Seine Geschichte über eine Arbeiterfamilie, ein ewig grantiger Ehemann. Die Geschichte spielt im 10. Wiener Gemeindebezirk, in Favoriten. Dies wurde auch zur Erfolgsserie ,Mundl/Ein echter Wiener geht nicht unter´, mit Karl Merkatz in der Hauptrolle.
Mundl schimpft über die Politik, über seine missratenen Kinder und über alles, was ihm nicht passt und über seine Bier-Leber gelaufen ist. Was aber in diesem Buche besonders zur Geltung kommt, sind die einfühlsam beschriebenen Gedankengänge, die zarten Seiten des Kraftsportlers und dass ein Urlaub in Jesolo in den 60iger Jahren des vorigen Jahrhunderts noch ein Luxustraum war. Familie Sackbauer plant gemeinsam mit dem Schani-Onkel nach Jesolo auf Urlaub zu fahren. Mundls Tochter Hanni verliebt sich in den Nachwuchsdichter Franz Vejovda (Dioptrinotto oder Nudlaug, wie Mundl ihn nennt) und verbringt mit ihm ihre erste Liebesnacht in einem Stundenhotel.
Als Franz sich mit Hanni verlobt und in den ersten Familienurlaub mitfahren soll sieht Mundl rot. Die Original-Figur im Buch ,Das Salz der Erde´ aus den mittleren 1960er-Jahren ist ein ekelhafter Mann (Mundl) in der Krise, die wir heute als ,Midlifecrises´ bezeichnen, der ab einem Italien-Urlaub merkt, dass seine Kontrolle über die Familie schwindet. Am Ende des Werks verlässt er die Frau, will sich im wienerisch gesprochen ,Puff´wieder sein Selbstvertrauen holen, versagt prompt dabei und das Buch endet in jenem spannenden Moment, als nicht ganz sicher ist, ob er die von ihm an seinem Absturz beschuldigte Hure im Affekt getötet hat oder ob diese verletzt überlebt. Nicht zuletzt auch der Sorgfalt der damaligen Arbeit ist es zu verdanken, dass Familie Sackbauer heute noch absolut sehenswert ist.
Da alle Familienmitglieder bald bestens bekannt waren, blieb ,Mundl´ immer der wahre Star der Serie, ein nicht allzu goldenes Wiener-Herz am rechten Fleck und ein haarsträubend beherzter Zungenschlag ,eh kloar´- wurden zu seinem Markenzeichen. Als Milieustudie der besonderen Art machten die ,Sackbauers´ Fernsehgeschichte. Entstanden ist die Serie in der ersten Bacher-Ära.
Zum Autor:
Ernst Hinterberger, geboren in Wien am 17. Oktober 1931, ist österreichischer Schriftsteller. Er ist gelernter Elektriker. 1950 bis 1952 besuchte er die Polizeischule in Wien, die er jedoch aufgrund einer überraschend eingetretenen Sehschwäche verlassen musste. Der Polizei blieb er jedoch in Sympathie verbunden, wie auch die Figur des Trautmann aus der gleichnamigen Fernsehserie zeigt. Nach seiner Zeit als Polizist arbeitete er als Bibliothekar bei der Wiener Volksbildung. Nach Schließung dieser Büchereien war er bis zu seiner Pensionierung 1991 als Expedient in einer Fabrik tätig. Zur Literatur fand er in den 1950er Jahren über den im Nationalsozialismus verfemten bayerischen Autor Oskar Maria Graf. Ernst Hinterberger ist Buddhist.
Werke Bücher
1965: Beweisaufnahme, Roman
1966: Salz der Erde, Roman
1975: Wer fragt nach uns, Geschichten
1977: Das Abbruchhaus, Roman
1984: Jogging, Kriminalroman
1988: Superzwölfer, Kriminalroman
1989: Kleine Leute, Roman
1991: Das fehlende W, Kriminalroman
1992: Und über uns die Heldenahnen …, Kriminalroman
1993: Alleingang, Kriminalroman
1993: Kleine Blumen, Kriminalroman
1995: Was war, wird immer sein, Kriminalroman
1997: Zahltag, Kriminalroman
1998: Die dunkle Seite, Kriminalroman
2002: Ein Abschied. Lebenserinnerungen
Bühnenstücke
Im Käfig – Immer ist ja nicht Sonntag – Die Puppe – Offene Gesellschaft – Swimmingpool
Fernsehspiele
Das Sonntagskind – Das Ende kann auch Anfang sein – Fahrerflucht (Tatort) – Alleingang (Tatort) – Superzwölfer (Tatort) – Hansi Vrba, Inländerfreund
Salz der Erde
von Ernst Hinterberger
Echomedia Verlag GesmbH.
ISBN: 978-3-901761-69-0
www.echo.at/echomedia