Inmitten der Alpen auf 2660 Metern Seehöhe empfängt das umgebaute Tuxer Fernerhaus am Hintertuxer Gletscher Skifans seit der Wintersaison 2013/14 in neuem Stil. Zuvor hatten extreme Witterungsverhältnisse und ein straffer Bauplan höchste Ansprüche an Monteure und Material gestellt.
Bild: Gaulhofer / TuxerFernerhaus. Foto: Michael Gasser
Er gehört zu einem perfekten Ausflug in die Berge wie der Schnee zum Skifahren – der Einkehrschwung ist für Alpinsportler fixer Bestandteil eines jeden Tages. Am Hintertuxer Gletscher lädt seit Winter 2014 das neue Tuxer Fernerhaus zum Rasten ein. In nur 6-monatiger Bauzeit wurde das bisherige Restaurant komplett umgebaut, vergrößert und modernisiert. „Wir wollten primär eine Komfortverbesserung für unsere Gäste erreichen“, erklärt Klaus Dengg, Geschäftsführer der Zillertaler Gletscherbahnen GmbH & Co KG, Bauherr des Projekts. „Zu diesem Zweck galt es sowohl das Ambiente, als auch die Bausubstanz, im Speziellen die Gebäudehülle, auf den neuesten Stand der Technik zu bringen.“ Das gelungene Ergebnis: ein komfortables Restaurant inmitten der Alpen, das Tradition und Moderne perfekt miteinander verbindet.
Lichtdurchflutete Räume mit Panoramafenstern und hohen Decken, sowie eine großzügige Terrasse bieten Platz für 2.000 Gäste. Bis dahin war es im wahrsten Sinne des Wortes ein steiler Weg. Baumaterialien mussten vom Fuße des Gletschers mit Spezial-Lkws zur Baustelle gebracht werden, Schneefälle im Mai und Juni erschwerten den Baufortschritt. Diverse unvorhergesehene Probleme wie ein Wasserrohrbruch kurz vor der Eröffnung waren nur einige der Herausforderungen dieses Projekts. Dennoch konnte das neue Fernerhaus bereits Ende September 2013 die ersten Gäste empfangen.
Konstruktion auf hohem Niveau
Neben einem einladenden Ambiente besticht das Gebäude vor allem in puncto Konstruktion. Auf über 2600 Metern Seehöhe gelegen muss der Bau enormen Herausforderungen standhalten – allen voran den oftmals widrigen Witterungsverhältnissen. Extreme Windgeschwindigkeiten und Temperaturschwankungen, sowie starke Schneefälle und Nebel, machen Bauarbeiten in dieser Höhe zu einer schwierigen Aufgabe. Aus diesem Grund legten sowohl Bauherr als auch Planer größten Wert auf hochqualitative Baumaterialien. Zudem hatten eine umweltfreundliche Bauweise, sowie ein nachhaltiger Umgang mit den gegebenen Ressourcen, sowohl bei der Planung als auch der Ausführung, oberste Priorität.
„Besonderes Augenmerk wurde auf eine absolut dichte Gebäudehülle gelegt.“, erklärt Günter Haslwanter, Projektbauleiter des Architekturbüros Geisler & Trimmel. „Abgesehen von entsprechenden Dämmstärken von Wänden, Dächern und Fußböden müssen hier speziell die Fenster hohe Qualitätsanforderungen erfüllen.“ So entschied man sich für 3-fach verglaste Fenster des österreichischen Qualitätsfensterherstellers Gaulhofer. Zum Einsatz kamen 320 Flügel des Holz-Alu-Fensters FUSIONLINE 94 PURE. „Die hochwertige Kombination der beiden Werkstoffe verbindet bestmöglichen Schutz und Wohlbehagen.“, beschreibt der verantwortliche Gaulhofer Projektbetreuer Alois Knap die Vorzüge der Fensterlinie. Mit einem Uw-Bestwert von 0,7 W/m2K sorgt das Produkt für optimalen Wärmeschutz. Die Alu-Schale an der Außenseite ist extrem witterungsbeständig, selbst bei stärksten Beanspruchungen durch Eis und Schnee. Gleichzeitig ist der Werkstoff dank seiner Beständigkeit pflegeleicht, der Wartungsaufwand ist gering. Das Holz an der Innenseite punktet mit einer statisch hohen Belastbarkeit und vermittelt gleichzeitig Behaglichkeit. „Bei diesem Projekt kam das FUSIONLINE Modell aus heimischer Alpenlärche mit geölter Oberfläche zum Einsatz.“, fährt Alois Knap fort. „Durch die sehr engen Jahresringe ist die gewählte Holzart extrem fest und somit äußerst stabil.“
Natur pur
Mit ihrer natürlichen Optik unterstreichen die Gaulhofer Fenster die durchkomponierte Innenarchitektur und öffnen das Gebäude dem Tageslicht. Gleichzeitig geben die großzügigen Glasflächen einen weitläufigen Blick auf die umliegende Berglandschaft frei. Vor allem in der Panoramabar erscheinen einem die Berge zum Greifen nah. Das alpenländische Flair der Umgebung spiegelt sich auch im Inneren des Gebäudes wider. Mit natürlichen Materialien wie Holz und Stein konnte ein alpines Wohlfühlambiente geschaffen werden. Naturnahe präsentiert sich das Gebäude auch in Sachen Wärmegewinnung. „Wie im Innendesign kommen auch bei der Energiegewinnung nachwachsende Rohstoffe direkt aus den heimischen Wäldern zum Tragen.“, so Klaus Dengg. Das gesamte Gebäude wird mit einer Pelletsanlage beheizt.
Ein besonderes Highlight: Die Stiegen wurden durch Rolltreppen sowie Aufzüge ergänzt. Lästiges Stiegensteigen in Skischuhen gehört somit der Vergangenheit an. Außerdem wird dadurch zudem ein Höchstmaß an Barrierefreiheit gewährleistet.