
Am heutigen 10. Oktober ist der internationale Mental Health Day (Welttag für psychische Gesundheit), wobei rund 100.000 Ehrenamtliche in ca. 3.900 Vereinen im Burgenland hier in ihrer täglichen Arbeit regelmäßig einen wichtigen Beitrag in diesem Bereich leisten – etwa durch die Stärkung unserer Dorfgemeinschaften und ihren vielfältigen Aktivitäten. Die Arbeit vieler Vereine leidet jedoch vermehrt an der zunehmend schwierigen finanziellen Situation der Gemeinden, was auch Auswirkungen auf die Budgets 2026 hat. Die Initiative „Rettet die Vereinsfeste“ (die vor mittlerweile 10 Jahren im Jahr 2015 ins Leben gerufen wurde) und die SPORTUNION Burgenland präsentieren heute einen 4-Punkte-Plan mit einem klaren Appell an die Landesregierung zur Stärkung der Gemeinden und damit der Vereine.
Zahlreiche Gemeinden sehen sich mit massiven finanziellen Herausforderungen konfrontiert. Sinkende Einnahmen, steigende Ausgaben und enge budgetäre Spielräume machen notwendige Investitionen in die Infrastruktur oder Unterstützungsleistungen immer schwieriger. Die finanziellen Engpässe der Gemeinden wirken sich negativ auf das Vereinsleben aus. Die Bürgerinitiative „Rettet die Vereinsfeste“ (RDV) und die SPORTUNION Burgenland setzen sich daher mit Nachdruck für die Stärkung der Gemeinden ein. Für beide Akteure steht fest: Starke Gemeinden sind die Grundlage für ein starkes Vereins- und Sportleben.
Ob Vereinsfeste, Sportveranstaltungen, Nachwuchsarbeit oder gesundheitsfördernde Angebote – ohne Vereine wäre das soziale Leben im Burgenland deutlich ärmer. Die SPORTUNION Burgenland und die Bürgerinitiative „Rettet die Vereinsfeste“ sehen in den möglichen Verwaltungs- und Strukturreformen auf Landes- und Bundesebene den richtigen Zeitpunkt gekommen, um mehr Autonomie und Finanzierungsmöglichkeiten für Gemeinden gesetzlich zu verankern. Beide betonen die Wichtigkeit einer dauerhaften Absicherung der kommunalen Handlungsfähigkeit als Schlüssel zur Stärkung des Sport- und Vereinswesens im Burgenland und verweisen auf einen möglichen 4-Punkte-Plan.
Sport braucht eine starke kommunale Ebene
Sport verbindet Generationen, fördert die Gesundheit und stärkt die Gemeinschaft. Damit Vereine ihre wichtige Arbeit leisten können, müssen Sportstätten zugänglich, modern und bezahlbar bleiben. Nur wenn die Gemeinden über ausreichenden Handlungsspielraum verfügen, können sie in die Sportinfrastruktur investieren und Vereine zielgerichtet fördern. Die SPORTUNION Burgenland fordert daher rasche Reformen, die den Gemeinden mehr Unabhängigkeit und finanziellen Handlungsspielraum gibt – ganz im Sinne der Initiative #sportvorort.
„Unsere Vereine sind das Rückgrat des gesellschaftlichen Lebens. Sie bringen Kinder in Bewegung, ermöglichen Begegnungen zwischen den Generationen und tragen wesentlich zur Gesundheit im Land bei. Damit das so bleibt, benötigen unsere Gemeinden dringend mehr Unabhängigkeit und verlässliche Finanzmittel. Wer die kommunale Ebene stärkt, sichert das Ehrenamt und das Vereinsleben. Die Gemeinden sind die größten Sportförderer Österreichs und liegen gesamt weit über dem Fördervolumen der Länder oder des Bundes. Damit auch in Zukunft in Sportplätze, Sporthallen oder andere Projekte unserer Sportvereine investiert werden kann, benötigen unsere Gemeinden mehr finanzielle Autonomie“, betont Karin Ofner, Präsidentin der SPORTUNION Burgenland. Außerdem betont sie, dass politische Angriffe auf unabhängige Verbände, die etwa im Sportbereich eine wichtige Arbeit im Sinne der Bevölkerung leisten, klar abzulehnen sind.
Mehr Gemeindeautonomie stärkt Vereine
Bislang basierte die kommunale Finanzkraft im ländlichen Raum größtenteils auf Ertragsanteilen. Allerdings kommt es vermehrt zu erheblichen Abzügen durch die Landesregierung, wodurch sich die finanzielle Gestaltungsfreiheit der Gemeinden begrenzt. Um eine eigenverantwortliche und nachhaltige Kommunalentwicklung zu ermöglichen, ist eine Stärkung direkter gemeindeeigener Einnahmen erforderlich. Nur so können die Gemeinden auch zukünftig als verlässliche Partner von Vereinen auftreten.
„Im Burgenland sorgen rund 4.900 engagierte Vereine für Aktivitäten, gesellschaftlichen Zusammenhalt und Lebensqualität. Durch die schwierige Finanzsituation der Gemeinden geraten die Vereinsstrukturen jedoch zunehmend unter Druck. Für wichtige Investitionen in die lokale Infrastruktur – wie Jugendzentren, Veranstaltungsräumlichkeiten, Sportanlagen oder Musikvereinshäuser – fehlt vielen Kommunen derzeit das Geld. Da Förderungen für Vereine zuletzt zunehmend zurückgefahren wurden, gehören diese ebenfalls zu den Leidtragenden der schwierigen finanziellen Situation. Wir brauchen daher rasch eine nachhaltige Reform, die den Gemeinden mehr Autonomie gibt, damit sie flexibel und eigenständig dort unterstützen können, wo es am meisten zählt: bei den Menschen vor Ort und ihren Vereinen“, so Sascha Krikler, der Initiator und Sprecher der Initiative „Rettet die Vereinsfeste“. Die burgenländische Plattform wurde 2015 nach einer Anzeigenwelle gegen Vereinsfeste ins Leben gerufen und setzt sich seit mittlerweile 10 Jahren für Ehrenamtliche und Vereine ein.
4-Punkte-Plan zur Stärkung der Gemeinden und Vereine
Mit ihren vielfältigen Aktivitäten sind Vereine ein zentraler Motor für Lebensqualität, Integration, Zusammenhalt, Wertevermittlung und Gesundheit im Land. Eine dauerhafte Absicherung der kommunalen Handlungsfähigkeit ist entscheidend, um Ehrenamt, Sport, Vereine und lebendige Dorfgemeinschaften im Burgenland zu erhalten. Die SPORTUNION Burgenland und die Initiative „Rettet die Vereinsfeste“ setzen sich daher gemeinsam für einen 4-Punkte-Plan ein. Dieser soll mehr Gemeindeautonomie, mehr Gerechtigkeit und mehr finanzielle Unabhängigkeit schaffen und damit das Vereinsleben im Land stärken.
- Infrastruktur-Soforthilfepaket für den Voranschlag 2026
Es braucht rasche Sofortmaßnahmen für Gemeinden zur Sicherstellung eines möglichst stabilen Voranschlags 2026. Dieses mögliche Infrastruktur-Maßnahmenpaket muss auch den Vereinen zugutekommen.
- Ertragsanteile müssen bei allen Gemeinden ankommen
Um die notwendigen finanziellen Mittel für einen stabilen Haushalt in den Gemeinden zu schaffen, müssen diese einen fixen Prozentsatz der Ertragsanteile erhalten. Damit ist auch für die Planungssicherheit der Vereine gesorgt und die Unsicherheit durch immer weitere Abzüge wird verringert.
- Einrichtung einer Transparenzdatenbank bei Förderungen
Um eine Ungleichbehandlung von Gemeinden und Vereinen durch eine „zweckgebundene Bedarfszuweisung“ seitens der Landesregierung zu verhindern (Beispiel: geplante Förderung des ASV Siegendorf), sollte die Verteilung auf Basis einer transparenten Aufstellung erfolgen.
- Mehr Gemeindeautonomie und Dezentralisierung
Um mehr Planungssicherheit und finanzielle Unabhängigkeit für das Vereinsleben zu schaffen, sollten die Gemeinden im Rahmen einer Verwaltungsreform nachhaltig gestärkt werden, statt sie weiter zu entmachten (wie es beim Müllverband geplant war).
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