Am 15. Juni findet alljährlich der „Internationale Tag für mehr Sicherheit an Eisenbahnkreuzungen“ statt. Die Sicherheit auf Eisenbahnkreuzungen ist den ÖBB ein überaus wichtiges Thema. Pro Jahr werden mehr als 25 Millionen Euro in sicherere Eisenbahnkreuzungen (EK) bzw. auch in deren Schließung und in Ersatzlösungen investiert.

Gab es im Jahr 2000 noch knapp über 6.000 Eisenbahnkreuzungen, so wurde die Anzahl mit derzeit 2984 im österreichischen Netz der ÖBB mehr als halbiert. Durchschnittlich werden jährlich 25 Eisenbahnkreuzungen aufgelassen, 2022 waren es mit 42 deutlich mehr als im langjährigen Durchschnitt, nach dem Motto: Die sicherste EK ist jene, die es nicht mehr gibt.

1567 Eisenbahnkreuzungen, also die Mehrheit, ist österreichweit technisch gesichert – das bedeutet mit einem Lichtzeichen und/oder Schranken ausgerüstet. Der Rest ist mit Stopptafel und Andreaskreuz gesichert, sodass es keine ungesicherten Bahnübergänge gibt. Die Art der Sicherung einer Eisenbahnkreuzung wird übrigens nicht durch die ÖBB, sondern durch die Eisenbahnbehörde festgelegt.

Im abgelaufenen Jahr gab es in Österreich 66 Unfälle auf Eisenbahnkreuzungen mit 12 Toten, 14 Schwerverletzten und 11 Leichtverletzten zu beklagen, nach 60 Unfällen im Jahr davor. Die langfristigen Trends zeigen jedoch eindeutig, dass Maßnahmen und Schließungen von Eisenbahnkreuzungen der richtige Weg sind: Im Jahr 2005 gab es in ganz Österreich noch 163 Zusammenpralle auf Eisenbahnkreuzungen mit 21 Toten, 2010 waren es noch 103 Unfälle.

 
Gewohnheit macht blind 

Die häufigsten Unfallursachen sind Unachtsamkeit und Ablenkung der Straßenverkehrsteilnehmer:innen. Auch Gewohnheit macht blind: Gerade ortsansässige Personen, die täglich eine Eisenbahnkreuzung queren, sind besonders gefährdet. Oft glauben sie zu wissen, wann keine Züge fahren. Das kann ein fataler Irrtum sein.

Ignorieren Autofahrer:innen Stopptafeln oder Lichtzeichenanlagen mit oder ohne Schranken an Eisenbahnkreuzungen, endet das möglicherweise böse. Denn Züge können weder ausweichen, noch zeitgerecht vor einem plötzlich auftretenden Hindernis stehen bleiben.  

In 99 Prozent der Unfälle ist zu wenig Aufmerksamkeit des Autolenkers das Problem. Die Autofahrer sollten sich immer wieder bewusst machen, dass der Bremsweg eines Zuges mehr als das Zehnfache eines Autos ausmachen kann. Daher ist rechtzeitiges Anhalten vor einem unerwarteten Hindernis oder Fahren auf Sicht oft unmöglich. 

Maßnahmenbündel für mehr Sicherheit

Um mehr Sicherheit für die Straßenverkehrsteilnehmer:innen zu gewährleisten, werden seitens den ÖBB verschiedene Maßnahmen umgesetzt: 

  • die Auflassung von Eisenbahnkreuzungen 
  • die technische Sicherung von Eisenbahnkreuzungen (d.h. eine Sicherung durch Lichtzeichenanlage mit oder ohne Schranken)  
  • die Sensibilisierung vor den möglichen Gefahren 
  • Rotlichtüberwachung – Überwachung der Beachtung des Rotlichtes von Lichtzeichenanlagen durch Straßenverkehrsteilnehmer:innen an Eisenbahnkreuzungen 

Rotlichtüberwachung bereits an hundert Standorten 

Auch die Rotlichtüberwachung an Eisenbahnkreuzungen spielt eine immer größere Rolle. Derzeit sind solche Anlagen österreichweit an 100 Standorten aufgestellt. Aufgezeichnet wird, ob Straßenverkehrsteilnehmer:innen die Haltelinie überfahren, wenn die Lichtzeichen beim Bahnübergang Rot zeigen. Die Überwachungsergebnisse verbleiben aus datenschutzrechtlichen Gründen ausschließlich bei der Polizei. 

  • Auf der Seite infrastruktur.oebb.at/eisenbahnkreuzungen informieren die ÖBB umfassend über das Thema Eisenbahnkreuzungen, inklusive zahlreicher Videos (Crash; Bremstest usw.) und einem Selbsttest „Wie verhalte ich mich richtig an Eisenbahnkreuzungen“? 
  • Zusammenarbeit mit Partner:innen wie dem ÖAMTC, dem ARBÖ und Fahrschulen bzw. -prüfern 
  • Sicherheitskampagne „Pass auf dich auf“  
  • Plakat „Vorsicht Eisenbahnkreuzung“ an Bahnhöfen und an P&R Decks 

Sicherheitskampagne: Maßnahmen speziell für Jugendliche 

Bei der Sicherheitskampagne „Pass auf dich auf“ geht es um Aufklärung vor möglichen Gefahren im Bahnverkehr, eines der Themen ist die Sensibilisierung für das richtige Verhalten vor Eisenbahnkreuzungen. Alle Infos dazu bitte hierwww.passaufdichauf.at 

Was tun, wenn man vom Schranken eingesperrt wird? 

Halten Autofahrer:innen die Straßenverkehrsregeln ein, kann es an mit Schranken gesicherten Kreuzungen zu keinen gefährlichen Situationen kommen. Sollten Autolenker:innen aber dennoch vom Schranken eingesperrt werden, ist die einzige richtige Reaktion: Gas geben. Die Schrankenbäume sind so konstruiert, dass sie beim Durchfahren nachgeben. Wichtig: Nach dem Durchfahren des Schrankens muss der Schaden der Polizei (und der Kfz-Versicherung) gemeldet werden.  

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Und selbst, wenn man es eilig hat und nicht genau weiß, wie spät die Zeit in New York oder alternativ dazu die Zeit in Wien ist, die Sicherheit im Straßenverkehr und / oder vielmehr an Eisenbahnkreuzungen sollte immer oberste Priorität haben.

Quelle: ÖBB

Foto: ÖBB / © Kapferer

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Bereits seit 100 Jahren gestalten die ÖBB die Mobilität in Österreich. Als umfassender Mobilitäts- und Logistikdienstleister haben die ÖBB im Jahr 2021 insgesamt 323 Millionen Fahrgäste und über 94 Millionen Tonnen Güter klimaschonend und umweltfreundlich an ihr Ziel gebracht. Denn der Strom für Züge und Bahnhöfe stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Die ÖBB gehören mit rund 97 Prozent Pünktlichkeit im Personenverkehr zu den pünktlichsten Bahnen Europas. Mit Investitionen von über drei Milliarden Euro jährlich in die Bahninfrastruktur bauen die ÖBB am Bahnsystem für morgen. Konzernweit sorgen knapp 42.000 Mitarbeiter:innen bei Bus und Bahn sowie zusätzlich rund 2.000 Lehrlinge dafür, dass täglich bis zu 1,3 Millionen Reisende und rund 1.300 Güterzüge sicher an ihr Ziel kommen. Die ÖBB sind Rückgrat des öffentlichen Verkehrs und bringen als Österreichs größtes Klimaschutzunternehmen Menschen und Güter sicher und umweltbewusst an ihr Ziel. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.

www.oebb.at

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