Das Jahr 2020 ist auch für die RENEXPO INTERHYDRO ein besonderes. Der Branchentreffpunkt der (Klein)Wasserkraft wird in diesem Jahr als kompakte Wissenstransfer & Network Conference am 26. November 2020 im Messezentrum Salzburg stattfinden. Dabei wird aufgezeigt, wie sich die Branche in wandelnden Zeiten den Energiepolitischen Entwicklungen stellen kann. Die unterstützenden Fachverbände appellieren an die Politik.
Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Energie aus Wasserkraft hauptsächlich für die Energiegewinnung in Sägewerken, Mühlen und vielem mehr genutzt. Heute ist die regenerative Energiequelle auf Platz drei der weltweiten Energieversorgung und stellt somit einen nicht von der Hand zu weisenden Faktor hinsichtlich ökologischer, nachhaltiger und sicherer Energiequelle dar. In Bayern liefert die Wasserkraft etwa 14 Prozent der gesamten Stromerzeugung, bereits jetzt kommt ein weiteres Drittel der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. In Baden-Württemberg trägt die Wasserkraft knapp zehn Prozent zur Gesamtstromerzeugung bei, wobei der Anteil der regenerativen Stromerzeugung ebenfalls fast einem Drittel entspricht. In Österreich beträgt der Anteil der Wasserkraft sogar knapp zwei Drittel der Gesamtstromerzeugung. Ein weiterer positiver Effekt ist zudem auch die lokale Energieproduktion vor Ort sowie die Sicherung von Arbeitsplätzen. Hinzu kommen Umweltaspekte wie etwa Hochwasserschutz und nicht zuletzt der wichtige Faktor als unerschöpfliche, klimaschonende Energiequelle.
(Klein) Wasserkraft sichert die Energieversorgung
Sichere Energieversorgung der Bevölkerung und aller Einrichtungen hat aus Sicht der Fachverbände die höchste Priorität. Ähnlich wie sie in früheren Jahrhunderten der wirtschaftlichen Entwicklung diente, kann die Wasserkraft nunmehr einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten. Zusätzlich liefert die Wasserkraft den Vorteil, dass Schwankungen ausgeglichen werden und so im Mix aus erneuerbaren Energien eine sichere Energieversorgung sichergestellt werden kann. Durch die Digitalisierung kommt zukünftig der Wasserkraft noch mehr Bedeutung zu, da viele kleine Kraftwerke virtuell zu einer großen Einheit zusammengefügt werden können und so einen großen Anteil an der Sicherung der Energieversorgung leisten.
Auch liefern die Anlagen gerade in Krisenzeiten zuverlässig Strom. „Wasserkraftwerke funktionieren trotz COVID-19 ohne Einschränkungen, die Stromproduktion ist auch in Krisenzeiten sicher gestellt.“, fahren die Vertreter der Fachverbände in ihren Einschätzungen fort. „Die Wasserkraft ist die älteste Technologie zur Erzeugung von erneuerbarer Energie. Gerade jetzt stellen sich wiederholt die Vorzüge dieser Energieform unter Beweis: Sie ist grund-, mittel- und spitzenlastfähig sowie speicherfähig, und sie trägt zur Stabilität und Flexibilität der Netze bei. „Die Wasserkraft kann wie keine andere Energieform für den erforderlichen Ausgleich im Netz sorgen.“ sind sich die Verbändevertreter einig.
Dabei spielt auch das Thema der Digitalisierung eine nicht von der Hand zu weisende Rolle. Diese findet sich in der (Klein) Wasserkraft vor allem in der Betriebsautomatisierung. Auch Investitionen in verschiedenste Systeme zum digitalisierten Einschreiten bei etwaigen Leistungsschwankungen zur Netzstabilisierung spielen eine nicht unerhebliche Rolle.
Die notwendigen Kapazitäten in der Zukunft müssen jedoch schon jetzt bedacht werden. So ist es unumgänglich, dass die bestehenden Netze ausgebaut werden müssen. „Nur so kann sowohl für die Bevölkerung als auch für die vielen Betriebe eine sichere Energieversorgung aus nachhaltig erzeugtem Strom garantiert werden.“ appellieren die Verbände.
RENEXPO INTERHYDRO Conference in Salzburg
Die RENEXPO INTERHYDRO Conference findet in diesem Jahr eintägig am 26. November 2020 im Messezentrum Salzburg statt und bietet ein starkes Programm aus Vorträgen und Talks. So erwartet die Besucherinnen und Besucher als Auftakt ein Gespräch mit Dr. Paul Ablinger, Geschäftsführer Kleinwasserkraft Österreich und DI Peter Matt, Mitglied des ÖWAV Vorstands, welche zum kürzlich präsentierten Erneuerbaren Ausgleichsgesetz in Österreich diskutieren. Die Eröffnungsrede hält Landeshauptmann Stellvertreter Dr. Heinrich Schellhorn. Anschließend werden interessante Projekte, etwa das Kraftwerk Großweil in ihren Kontroversen behandelt und so Möglichkeiten aufgezeigt, wie im zukünftigen Energiesystem mit einem stark wachsenden Anteil an fluktuierenden, erneuerbaren Energien weiterhin der heutige Status quo an Versorgungssicherheit gewährleistet werden kann.