Nach zwei Jahren, die massiv von der Covid-19-Pandemie geprägt waren, war 2022 wieder ein annähernd normales Jahr. Besonders erfreulich war die Rückkehr der großen Weinmessen. Diese bildeten auch den größten Schwerpunkt im Jahresprogramm der Österreich Wein Marketing GmbH (ÖWM). Daneben setzte die ÖWM viele weitere Maßnahmen, um den Absatz von österreichischem Wein zu forcieren und die Wertschöpfung für Österreichs Winzer*innen zu steigern. Der Export-Rekord von 2021 könnte 2022 sogar übertroffen werden.

Der nun vorliegende Jahresbericht der ÖWM gibt einen detaillierten Einblick in die strategischen Überlegungen und Maßnahmen im Jahr 2022.

3.470 Weine von 622 Weingütern präsentiert

Bereits bei den Planungen für 2022 wurde klar, dass ein „normales“ Jahr nicht „zurück zu 2019“ bedeuten würde. Die Weiterentwicklungen aus den Corona-Jahren führte die ÖWM auch 2022 fort: etwa die Vielfalt an Veranstaltungsformen (vor Ort, online oder hybrid), aus der sie je nach Markt und Situation das passende Format wählen konnte. Weltweit organisierte die ÖWM im vergangenen Jahr 102 Veranstaltungen, bei denen 3.470 österreichische Weine von 622 Weingütern präsentiert wurden (hier ein Auszug).

VieVinum wurde zu grossem Erfolg

Zur Freude der gesamten Branche kristallisierte sich bald heraus, dass die großen Weinmessen 2022 wieder stattfinden würden. Zwar wurde die ProWein Düsseldorf kurzfristig auf das Wochenende vor der VieVinum verlegt, was eine massive Herausforderung für alle Beteiligten darstellte. Dennoch konnte die ÖWM im Mai über 1.000 Fachleute aus aller Welt zur VieVinum bringen. Nach vierjähriger Zwangspause sorgte die Messe in der Wiener Hofburg, bei der sich 500 Weingüter präsentierten, für Begeisterung auf allen Seiten.

Weinabsatz in heimischer Gastronomie erholte sich

Auf dem Heimmarkt machte es sich bemerkbar, dass die Gastronomie 2022 nach zwei Jahren voller Lockdowns wieder offenhalten konnte. Der Verkauf österreichischer Weine über den Lebensmitteleinzelhandel, der 2020 und 2021 deutlich angestiegen war, ging wieder etwas zurück (-5,5 % Umsatz, Q1–Q3 2022). Dafür zeigte der Umsatz in der Gastronomie kräftig nach oben (+37,5 % im Gastro-Großhandel, Q1–Q3 2022). Das ist besonders wichtig für Österreichs Winzer*innen, da sie in der Gastronomie ihre hochwertigen Weine absetzen können und so eine höhere Wertschöpfung erzielen.

Winterkampagne „Auf zum Weinkehrschwung!“

In dieser Hinsicht ist auch die Wintersaison in Österreichs Skigebieten von großer Bedeutung. Daher startete die ÖWM Mitte Dezember 2022 die Kampagne „Auf zum Weinkehrschwung!“, die bis April 2023 den Absatz österreichischer Weine in den Tourismus-Hotspots der westlichen Bundesländer ankurbeln wird.

Höchster Durchschnittspreis der Exportgeschichte möglich

Eine steigende Wertschöpfung für Österreichs Winzer*innen ist auch ein zentrales Ziel beim Weinexport. Nach dem Rekordjahr 2021 mit dem größten Exportzuwachs aller Zeiten zeigte der Exportwert 2022 weiter nach oben. Bis September stieg er um 7,5 % auf 175,3 Mio. Euro. Zwar sank die ausgeführte Weinmenge um 4,4 %, was aber den Durchschnittspreis auf 3,44 Euro pro Liter steigen ließ. Sollte sich der Trend fortsetzen, könnte Österreich bei den Ganzjahreszahlen 2022 den höchsten Durchschnittspreis seiner Exportgeschichte einfahren.

Wein aus Österreich in aller Welt präsentiert

Mitverantwortlich für die steigenden Exportzahlen sind seit jeher die Maßnahmen, die die ÖWM auf den internationalen Märkten setzt. Gleich Anfang des Jahres unterstützte die ÖWM zahlreiche Weingüter bei der Teilnahme an der Millésime Bio und der Vinexpo Paris. Im Mai, kurz vor der VieVinum, folgte die ProWein in Düsseldorf, an der die ÖWM gemeinsam mit 300 österreichischen Winzerinnen teilnahm.Von Mai bis Juni organisierte die ÖWM in den USA eine große Handelskampagne unter dem Namen „It’s Austrian Wine Time“. Über 100 Weinhändlerinnen und Gastronomiebetriebe nahmen daran teil. Auch auf Kanada, das sich in den vergangenen Jahren als Exportmarkt sehr positiv entwickelte, legte die ÖWM 2022 einen Schwerpunkt: beispielsweise mit dem Austrian Tasting Montreal oder der Teilnahme an den RAW-Weinmessen in Toronto und ebenfalls in Montreal. Starke Export-Impulse setzte die ÖWM auch in der Schweiz mit dem Flight Tasting Zürich, in Skandinavien mit den Private Tastings Stockholm und Oslo sowie in Asien, etwa mit dem Austrian Tasting Japan und der Teilnahme am chinesischen Weinwettbewerb „Wine100“.

Teuerungskrise erfasste auch Österreichs Winzer*innen

Überschattet wurde das Jahr 2022 durch den Ukraine-Krieg und die dadurch ausgelöste Teuerungskrise. Österreichs Weinbaubetriebe spüren die Kostensteigerungen in vielen zentralen Bereichen, etwa bei Material, Treibstoff und Löhnen. Chris Yorke, Geschäftsführer der ÖWM, kommentiert: „Es ist von zentraler Bedeutung, dass österreichischer Wein zu höheren Preisen abgesetzt wird. Nur so können unsere Winzer*innen die aktuellen Kostensteigerungen bewältigen.“

Auch 2023 wird es daher ein wesentliches Ziel der ÖWM sein, eine höhere Wertschöpfung für die heimischen Winzer*innen zu erzielen.

Quelle: ÖWM – Foto: © ÖWM – Blick auf Wien Neuwaldegg / Armin Faber

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www.oesterreichwein.at 

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