Der 14. März 2003 war im Wiener Tiergarten Schönbrunn ein besonderer Tag: Die Großen Pandas sind im Rahmen einer Forschungskooperation mit der China Wildlife Conservation Association (CWCA) in Wien angekommen. „Alle haben Yang Yang und Long Hui sofort ins Herz geschlossen, die Besucherinnen und Besucher und unser Tiergartenteam“, erinnert sich Zoologin Eveline Dungl. Noch größer wurde die Freude, als im Jahr 2007 das erste Jungtier zur Welt kam. Es war der erste Panda in Europa, der auf natürlichem Wege gezeugt wurde. Weitere Jungtiere sollten in den Jahren 2010 und 2013 folgen. Für eine Sensation sorgte Yang Yang im Jahr 2016 mit der Aufzucht von Zwillingen. Zum ersten Mal hat ein Panda-Weibchen in menschlicher Obhut gleich zwei Jungtiere ohne menschliche Hilfe großgezogen.

Vertragsgemäß wurden alle fünf Jungtiere im Alter von zwei Jahren in Panda-Stationen in ihrer natürlichen Heimat China übersiedelt. In der Wildbahn ist die Zahl der Großen Pandas seit 1980 von 1.100 auf rund 1.900 gestiegen. „Die Schutzbemühungen Chinas zeigen Erfolge. Daran ist auch der Tiergarten Schönbrunn beteiligt. Im Rahmen unserer Kooperation ist es eine wichtige Säule, die Errichtung von Panda-Reservaten finanziell zu unterstützen. Seit 2003 hat sich deren Zahl von 34 auf 67 verdoppelt“, erklärt Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck. Eine weitere Säule der Kooperation ist der Wissensaustauch. Zu diesem Zweck hat der Tiergarten zehn Naturschutzmanagement-Seminare mit Expertinnen und Experten aus Natur- und Artenschutz organisiert, die abwechselnd in China und Österreich stattgefunden haben. 

Die dritte wichtige Säule ist die Grundlagenforschung. So wurde in Schönbrunn unter anderem herausgefunden, dass Große Pandas in der Lage wären, sich anhand ihrer Gesichtszeichnung zu unterscheiden und dass Große Pandas mit rund sechs Jahren ausgewachsen sind. Auch zur Lautentwicklung junger Pandas wurden in Zusammenarbeit mit der Universität Wien Studien durchgeführt. Gerade die Aufzucht der Zwillinge bot eine einmalige Gelegenheit zur Forschung. Eine Auswertung der Aufnahmen der Wurfbox-Kamera brachte das Ergebnis, dass bei dieser Zwillingsaufzucht keines der Jungtiere weniger Aufmerksamkeit bekommen hat als die einzelnen Jungtiere zuvor. 

Die Großen Pandas im Tiergarten Schönbrunn sind tolle Botschafter ihrer bedrohten Artgenossen und absolute Besucherlieblinge. Hering-Hagenbeck: „Die Großen Pandas sind ein Symbol für die Verbundenheit zwischen der Volksrepublik China und der Republik Österreich. Sie sind eine Flaggschiffart des Artenschutzes und für unsere Bildungsprogramme von enormer Wichtigkeit. Die Panda-Kooperation nimmt für den Tiergarten einen ganz besonderen Stellenwert ein und wir sind stolz darauf, zum Schutz und Erhalt dieser Tierart einen Beitrag leisten zu dürfen.“ 


Quelle: Wiener Tiergarten Schönbrunn

Bild: Panda-Weibchen Yang Yang mit ihrem ersten Jungtier Fu Long. Foto: © Daniel Zupanc

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