Im Pride Month stellt das Haus der Geschichte Österreich queere Bewegungen in den Mittelpunkt. Grafik: hdgö

Der Juni steht im Haus der Geschichte Österreich (hdgö) im Zeichen des Pride Month: Programm im Museum und ein Online-Schwerpunkt im Web sowie auf Social Media erzählen von queerer österreichischer Geschichte.

Den Auftakt des Pride Month begeht das hdgö am 1. Juni um 18 Uhr mit einer #nachgefragt-Veranstaltung im Museum: Zu Gast ist Kondraty Hvatit von der queer-feministischen, russischsprachigen Buchhandlung Gamayun. Hvatit musste als Mitglied einer Gruppe zur Verteidigung der Menschenrechte von LGBTIQ-Personen im Jahr 2015 aus Russland fliehen und erhielt in Österreich politisches Asyl. Als Gründungsmitglied erzählt Kondraty Hvatit über den Aufbau der Buchhandlung und die aktivistische Arbeit in Russland und Österreich.

Einen Einblick in die Vergangenheit erhalten Interessierte am 14. Juni um 16.30 Uhr in der Führung zum Thema „Un/angepasste Sexualität“. Kurator Stefan Benedik beleuchtet in diesem Rundgang die Einschränkung der Sexualität durch die NS-Verfolgung und stellt Menschen in den Mittelpunkt, deren Leid bis heute nicht anerkannt wurde. Einen ganz aktuellen Blick auf das Thema politische Teilhabe und Gleichberechtigung richtet am 25. Juni um 14 Uhr die Fokusführung „Feministische Kämpfe“, die ausgehend von der der Einführung des Frauenwahlrechts vor etwas mehr als 100 Jahren Bilanz zieht und hinterfragt, welche Forderungen nach Gleichstellung bis heute existieren. 

In seiner Hauptausstellung Neue Zeiten: Österreich seit 1918 präsentiert das hdgö zudem ausgewählte Objekte zum Thema: Die Regenbogenfahne, die die Straßenbahnen der Wiener Linien bei der internationalen Euro-Pride 2001 schmückte, steht für die Solidarität mit der queeren Community. Das Kleid, das Conchita Wurst beim Eurovision Song Contest trug, repräsentiert das Aufbrechen von Gender-Normen und das Eintreten für die Gleichberechtigung von non-binären Geschlechteridentitäten in Politik und Gesellschaft.

Themenschwerpunkt im Web und auf Social Media

Auch online stellt das Zeitgeschichte-Museum queere Geschichte und Gegenwart in den Fokus. In zwei neuen Videos wird erklärt, wie die NS-Behörden die Einschränkung von Sexualität mit rassistischer Politik und sozialer Ausgrenzung verknüpften und warum lesbische Frauen auf dem Gebiet Österreichs besonders stark verfolgt wurden. Die Beiträge sind ab Mitte Juni auf den Social Media-Kanälen und der Webplattform des hdgö abrufbar.

Bereits jetzt erzählt ein Objekt-Steckbrief die Geschichte hinter einem Protestplakat der Wiener Regenbogenparade 2021. Auch im Lexikon zur österreichischen Zeitgeschichte sind viele themenspezifische Beiträge zu historischen und gegenwärtigen Ereignissen abrufbar, etwa zum Beginn der Selbstvertretung von intergeschlechtlichen Menschen oder zum Ausschluss von Erik(a) Schinegger vom Frauenskisport.
 
Wie das hdgö selbst in seiner Arbeit mit dem Thema Geschlechtergerechtigkeit in den eigenen Ausstellungen umgeht, können Interessierte zudem im Blog des Museums nachlesen. In Beiträgen zu geschlechtergerechter Sprache und der Berücksichtigung von Identitäten jenseits der Zweigeschlechtlichkeit in den eigenen Ausstellungen beschreibt das hdgö seinen Zugang mit dem Ziel, historischen und aktuellen Akteur*innen gerechter zu werden und Geschichte genauer zu entsprechen.

Quelle: Haus der Geschichte Österreich / HdGÖ

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Das Haus der Geschichte Österreich (HdGÖ)  

Das Haus der Geschichte Österreich ist das erste zeitgeschichtliche Museum der Republik und organisatorisch an die Österreichische Nationalbibliothek angebunden. Angesiedelt am geschichtsträchtigen Heldenplatz in der Neuen Burg, bietet das HdGÖ in seinen Ausstellungen Einblicke in die wichtigsten politischen, gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklungen des letzten Jahrhunderts bis ins Heute. Außergewöhnliche Objekte, teils noch nie gezeigte Dokumente und interaktive Medienstationen machen Zeitgeschichte für Klein und Groß erlebbar – in historischen Räumen mit zeitgemäßer Architektur und Gestaltung.  Viele Fragen und Themen der österreichischen Zeitgeschichte mit Blick auf Gegenwart und Zukunft werden in Themenführungen, Workshops und Veranstaltungen diskutiert. Für alle, die unterwegs oder zu Hause neugierig auf Geschichte sind: Eigene Web-Ausstellungen, aktuelle Schwerpunktthemen und interaktive Bildersammlungen bieten unter www.hdgoe.at immer wieder Neues aus der Vergangenheit.

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