Viel Bewegung in der Natur sowie Sport Outdoor sind Möglichkeiten, die Probleme in den Wechseljahren erfolgreich zu bekämpfen. Foto: © Peter Conlan on Unsplash

Die Wechseljahre sind für die meisten Frauen ein ernsthaftes Problem, denn durch die hormonelle Veränderung kann es zu Stimmungsschwankungen und vielen weiteren Beschwerden kommen. Auch die Libido nimmt ab, wobei das vom Partner oft mit aufregenden Toys wie einer Fleshlight kompensiert werden kann. Was aber können Frauen machen, um sich selbst aus dem Teufelskreis der hormonellen Beschwerden zu befreien? Es gibt viele wertvolle Tipps, auch ohne die Einnahme von Hormonen!

Die Wechseljahre – gekommen, um zu bleiben

Viele Faktoren rund um die eigene Gesundheit können durch den persönlichen Lebensstil beeinflusst werden, so mancher Erkrankung lässt sich vorbeugen. Die Wechseljahre allerdings können nicht vermieden werden und sie kommen, um dann auch zu bleiben. Im Schnitt leiden neun von zehn Frauen unter leichten, bis schweren Wechseljahrsbeschwerden. Umso wichtiger ist es, hier für Abhilfe sorgen zu können.

Es handelt sich nicht um eine Erkrankung, sondern um einen Lebensabschnitt, der mit hormonellen Veränderungen einhergeht. Östrogen und Progesteron, die beiden dominierenden Hormone des weiblichen Körpers, verändern sich und das wiederum kann zu vielfältigen Symptomen führen. Dazu gehören:

  • Schweißausbrüche und quälender Nachtschweiß
  • Vaginale Trockenheit
  • Stimmungsschwankungen aus heiterem Himmel
  • Schlafstörungen
  • Zyklusveränderungen, bis hin zum Ausbleiben der Regelblutung

Keine Krankheit, dennoch Therapie empfohlen

Die Wechseljahre sind keine Krankheit, dennoch empfehlen Gynäkologinnen, die Symptome zu behandeln, um den Frauen ein beschwerdefreies Leben zu ermöglichen. Es wurde lange Zeit behauptet, dass es „nur ein paar Hormonbeschwerden“ seien, die von Frauen nicht zu ernst genommen werden dürften. Tatsächlich steigt nach der Hormonumstellung bei Frauen auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, da der Östrogenspiegel sinkt.

Dieser aber ist entscheidend dafür verantwortlich, das Herz-Kreislauf-System vor Herzschäden, Bluthochdruck, Arteriosklerose und weiteren Beschwerden zu schützen. Der Blutdruck sollte daher bei Frauen in den Wechseljahren gründlich untersucht werden, um auf eine eventuelle Veränderung rechtzeitig reagieren zu können.

Die Hormonersatztherapie bei Beschwerden in den Wechseljahren

Die klassische Behandlung ist eine Hormonersatztherapie, um den Veränderungen entgegenzuwirken. Frauen nehmen ein Präparat mit Östrogen und Gestagen ein, um den Spiegel an weiblichen Hormonen aufrechtzuerhalten. Beschwerden wie Hitzewallungen und auch Veränderungen der Herz-Kreislauf-Gesundheit lassen sich dadurch verhindern. Als problematisch wird allerdings gesehen, dass das Risiko einer Brustkrebserkrankung durch die Einnahme von Hormonen ansteigen kann.

Kontraindiziert sind derartige Therapien ohnehin bei Frauen, die unter starkem Übergewicht leiden und möglicherweise parallel dazu noch rauchen. Das Risiko, eine Beinvenenthrombose zu erleiden, ist in diesem Fall zu groß. 

Alternativen aus der Natur

Natürliche Medikamente werden immer beliebter und ihre Wirksamkeit ist nachgewiesen. Naturheilkunde darf nicht mit Homöopathie verwechselt werden, für viele natürliche Medikamente gibt es bereits wissenschaftliche Studien, die ihre Wirksamkeit bestätigen. Bei Wechseljahrsbeschwerden gehören vor allem Mönchspfeffer und Traubensilberkerze zu den wirkungsvollen Produkten. Beide Naturheilpflanzen haben einen Einfluss auf den Hormonhaushalt des Körpers und können diesen sanft regulieren.

Auch bei auftretenden Schlafstörungen gibt es Hilfe aus der Natur. So wird beispielsweise bei Unruhezuständen und schweren Einschlafproblemen gern zu Baldrian gegriffen oder auf Passionsblume und Melisse gesetzt. Zu beachten ist aber, dass natürliche Heilmittel ebenfalls Nebenwirkungen haben können und dass die Anwendung unbedingt mit der behandelnden Gynäkologin zu besprechen ist.

Eine Änderung des Lifestyles

Wie wichtig ein gesunder Lebensstil ist, haben die meisten Menschen mittlerweile verinnerlicht. Für Frauen mit Beginn der Wechseljahre wird es aber noch einmal wichtiger, denn durch Genussmittel und schlechte Ernährung können sich die Beschwerden verstärken. Der Verzicht auf Zigaretten und übermäßige Mengen an Alkohol, die Umstellung auf eine gemüse- und obsthaltige Ernährung sorgen dafür, dass sich eine innere Ausgeglichenheit einstellt und das Stressmanagement besser gelingt.

Auf den eigenen Körper hören und ihm auch seine Pausen gönnen, empfehlen viele Gynäkologinnen ihren Patientinnen. Achtsamkeit ist hier ein wichtiges Schlüsselwort. Die Bedürfnisse des eigenen Körpers ernst nehmen, erkennen, wenn er Hilfe braucht, wenn er Ruhe braucht und wenn er bestimmte Zuwendung braucht, hilft weiter, um Beschwerden zu lindern.

Darüber hinaus ist es wichtig, stressige Situationen nicht zu meiden, aber sie mit einem ausgeklügelten Stressmanagement zu handhaben. Ob im Beruf oder im Privatleben, wer Stress hat, muss für regelmäßigen Ausgleich sorgen. Ob durch Meditation, Atemtherapien oder Yoga – die Möglichkeiten sind vielfältig und diese Übungen haben gleichzeitig den positiven Aspekt, dass sie auch gegen Beschwerden in den Wechseljahren helfen können. 

Schlaf ist die beste Medizin

Wer nicht ausgeschlafen ist, fühlt sich hundeelend, weniger leistungsfähig und hat Probleme durch den Tag zu kommen. Das Schlafbedürfnis in jungen Jahren ist weniger ausgeprägt und es ist möglich, nach einer durchfeierten Nacht zu kompensieren und dennoch Leistung zu bringen. Bei Frauen in der Menopause ist das Schlafbedürfnis allerdings erhöht. Der Körper macht komplexe Verwandlungen durch, bei denen er sich anstrengen muss. Ohne ausreichend Schlaf kann es langfristig zu ernsten Beschwerden kommen.

Der Nachtschlaf aber ist sehr häufig durch Schweißattacken gestört, Betroffene wachen auf, sind von Kopf bis Fuß durchgeschwitzt und an Schlaf ist erstmal nicht mehr zu denken. Hier haben sich Hilfsmittel bewährt, die immer griffbereit liegen sollten!

Ein Tuch, um den Schweiß vom Körper zu wischen, ein Handtuch, was auf die Matratze gelegt wird, um bei einem Schweißausbruch ausgetauscht zu werden und ein frisches Nachthemd, was direkt vom Bett aus greifbar ist, um es zu wechseln. So können die Folgen eines Schweißausbruchs gemindert werden und es ist möglich, nach wenigen Minuten wieder weiterzuschlafen. Gegen Einschlafbeschwerden kann es hilfreich sein, vor dem Schlafengehen einen Schlaftee aus Baldrian, Melisse oder Hopfen zu trinken.

Sport und Aktivität während der Wechseljahre

Sportliche Aktivität ist während der Wechseljahre das A und O. Sie hilft dabei, den Körper fit zu halten und Herz-Kreislauf-Beschwerden vorzubeugen. Auch Osteoporose kann vorgebeugt werden, wenn der Körper in Bewegung gehalten wird. Es hat sich bereits gezeigt, dass regelmäßige sportliche Betätigung dabei hilft, Hitzewallungen besser zu überstehen und depressiver Verstimmung vorzubeugen.

Auch Sex ist während der Wechseljahre eine schöne Möglichkeit, um den Körper fit zu halten. Kommt es zu vaginaler Trockenheit, haben sich Gleitgele und Feuchtcremes bewährt. Durch das Aufrechterhalten der eigenen Sexualität ist es möglich, das Selbstvertrauen zu erhalten und Beschwerden wie Depressionen oder Ängste in Schach zu halten. Gegen eine abnehmende Libido kann es helfen, beim Sex mehr auf die eigenen Körperbedürfnisse zu hören. Oft fehlt nicht die Lust selbst, sondern die Lust auf das, was geboten wird.

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