Dr. Christoph Reisner, Präsident der Ärztekammer für Niederösterreich. Foto: arztnoe.at
Dr. Christoph Reisner, Präsident der Ärztekammer für Niederösterreich. Foto: arztnoe.at

Von den derzeit zirka 3.400 Ärztinnen und Ärzten, die in Niederösterreich im niedergelassenen Bereich arbeiten, tun dies mehr als 2.000 davon als Wahlärzte, also deutlich mehr als die Hälfte. „Das öffentliche Gesundheitssystem könnte ohne Wahlärzte nicht aufrechterhalten werden!“, ist Dr. Christoph Reisner, Präsident der Ärztekammer für Niederösterreich, überzeugt. Die Kassenvertragsärzte können die wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung nicht alleine übernehmen, denn sie arbeiten bereits jetzt durchschnittlich 45 Stunden pro Woche und behandeln pro Ordinationstag an die 100 Patienten.

Wahlärzte entlasten Kassensystem
Etwa 48.500 Mal pro Woche werden in Niederösterreich Wahlärzte von Patienten aufgesucht. „Diese Versorgungsleistung kann nicht auch noch von den Kassenärzten übernommen werden.“, erklärt Christoph Reisner und betont: „Wahlärzte schließen eine große Lücke in der allgemeinmedizinischen und fachärztlichen Gesundheitsbetreuung. Sie entlasten das stark strapazierte Kassensystem.“

Patienten sollen wählen können
Der Hauptgrund, der die Patienten dazu bewegt, Wahlärzte aufzusuchen, ist aus Patientenbefragungen bekannt. Es ist der Faktor Zeit.  Dr. Christoph Reisner: „Da können Wahlärzte voll punkten, nur sie haben die Möglichkeit, die Zeit deutlich eingeschränkt Patienten direkt zu verrechnen. Für Ärztinnen und Ärzte mit Kassenvertrag wird Zeit nur minimal bezahlt.“ Wenn man bedenkt, dass die Kostenrückerstattung nicht einmal 5 Prozent des Honorarvolumens der Gebietskrankenkasse in Niederösterreich ausmacht, so stellt sich die Frage, warum die Politik diesen Schritt gehen möchte.
 
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