und ist mit den Creative Commons „CC0“ oder „CC BY 3.0 AT“ gekennzeichnet. Wenn dies rechtlich nicht möglich ist, sind die Abbildungen nur auf Anfrage und nach Rücksprache mit den jeweiligen RechteinhaberInnen nutzbar.

Alle Texte und Informationen zu den Objekten in der Online Sammlung des Wien Museums dürfen ohne Nachfrage geteilt, genutzt und verwendet werden. Für die Verwendung der Objektabbildungen wird neben der verpflichtenden Nennung bei den mit „CC BY 3.0 AT“ gekennzeichneten Bildern auf die Fair Use Richtlinien der Europeana verwiesen (z.B. den Ruf der Künstlerin/des Künstlers und des Museums schützen; Respekt für das Original zeigen; Wissen teilen; sensibel für andere Werte sein). Zur leichteren korrekten Zitierweise wird beim Download ein Zitiervorschlag angeboten, der sich per Mausklick in die Zwischenablage kopiert.

Design

Die Gestaltung der Seite verantwortet das Design Studio bleed, das mit Büros in Oslo und Wien aktuell zu den aufgeschlossensten Akteuren im Bereich visuelle Identitäten zählt. bleed hat zusammen mit den Entwicklern Urban Trout und Empty Graphics eine schnelle, zeitgemäße und nutzerfreundliche Seite umgesetzt, die die umfangreichen Inhalte der Museumssammlung attraktiv präsentiert und zugleich leicht durchsuchbar macht.

Internationaler Vergleich

Die neue Online Sammlung des Wien Museums reiht sich in Umfang, Nutzerfreundlichkeit und Offenheit zu den internationalen Museumsprojekten, die das Netz offensiv nutzen, um die Zugänglichkeit ihrer öffentlichen Sammlungen zu gewährleisten. Im deutschsprachigen Raum ist hier beispielsweise das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MKG) und das Städel Museum zu nennen – international begeistern Onlinepräsenzen der dänischen Nationalgalerie Statens Museum for Kunst (SMK) und Vorreiter wie das Metropolitan Museum of Art in den USA.

Wie geht ́s weiter?

Die Online Sammlung wächst stetig und nach Möglichkeit werden Objekte aus Ankäufen und Inventarisierungs-bzw. Digitalisierungsprojekten auch öffentlich zugänglich gemacht. Für die folgenden Monate sind bereits weitere Konvolute aus den Bereichen topographische Fotosammlung und aus der Kunstsammlung in Vorbereitung.

Quelle: WIEN MUSEUM

www.wienmuseum.at

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