Die Kinder vor Krankheiten und lebensbedrohlichen Viren zu schützen, das sollte die vorrangige Aufgabe der Eltern sein. Die Impfstoffhersteller leisten dazu einen wichtigen Beitrag durch Herstellung hochqualitativer und sicherer Impfstoffe. Foto: © Pixabay

Im Rahmen der Europäischen Impfwoche, die unter dem Motto „Ein langes Leben für alle“ steht, machen die Weltgesundheitsorganisation / WHO und Partnerorganisationen verstärkt auf den Nutzen von Impfungen und das Risiko niedriger Impfquoten aufmerksam. Vertrauen in Impfstoffe ist ein entscheidender Faktor für die Inanspruchnahme und damit von großer Bedeutung für die öffentliche Gesundheit. Obwohl gegen viele Krankheiten Impfstoffe mit guten Wirksamkeits- und Sicherheitsprofilen verfügbar sind, kommt es weiterhin zu Ausbrüchen, Behinderungen und Todesfällen aufgrund von impfpräventablen Erkrankungen wie Masern, Polio oder Influenza. Um das Vertrauen in Impfungen zu stärken und Routineimpfungen nachzuholen, müssen alle wichtigen Partner im Gesundheitssystem an einem Strang ziehen. Die Impfstoffhersteller leisten ihren Beitrag dazu, indem sie effektive und sichere Impfstoffe entwickeln und zur Verfügung stellen.

Impfstoffe sind eine globale Erfolgsgeschichte

Heute gibt es gegen mehr als 20 lebensbedrohende Krankheiten Impfstoffe. Poliomyelitis ist nach den Pocken als zweite Infektionskrankheit kurz davor, ausgerottet zu werden. 1988 hat das Virus jährlich zu mehr als 350.000 Lähmungen geführt, diese Zahl ist um mehr als 99 Prozent zurückgegangen. Mittlerweile gibt sogar schon Impfstoffe gegen das gefürchtete Ebola-Virus. Impfungen bringen aber nicht nur gesundheitlich große Vorteile, sie rechnen sich auch ökonomisch. Sie sind klar die kosteneffektivste Intervention in die Gesundheit von Kindern. Jeder Dollar, der für Kinderimpfstoffe ausgegeben wird, bringt einen Nutzen von 44 USD.  

Impfzögerlichkeit als zunehmendes Problem

Trotz dieser eindeutigen Daten identifizierte die WHO im Jahr 2019 Impfzögerlichkeit als eine der zehn größten globalen Gesundheitsbedrohungen. Durch Impfzögerlichkeit könnten Fortschritte bei der Bekämpfung von impfpräventablen Erkrankungen sogar wieder rückgängig gemacht werden. Aus Sicht der WHO muss die globale Gemeinschaft nun zusammenarbeiten, um Wege zu finden, das Vertrauen in Impfungen zu stärken und wirksame Impfprogramme zu schaffen. Entscheidungen, Impfungen hinauszuzögern oder ganz abzulehnen, tragen auch in mehreren EU-Ländern zu sinkenden Impfquoten und zu vermehrten Krankheitsausbrüchen bei.

Gründe identifizieren und Maßnahmen setzen

Laut einem der bekanntesten wissenschaftlichen Erklärungsmodelle zur Impfzögerlichkeit, dem 5C-Modell, geht es dabei vor allem um die Punkte Confidence (Vertrauen in die Impfung), Complacency (Wahrnehmen des Krankheitsrisikos), Constraints (Hindernisse, meist zeitlich oder örtlich), Calculation (Abwägung von Pro und Kontra) und Collective Responsibility (soziale Verantwortung). „Wir müssen nun herausfinden, welche dieser Punkte bei uns im Vordergrund stehen und wie wir die Probleme lösen können“, erläutert Mag.a Renée Gallo-Daniel, Präsidentindes Österreichischen Verbandes der Impfstoffhersteller (ÖVIH). Ein wesentlicher Punkt ist jedenfalls das Vertrauen in die Wirksamkeit und die Sicherheit der Impfstoffe. Dieses liegt bei manchen Impfstoffen in Österreich sogar unter dem EU-Durchschnitt. Hier könne man unter anderem bei den Ärzt*innen und anderen wichtigen Personen im Gesundheitswesen ansetzen, so Gallo-Daniel. Aus Untersuchungen weiß man, dass Angehörige der Gesundheitsberufe eine Schlüsselrolle bei der Vermittlung der Vorteile von Impfungen spielen.

Auch weit verbreitete Fehlinformationen dürften hierzulande auf impfzögerliche Menschen großen Einfluss haben, besonders auf jene, die den Wunsch nach informierter Entscheidung haben (Calculation). Befürchtungen und Bedenken der Öffentlichkeit hinsichtlich der Sicherheit von Impfstoffen gab es zwar schon immer, durch soziale Medien werden Fehlinformationen aber nun an ein wesentlich breiteres Publikum herangetragen. Die EU hat dieses Thema bereits in ihre Roadmap zur Bekämpfung impfpräventabler Krankheiten aufgenommen. „Aber auch die anderen „C“s sollte man weiter analysieren und entsprechende Maßnahmen setzen“, betont ÖVIH-Generalsekretär Dr. Christoph Jandl. „Klar ist, dass an mehreren Schrauben gedreht werden muss, um Menschen von den positiven Effekten von Impfungen zu überzeugen. Die Zusammenarbeit zwischen Impfstoffproduzenten und öffentlicher Hand ist hier essenziell.“

Hersteller tragen Verantwortung für effektive und sichere Impfstoffe

„Als Hersteller haben wir ohnehin eine verantwortungsvolle Aufgabe“, ergänzt Mag.a Sigrid Haslinger, Vizepräsidentin des ÖVIH. „Es ist unsere Verantwortung, Impfstoffe in bester Qualität zur Verfügung zu stellen, die sowohl ein gutes Sicherheitsprofil als auch eine hohe Wirksamkeit – geprüft von unabhängigen Behörden – nachweisen können. Das sind die Grundvoraussetzungen für Vertrauen in unsere Impfstoffe.“ Zusätzlich sind viele impfstoffherstellende Unternehmen Kooperationen mit nationalen und internationalen Organisationen eingegangen, um einerseits Impfstoffe möglichst vielen Menschen weltweit zur Verfügung stellen zu können und andererseits, um möglichst viel Aufklärung rund um Impfstoffe zu leisten. Haslinger betont: „Beides muss Hand in Hand gehen, um möglichst viele Menschen vor impfpräventablen Erkrankungen und ihren Folgen zu schützen.“

Quelle: FINE FACTS Health Communication

www.impfung.at

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