Wie kann man elektrische Energie über einen längeren Zeitraum und möglichst ohne Leistungsverlust speichern? Die Antwort auf diese Frage wird in Zeiten steigender Ökostromproduktion aus Solar-, Wind- und Biomassekraftanlagen immer wichtiger. Einen Lösungsansatz dazu stellt die EVN-Tochter RAG Austria AG in der Gemeinde Gampern im oberösterreichischen Bezirk Vöcklabruck der Öffentlichkeit vor.
Gemeinsam mit Partnerunternehmen hat die RAG dort unter dem Namen „Underground Sun Storage“ einen Wasserstoffspeicher in einer unterirdischen Porenlagerstätte eingerichtet. In rund 1.000 Metern Tiefe kann man hier „grünen Wasserstoff“ einlagern, der aus dem überschüssigen Strom von Wasserkraftwerken, Sonne und Wind im Sommer hergestellt und für die Energieversorgung im Winter gespeichert wird.
„In unserer richtungsweisenden Demonstrationsanlage bringen wir 4,2 Millionen KWh (4,2 GWh) Sommerstrom in Form von Wasserstoff in den Winter und machen die Erneuerbaren damit versorgungssicher. Wir bilden die gesamte Wertschöpfungskette ab und setzen auf ein perfektes Zusammenspiel zwischen Erzeugung, Umwandlung, Speicherung und künftiger Nutzung von grüner Energie“, erklärt RAG-Vorstandsvorsitzender Markus Mitteregger.
In der „Underground Sun Storage“-Anlage kann künftig der Sonnenstrom-Überschuss von rund 1.000 Einfamilienhäusern aus dem Sommer in Wasserstoff umgewandelt und saisonal gespeichert werden. Die Investitionskosten für das richtungsweisende Projekt belaufen sich auf 15 bis 20 Millionen Euro. Von diesem Betrag steuert der Klima- und Energiefonds des Bundes 6 Millionen Euro als Förderung bei.
Neben der EVN-Tochter RAG mischen noch zwei weitere Unternehmen aus Niederösterreich bei „Underground Sun Storage“ mit: das Department für Agrarbiotechnologie Tulln (IFA-Tulln) sowie die axiom Angewandte Prozesstechnik GmbH aus Ebreichsdorf, die auf die Zerlegung von Gasen und Flüssigkeiten spezialisiert ist.
Bild 1: Underground Sun Storage 2030. Foto: © RAG / TV1