Es sieht ganz einfach ungepflegt aus, sollten gelblich-braune Ablagerungen am Ohr des Gesprächs-Vis-a-Vis erkennbar sein. Das so genannte Ohrenschmalz jedoch mit Wattestäbchen aus dem Gehörgang zu entfernen kann mitunter auch gefährlich sein.
„Ohrenschmalz“, der Mediziner sagt Zerumen dazu, entwickelt sich als ein Sekret der Talg- und Schweißdrüsen des äußeren Gehörgangs. Doch die absolut unappetitlich aussehende „Verunreinigung“ erfüllt eine immens wichtige Aufgabe – den Schutz des Ohres nämlich.
Die Ohren reinigen sich von selbst
Das Ohr ist eines der wichtigsten Sinnesorgane des Menschen. Es nimmt Töne in verschiedensten Frequenzen auf und dient als Gleichgewichtsorgan. Das Ohrenschmalz wiederum transportiert Hautschuppen, Haare oder andere Schmutzpartikel und „Fremdkörper“ des Ohres nach außen und reinigt es somit quasi von selbst. Darüber hinaus befeuchtet das Schmalz die Haut, hält diese daurch geschmeidig, damit keine anderen Bakterien in den Körper gelangen können.
Gewiss, das Ohrenschmalz sieht nicht gerade schön aus, doch es als Zeichen für fehlende Sauberkeit zu werten, wäre völlig falsch. Denn die Ohren vom Ohrenschmalz feinsäuberlich zu säubern, ist nach Ansicht der HNO-Ärzte (Hals-Nase-Ohren) völlig unnötig.
Verstopfte Ohren
Denn grob fahrlässig mit den Wattestäbchen das Ohrenschmalz zu entfernen, kann schwerwiegende Gehör-Folgen mit sich bringen. „Durch die Stäbchen können der Gehörgang oder das Trommelfell gereizt oder gar verletzt werden!“, erklärt dazu Dr. Doris Hartwig-Bade, Vizepräsidentin des Deutschen Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohrenärzte und Landesvorsitzende in Schleswig-Holstein, in einer Pressemitteilung. Darüber hinaus schiebe man so das Ohrenschmalz nur noch tiefer in den Gehörgang hinein. Dort kann es eintrocknen und so zu einem unangenehmen festen Klumpen werden. Neben den bekannten Wattestäbchen sind auch jene Methoden mit Bleistiften oder gar Heftklammern absolut tabu. Fühlen sich die Ohren verstopft an, ist es wohl am besten, sich vom HNO-Arzt des Vertrauens die Ohren reinigen zu lassen.
Daher:
… Vorsicht beim Reinigen der Ohren: Übermäßiges Reinigen kann den Gehörgang reizen. Es können sich Ohrenschmalz-Klumpen bilden;
… niemals etwas ins Ohr stecken, das kleiner ist als der Ellbogen. Wattestäbchen, Haarnadeln, Zahnstocher oder Büroklammern !!! können das Ohr und das Trommelfell gehörig verletzen, Hörverlust, Schwindelgefühl, Klingeln und andere Beschwerden verursachen;
… niemals eine Ohrenkerze verwenden. Diese können ernsthafte Schäden an Gehörgang und Trommelfell verursachen;
… am besten ist immer noch, bei auftretenden Symptomen wie Hörverlust, Ohrenschmerzen oder Problemen mit dem Ohrenschmalz zum Arzt zu gehen.