Georg Pangl, Generalsekretär der EPFL. Foto: oepb
Georg Pangl, Generalsekretär der EPFL. Foto: oepb

Alle Jahre wieder das gleiche leidige Theater in Sachen Fußballsport: Die Saisonvorbereitung beginnt, die Trainer arbeiten mit ihren Akteuren, die jeweiligen Spielzeiten legen zur Herbst-Saison los und dann wird quasi vom Mannschaftsfoto weg und aus dem Stammpersonal-Kader heraus noch die eine oder andere Spieler-Rochade durchgeführt. Ein großes Unding, das immer größere Kreise zieht. Die Engländer haben nicht nur den „Brexit“, die „Premier League“ möchte bei diesem ganzen Theater auch nicht mehr länger mitmachen. Man hat nun den Transferschluss 2018/19 auf den 9. August – vom bisherigen 31. August – vorverlegt. Ein Beispiel, das Schule machen könnte? Man wird sehen.

Georg Pangl, einstiger Österreichischer Bundesligavorstand, nahm in seiner Eigenschaft als Generalsekretär des Verbandes European Professional Football Leagues / kurz EPFL dazu wie folgt Stellung:

Ist die EPFL detto für einen früheren Transferschluss, wie dieser im heurigen Sommer in England beschlossen wurde?

G.P.: Es ist fair für den Fan und ergibt auch einen sportlichen Sinn, wenn die Spielzeit beginnt und die jeweiligen Mannschaftskader feststehen. Sollten sich in Zukunft mit weiteren Maßnahmen etwaige Auswüchse am Markt verhindern lassen, die zum Beispiel im Neymar-Transfer gegipfelt hatten, dann wäre die Vorverlegung natürlich zu begrüßen.

Hat Sie der Alleingang der Engländer überrascht?

G.P.: Nein, denn es zeichnete sich ja bereits im Vorfeld ab. Bei den Ligen-Treffen im Feber und Juni 2017 wurde dieses Thema in England aufgegriffen und sehr lebhaft besprochen. Es beweist allerdings auch, wie ordentlich durchstrukturiert die Premier League ist.

Die Premier League schwimmt im Geld, das kann man so sagen. Hatte dieser finanzielle Umstand darauf einen Einfluss?

G.P.: Die Premier League verfügt über einen Finanz-Polster, der Milliarden ausmacht. Die Beträge sind jedoch so aufgeteilt, dass die Schere zwischen den einzelnen Vereinen nicht so weit auseinanderklafft, wie in anderen Ländern. Dieser Umstand stärkt die „competitive balance“, demnach den Wettbewerb.

Rechnet die EPFL nun damit, dass eventuell auch andere europäische Ligen nachziehen könnten?

G.P.: Nun, dies wäre schon erstrebenswert. Anhand unserer nächsten Aufsichtsratssitzung haben wir dieses Thema ohnehin auf der Tagesordnung. Es existiert allerdings auch die andere Seite der Medaille, die wiederum die mittleren und kleinen Ligen und deren Vereine betrifft.

Welche Wünsche werden dort gehegt?

G.P.: Ich denke da an Teams, die erst später im August wissen, ob sie die Qualifikation zur Champions Legaue oder zur Europa League geschafft haben. In Anbetracht der daraus zu erwartenden Mehr-Einnahmen dieser Vereine ist es doch nur logisch, dass diese dann ihren Kader noch auffetten möchten, um auf der europäischen Bühne ein starkes Team stellen zu können. Für diese „kleineren“ Vereine wäre ein früherer Transferschluss eine große Herausforderung.

Dennoch – sehen Sie es als realistisch an, dass der geforderte frühere Transferschluss zum 31. Juli dereinst kommen könnte?

G.P.: Nun, das würde bedeuten, Kompromisse zu schließen. Europaweit erachte ich das allerdings als sehr schwierig, schon alleine in Anbetracht der UEFA-Wettbewerbs-Termine. Die Premier League hat meines Erachtens den ersten Schritt in die Richtige Richtung gesetzt. Die Engländer könnten einfach ihre Wunschspieler früher verpflichten. Mit diesem Vorbild im Rücken sollte es in anderen Ligen allerdings auch schrittweise vorangehen.

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