Roman Pongracz, Advicum Consulting Associate Partner
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Die hohe Unsicherheit in den Märkten, die gesunkene Nachfrage und der Kostendruck treffen nicht nur Unternehmen, die unter strukturellem Konsolidierungsdruck stehen oder an Versäumnissen der Vergangenheit leiden. Auch strategisch gut positionierte Unternehmen bzw. deren Eigentümer können sich durch die aktuelle Krise gezwungen sehen, das Eigenkapital zu stärken“, betont Roman Pongracz, Associate Partner bei Advicum Consulting.

Ein weiterer Treiber ist das Thema Nachfolge, das in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen hat. Ein Eigentümerwechsel kann hier nicht nur eine Lösung, sondern auch neue Zukunftsperspektiven für den operativen Geschäftsbetrieb bieten.

Hohe Liquidität trifft auf strategischen Bedarf

Verglichen mit großen Finanzkrisen der Vergangenheit stellt sich die Situation für M&A-Experten heute anders dar. Liquidität ist nach wie vor reichlich vorhanden, und das Interesse an attraktiven Investitionsmöglichkeiten ist ungebrochen. Dies gilt sowohl für Eigenkapitalinvestoren als auch für Fremdkapitalgeber.

Daraus ergeben sich nicht nur für krisenbedingt angeschlagene Unternehmen gute Chancen nach einem professionell geführten M&A-Prozess erfolgreich weiterzuleben, sondern auch für starke und gut aufgestellte Firmen, aktiv zu konsolidieren, in neue Segmente zu wachsen oder die Wertschöpfungskette zu verlängern“, so Pongracz. „Gerade jetzt sollten Investoren nicht auf Gelegenheiten warten, sondern gezielt geeignete Unternehmen ansprechen und sich als Partner für die Zukunft positionieren“, ergänzt Daniel Knuchel, Partner bei Advicum Consulting.

Zeit wird zum Risikofaktor

Als erschwerender Faktor kommt gerade bei krisenbedingten Verkaufsprozessen (‚Distressed M&A‘) meist der Zeitdruck hinzu“, erklärt Pongracz. „Während die Uhr tickt, muss parallel zur Ausarbeitung eines realistischen Sanierungskonzeptes und der daraus folgenden ersten Umsetzungsschritte umgehend auch ein solides Verständnis über das Transaktionsobjekt sowie die Auswahl geeigneter Investoren erfolgen.“

Während bei klassischen M&A-Transaktionen eine Vorlaufzeit von rund 6-9 Monaten üblich ist, ist diese Zeit in Krisenfällen nicht vorhanden. Ein straffes Prozessmanagement und die flexible, teilweise parallele Durchführung einzelner Schritte werden daher entscheidend.

Prozessbegleitung: Beratung mit Fingerspitzengefühl

„Ein guter externer Berater managt den M&A-Prozess und coacht die Beteiligten. Wichtig ist, dass dieser aus der Erfahrung vieler Transaktionen, aus technischem, betriebswirtschaftlichem und juristischem Verständnis heraus agiert, das nötige Fingerspitzengefühl mitbringt und sich nicht oder zumindest nicht nur als Makler versteht. Es braucht einen verlässlichen Begleiter, der gezielt und interdisziplinär agiert“, so Pongracz.

Gerade im Mittelstand ist es entscheidend, die individuellen Bedürfnisse der Eigentümer und Mitarbeiter zu berücksichtigen. Standardlösungen führen selten zum Ziel – gefragt ist die maßgeschneiderte Anpassung.

Belastungsprobe für die Unternehmensführung

Krisenbedingte Transaktionen verlangen von Eigentümern und Managern hohen Einsatz: Neben der Fortführung des operativen Geschäfts gilt es, Liquidität zu sichern, rechtliche Risiken abzuwehren und den M&A-Prozess parallel voranzutreiben.

Ohne professionelle Unterstützung ist dies kaum zu bewältigen“, so Knuchel. Zwar haben Digitalisierung, virtuelle Datenräume und Online-Meetings die Effizienz verbessert, doch Entscheidungsprozesse bleiben komplex. Investoren verlagern Risiken verstärkt auf Alteigentümer, externe Finanzierungen sind schwerer zugänglich, und Bewertungsfragen führen oft zu intensiven Verhandlungen.

Daniel Knuchel, Advicum Consulting Equity Partner
© Advicum Conuslting

Erfolgreiche Transaktionen trotz Krise möglich

Professionelle Begleitung ist gerade in diesen Zeiten unerlässlich. Insbesondere im KMU-Segment werden viele Transaktionen noch immer ohne ausreichende Vorbereitung durchgeführt – wenngleich meistens ein Steuerberater involviert ist, häufig fehlt ein professioneller M&A Berater; Fehler, die leicht vermeidbar sind. „Hier sind beide Seiten gefordert: der Alteigentümer, weil es gilt, geschaffene Werte abzusichern, und der Investor, der Risiken vermeiden und auf einer soliden Basis aufbauen sollte, um das Unternehmen erfolgreich in die Zukunft zu führen“, so Pongracz abschließend.

„Krisen bedeuten nicht Stillstand, sondern eröffnen neue strategische Optionen. Mit der richtigen Vorbereitung lassen sich auch in herausfordernden Zeiten wertsteigernde Transaktionen umsetzen“, fasst Knuchel zusammen.

Advicum Consulting

Die Advicum Consulting GmbH, ein eigentümergeführtes österreichisches Beratungs- und Investmentunternehmen, verfügt über umfassende Erfahrungen in Managementconsulting und Corporate Finance. Seit der Gründung im Jahr 2002 hat Advicum hunderte Projekte von über 500 Kunden betreut und in die Realität umgesetzt. Spezialisiert ist das Unternehmen auf Transformations-Management, die nachhaltige Veränderung von Strategien, Strukturen, Abläufen, Denk- und Handlungsmustern in einem Unternehmen, um dieses deutlich wettbewerbsfähiger zu machen. Besonders aktuell in diesem Zusammenhang ist die Verknüpfung von „Old & New Economy“ sowie von Human & Artificial Intelligence, insbesondere durch Automatisierung und Digitalisierung. Die Branchenschwerpunkte liegen in den Bereichen Immobilienwirtschaft, Industrie, Handel und im Public Sector.

eMentalist

Die eMentalist GmbH entwickelt seit der Gründung 2016 Lösungen, die mittels künstlicher Intelligenz und Datenanalyse die Abläufe und Prozesse in Organisationen effizienter machen, es ihnen erlauben die richtigen Entscheidungen zu treffen und so der Konkurrenz einen Schritt voraus zu sein.

Dabei liefert das KI-Unternehmen maßgeschneiderte Dienstleistungen in den Bereichen Datenstrategie, Datenanalyse und Datenmanagement und ermöglicht es Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen, komplexe Daten in relevante und umsetzbare Informationen zu verwandeln.

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