Nicht nur die Kinder freuen sich über den Schnee, sondern auch viele Tiere im Wiener Tiergarten Schönbrunn. Bei den Eisbären Lynn und Ranzo verraten die Spuren im Schnee, wie viel Spaß sie derzeit haben. „Unsere Eisbären sind mit ihren fünf Jahren noch jung. Der Schnee lädt sie besonders zum Herumtollen ein. Sie wälzen sich darin und spielen ausgelassen miteinander.“, so die Tiergartendirektorin Dr. Dagmar Schratter. Von Frieren ist natürlich keine Spur. Das dichte, wasserabweisende Fell der Eisbären ist gemeinsam mit einer dicken Fettschicht unter der Haut ein erstklassiger Kälteschutz.
Derzeit ist aber nicht nur Eisbärenwetter, sondern auch Tigerwetter. Die beiden Sibirischen Tiger-Weibchen Kyra und Ina liegen auf der verschneiten Plattform oder toben ausgelassen durch ihr Gehege, das der Schnee über Nacht in eine Winterlandschaft verwandelt hat. Während sich die Zoobesucher in dicke Wintermäntel einpacken müssen, sind die Sibirischen Tiger von Natur aus gut gegen frostige Temperaturen und eisige Winde gerüstet. In ihrer Heimat Russland und Nordchina kann es bis zu minus 45 Grad Celsius kalt werden. Eine bis zu fünf Zentimeter dicke Fettschicht an Flanken und Bauch hält sie warm.
Mit dem Winter prima zurecht kommt auch Amur-Leopardin Ida. Nicht nur im Tiergarten sind Tiger und Leoparden Nachbarn, auch im Freiland haben sie ein ähnliches Verbreitungsgebiet. Elegant und fast lautlos schleicht die Leopardin durch den Schnee. Dagmar Schratter: „Die hoch bedrohten Amur-Leoparden bewohnen die Wälder der Amur-Region Russlands. Sie bekommen ein dichtes Winterfell, dessen Haare bis zu sieben Zentimeter lang sind.“ Ein dichtes Fell schützt auch die Rentiere vor Kälte. Aber sie haben noch eine weitere Anpassung an ihren Lebensraum. „Die Hufe der Rentiere fungieren als Schneeschuhe. Sie können ihre Klauen weit spreizen, um nicht im tiefen Schnee einzusinken.“, erklärt der Tiergartendirektorin.
Wenn sich Panda-Mutter Yang Yang eine kleine Pause von ihren Zwillingen Fu Feng und Fu Ban gönnt, genießt sie es, im Schnee Bambus zu fressen. Die Kleinen dürfen natürlich noch nicht auf die Außenanlage. Um für die großen Klettergerüste draußen fit zu werden, müssen sie zuerst in der Innenanlage üben. Große Pandas sind in den Bergwäldern im Südwesten Chinas zuhause, wo sie in bis zu 3.400 Metern Höhe leben. Die Roten Pandas im Nachbargehege benötigen gar keine Innenanlage. Sie klettern auf die schneebedeckten Bäume und halten dort ihr Schläfchen. Die Pfoten der Roten und Großen Pandas sind auf der Unterseite mit Fell bedeckt. Das schützt sie vor Kälte und verhindert ein Ausrutschen auf Schnee und Eis.
Tipp: Wie sich Eisbären & Co. vor der Kälte schützen, ist am Sonntag, 5. Februar 2017 auch Thema bei der Familienführung. Die Führung „Von Pol zu Pol – arktische und antarktische Tiere“ startet um 10.30 Uhr. Infos dazu bitte u n t e r:
TIERE SEHEN. ARTEN SCHÜTZEN.