Die „Heilige Barbara“ als Schutzpatronin aller Bergleute stand den ÖBB-Kumpels unter Tage bei. „Glück auf!“. Foto: © ÖBB / Christoph Sailer

Mit dem heute erfolgten zweiten Tunneldurchbruch wurde ein weiterer wichtiger Meilenstein beim ÖBB Kraftwerksneubau Obervellach II erreicht. Das Ereignis konnte vom Tunnelportal aus gut beobachtet werden. Der insgesamt rund 800 Meter lange Speicherstollen mit Schrägstollen ist somit nahezu fertig aufgefahren, der ca. 3.800 Meter lange Triebwasserstollen soll im März ausgebrochen sein. Somit können die Vortriebsarbeiten im Untertagebau wie geplant im Frühjahr 2022 abgeschlossen werden. Insgesamt arbeiten sich derzeit rund 100 Mineur:innen von mehreren Stellen durch den Berg.

Christian Höss, ÖBB-Projektleiter: „Der Untertagebau ist eine besondere Herausforderung, umso mehr freuen wir uns, dass wir heute Zeugen eines weiteren Meilensteins sein durften. Wir liegen im Zeitplan – auch die 3 Wasserfassungen Mallnitz-, Dösen- und Kaponigbach sind bereits in Bau und noch im Frühling 2022 wird mit dem Bau der unterirdisch verlegten Druckrohrleitung mit einem Durchmesser von 1,8m begonnen.“

Sara Schaar, Tunnelpatin und Landesrätin: „Ich bedanke mich herzlich bei den Mineur:innen für ihre ausgezeichnete Arbeit und wünsche ihnen weiterhin eine unfallfreie Zeit. Als Energie-Landesrätin freut es mich ganz besonders, dass durch den Kraftwerksneubau künftig Strom aus Erneuerbaren noch viel effizienter erzeugt werden kann. Im Rahmen des Projektes wurde ebenso auf eine deutliche Verbesserung der ökologischen Gesamtsituation vor Ort geachtet und zum Beispiel Renaturierungsmaßnahmen gesetzt, sodass auch neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen entstehen.“

Erfolgreicher Tunneldurchschlag für das neue ÖBB Kraftwerk Obervellach II. Foto: © ÖBB / Christoph Sailer

Martin Zmölnig, Leiter Geschäftsbereich Untertagebau ÖSTU STETTIN: „Ein Durchschlag ist in der Abwicklung eines Tunnelvortriebs immer ein Tag der Freude. So sind wir als Baufirma sehr stolz mit unseren ARGE-Partnern und den ÖBB diesen Tag gemeinsam begehen zu können. Ich wünsche allen Mitarbeitern und Projektbeteiligten ein unfallfreies Arbeiten und viel Erfolg für die verbleibenden Arbeiten in diesem Projekt.“

Gebaut wird noch bis ins Frühjahr 2024, danach folgen Probe- und Regelbetrieb der neuen Anlagen. Bis zum Jahr 2024 entsteht mit dem Bau des Kraftwerks Obervellach II eine komplett neue, unabhängige Kraftwerksanlage.

Das Bauvorhaben im Überblick

Nachdem die Kraftwerksanlagen Obervellach I und Lassach am Ende ihrer technischen Lebensdauer angekommen sind, wird im Gemeindegebiet von Mallnitz und Obervellach seit über einem Jahr intensiv gesprengt und gebaut. Neben den Mineur:innen im Untertagebau wurde im Winter auch an den obertägigen Bauabschnitten gewerkt. Nach der Fertigstellung des Rohbaus vom neuen Krafthaus laufen hier bereits die Ausrüstungsarbeiten: ein 120 Tonnen Maschinenkran wurde bereits montiert und es erfolgen derzeit die Installationen für das Heizsystem und die Vorbereitungsarbeiten für den Einbau der elektrischen und hydraulischen Maschinen.

Zeitgleich wird intensiv an den Betonbauwerken bei den Wasserfassungen am Mallnitz- und Dösenbach gearbeitet. Die guten Witterungsverhältnisse lassen auch ein Arbeiten an der Beileitung Kaponig sowie beim Kraftabstieg für die erdverlegte Druckrohrleitung in der Steilstrecke vom Obervellach Wald zu. Außerdem wird intensiv an der Dammschüttung für das 60.000m³ fassende Ausgleichsbecken weitergearbeitet.

Die Freude bei der Tunnelpatin Sara Schaar und den erfolgreichen Mineuren war natürlich groß. Foto: © ÖBB / Christoph Sailer

Christoph Sailer, Ausrüstungskoordinator Geschäftsbereich Energie ÖBB Infrastruktur AG: „Die zwei, auf den modernsten Stand der Technik ausgerüsteten Bahnstrommaschinensätze, werden zukünftig gemeinsam mit dem 50 Hz Kleinwasserkraftwerk eine Energie von ca. 125 Gigawattstunden pro Jahr erzeugen. Dies entspricht ca. 30.000 Railjetfahrten von Villach nach Wien. Damit kann die nachhaltige Energieerzeugung für die Eisenbahn in Österreich – am Standort Obervellach – gegenüber heute um mehr als 35 % gesteigert werden.“

Quelle: ÖBB

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